Herausforderungen im Rettungswesen - Teil 2
Shownotes
In diesem Podcast geht es um die Arbeit der Björn Steiger Stiftung und die Bedeutung einer funktionierenden Notfallhilfe. Wir sprechen mit Experten, Betroffenen und den Machern hinter den Kulissen. Zur Geschichte der Stiftung: Mai 1969. Auf dem Rückweg vom Schwimmbad wird der 8-jährige Björn Steiger von einem Auto erfasst und dabei schwer verletzt. Es dauert fast eine Stunde, bis endlich ein Rettungswagen eintrifft. Björn Steiger stirbt – nicht an seinen Verletzungen, sondern an den Folgen eines Schocks. Die Eltern Ute und Siegfried Steiger gründen erst einen gemeinnützigen Verein, später entsteht daraus die Björn Steiger Stiftung. Durch ihr unerlässliches Engagement wurden bis heute Millionen Menschenleben gerettet und vergleichbare Schicksalsschläge vermieden.
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00:00:00: Die Björn-Steiger-Stiftung. Der Podcast.
00:00:03: Mai 1969. Auf dem Rückweg vom Schwimmbad wird der 8-jährige Björn-Steiger
00:00:09: von einem Auto erfasst und dabei schwer verletzt. Es dauert fast eine Stunde,
00:00:14: bis endlich ein Rettungswagen eintrifft. Björn-Steiger stirbt.
00:00:17: Nicht an seinen Verletzungen, sondern an den Folgen eines Schocks.
00:00:21: Die Eltern Ute und Siegfried Steiger gründen erst einen gemeinnützigen Verein.
00:00:25: Später entsteht daraus die Björn-Steiger-Stiftung. Durch ihr unerlässliches Engagement
00:00:30: wurden bis heute Millionen Menschenleben gerettet und vergleichbare Schicksalsschläge vermieden.
00:00:36: In diesem Podcast geht es um die Arbeit der Björn-Steiger-Stiftung und die Bedeutung
00:00:40: einer funktionierenden Notfallhilfe. Wir sprechen mit Experten, Betroffenen und den
00:00:45: Machern hinter den Kulissen. Folge 13. Herausforderungen im Rettungswesen, Teil 2.
00:00:51: Herzlich willkommen zum zweiten Teil meines Gesprächs mit Christoph Kveuker, dem Geschäftsführer
00:00:57: Rettungsdienst der Björn-Steiger-Stiftung. Heute sprechen wir über die dringende Notwendigkeit,
00:01:02: das Rettungswesen in Deutschland zu modernisieren. Aber zuallererst reden wir über ein sehr,
00:01:08: sehr persönlichen Einschnitt im Leben von Christoph Kveuker, der alles, aber wirklich alles, zu
00:01:14: verändern drohte. Sie haben ja für ihre große Arbeit und gute Arbeit auch zahlreiche Orden
00:01:23: und Auszeichnungen erhalten, welche sind Ihnen da ganz besonders ans Herz gewachsen? Also ich habe
00:01:29: immer gesagt, wenn man Orden ist, seine Alters erscheinen, aber wenn man es dann kriegt,
00:01:33: verordnet sich trotzdem. Also ich bin kurz vor meinem Ausschreiben, also da habe ich es noch
00:01:38: gar nicht gesagt gehabt, da wusste ich auch noch gar nicht, dass ich krank bin. Habe ich das große
00:01:41: Ernzeichen für Verdienste bekommen, das ist was, wie soll ich sagen, die Regierung beschließt und
00:01:48: wenn dann die Ministerpräsidentin, alle Minister da sind bei der Überreichung und einen Banken
00:01:53: für das, was man da getan hat, das ist schon toll. Und ich habe im österreichischen Parlament vom
00:01:58: Nationalratspräsidenten den Camillo Award für mein Lebenswerk bekommen. Das ist auch was ganz
00:02:04: besonders noch dazu, wo der Nationalratspräsident, der damalige Nationalratspräsident in seiner
00:02:10: Vorfunktion, der war stellvertretender Ministerpräsident, lange Zeit mein Chef,
00:02:16: würde man sagen, das war ja nicht mein Freund und Mentor war. Also der politisch ganz viele Sachen,
00:02:23: man wird sein Gedeckter hinter mir gestanden ist, wenn die Schüsse, die Querschüsse aus allen Richtungen
00:02:29: kamen, also der hinter mir gestanden ist. Und wenn man das dann bekommt und von besonderen Leuten
00:02:35: überreicht bekommt, im Beisenderfamilie ist das natürlich schon was Tolles. Das wäre jetzt falsch,
00:02:41: wenn ich sage, das stimmt nicht. Ich habe es gerade mit so einem Halbsatz gesagt,
00:02:45: da wusste ich noch gar nicht, dass ich krank bin. Das war ein bewegender Einschnitt, oder?
00:02:50: Das ist ein ganz erheblicher Einschnitt. Ich bin ja immer der Superchecker überall und habe alles
00:02:56: im Griff und wenn man dann bei einem Arzt gegenüber sitzt oder in meinem Fall einer Ärztin, also
00:03:02: der erste war ein Arzt bei einer normalen Durchuntersuchung, der sagt, das stimmt jetzt
00:03:07: da gar nicht und das müssen wir uns genauer anschauen. Und ich sage, ja, das ist jetzt zwei Wochen
00:03:13: vor Weihnachten und das machen wir nach Weihnachten und der sagt, na, jetzt gleich, ich melde sie sofort
00:03:19: an, sie fahren sofort zu deren, der Spezialist, den in einem anderen Wiener Bezirk, dann fahren wir
00:03:24: zu deren, die sagt, wir machen jetzt sofort diese Untersuchungen, diese Eingriffe und schauen,
00:03:29: dass sie jetzt sofort an und man sieht es dann gegenüber und die sagt, also sie haben die
00:03:34: Option, dass wir die Operation jetzt möglichst schnell machen und dann schauen wir, ob es wird.
00:03:40: Und wenn man dann dort sitzt und jenkt wie ich soll ich sagen, dass nicht mehr checken kann,
00:03:47: weil es nicht in der Macht steht und es ist zwei Wochen vor Weihnachten, dann denkt man über
00:03:52: viele Sachen ganz anders nach und das war bei mir so der Fall. Was ging Ihnen dadurch den Kopf
00:03:59: ich weiß nicht, ich hab mir nur gedacht, wie sage ich es meiner Familie, das war so das erste
00:04:09: eigentlich. Wie ruf ich die Gudrun an, sage ich es ja gleich oder später, das ist so und dann
00:04:17: wieder so, also diese klassischen, die man lernt, diese Phasen, die man durchliebt, wo man es dann
00:04:23: verleugnet wieder und es wird schon und dann ist man wieder schlecht drauf und da ist aber die Familie
00:04:30: dann auch ganz toll, wenn man die hat und dann war es eigentlich klar, also ich werde normal
00:04:35: Weihnachten, ich genieße Weihnachten ins Krankenhaus, ich werde normale Weihnachten haben und jedes Jahr
00:04:39: gibt es bei uns, das war für mich schon als Kind immer so, zwei Wochen Stuhlab und für mich war
00:04:46: klar, ich fahre nach Hinterklem, zwei Wochen Stuhlab, wenn es das letzte Mal ist, ist das letzte
00:04:49: Mal und dann schauen wir und danach lege ich mich in das Messer und dann hatte ich auch eben sehr
00:04:55: viel Zeit mir zu überlegen, was mache ich jetzt weiter, wie wird das in der Firma, wie wird
00:05:02: das mit Nodolf Niederösterreich und ich wollte ja eigentlich zu meinem fünftigsten Geburtstag schon
00:05:07: was anderes machen, ich habe gesagt so, ich habe das aufgebaut, es läuft alles super und eigentlich
00:05:13: mache ich entweder verbessere ich mein Golfspiel oder mache was ganz was anderes und dann kam die
00:05:20: Pandemie, ich wurde Impfkoordinator in Niederösterreich, ich war Testkoordinator, was sehr
00:05:26: involviert in viele Besprechungen der Bundesregierung und so weiter, das war dann der Anlass, wo ich
00:05:32: gesagt habe, also jetzt ist es geklärt und das mache ich alles bevor ich operieren gehe und so war es
00:05:37: dann auch, ich habe dann an solche Daten merken, dass ich am 21. Februar, da habe ich meine Auflösungsfeinbarung
00:05:43: unterschrieben, das war 2023, also gar nicht so lange her, genau und habe dann meinem inner staff
00:05:53: das gesagt, damals in einer Videokonferenz, also ich bin sehr krank oder was haben Sie dann gesagt?
00:05:59: Ich habe gesagt, ich habe eine Auflösungsfeinbarung unterschrieben, es geht nicht mehr, ich müsste
00:06:05: es verstehen, dann habe ich ihnen gesagt, was ich habe und dass ich jetzt auch nicht die Kraft habe,
00:06:13: da großartig was zu tun, das war, da muss ich nicht vorstellen, da sitzen ja wachsende Männer, die
00:06:18: dann weinen, also das sind Leute mit denen habe ich 20, 30 Jahre meines Lebens verbracht, überwalt auf
00:06:26: der Welt, in den ärgsten Situationen, Hochwasser, Einsätze, Leben, Sterben, alles gesehen und dann
00:06:34: sagst es geht nicht, das war schon heftig, aber die Wandtore, ich habe ihnen gesagt, ich muss
00:06:42: zu weit zusammenhalten, der inner Sörgle, ich habe das immer gelernt, mein Entführungskreis,
00:06:46: das hat einmal, während Corona haben wir es gedacht, den Corona-Klapp, so, das sind nicht ganz
00:06:54: knapp zehn Leute und dann habe ich mit ihnen das besprochen, halt jetzt zusammen und habe dann
00:07:02: eine Woche damit verbracht, möglichst allen aus dem Weg zu gehen und alles zu übergeben.
00:07:08: Dachten Sie, Sie würden sterben? Also wenn ich jetzt sage, nein, wäre es gelogen,
00:07:14: ich habe alles Szenarien durchgespielt, ich habe alles, alles mal überlegt, was kann rauskommen,
00:07:22: wie wird das werden, was tue ich, wenn das, wenn das alles schon so bösartig und gestreut ist,
00:07:29: das ist nicht mehr lang dort, was mache ich, wenn man das sagen, ja, wir haben, wir haben
00:07:34: mir das Beste erwischt und aber in zwei Jahren ist es wieder oder was mache ich, wenn, wenn ich
00:07:43: aufwache und, und bin nicht mehr ganz gesund, was mache ich, was mache ich, was mache ich, also
00:07:49: ich habe ja unfassbar viel Zeit gehabt, das habe ich mir selber so ausgesucht, also heute denke ich
00:07:55: mir so ein Gescheiter gewesen, ich glaube ich 14 oder 15 Dezember habe ich so erfahren,
00:08:00: wenn sie mir am 17. operiert hätten, oder so, dass wir wahrscheinlich das einfacher gewesen,
00:08:05: aber sie sind halt dann so, weiß ich nicht, dass das ärgste war, ich habe mir einer Frau
00:08:09: einen Brief geschrieben und habe den hinterlegt und habe mir noch einem Freund gesagt, wenn es so
00:08:18: schlecht ausgeht, soll er ihn geben. Ungekehrt, wie ich den dann zerrissen habe, das war einer der coolsten
00:08:26: Geschichten, ich muss sagen und das ist heute ist das noch für mich schwer, das zu erzählen,
00:08:33: weil, weil das wünscht man können, das muss ich überlegen, weiß ich nicht, man hat Kinder,
00:08:41: man hat noch Pläne, man hat Verantwortung, man hat Praktikitäten und auf einmal ist alles,
00:08:50: anders alles, bis ich sagen muss, und man hat so viele Menschen geholfen, man kann das denken,
00:08:58: was man denkt und da kann jeder, der, ich habe mit einigen gesprochen, die in ähnlicher Lage waren,
00:09:06: wie ich, so dieses "Warum ich?" das hat man natürlich, aber so dieses weiß ich nicht, ich habe so viele
00:09:14: Menschen Leben gerettet und warum muss ich jetzt, das habe ich kein einziges Mal gehabt, es war eher,
00:09:18: am Schluss war es eigentlich nicht mehr positiv, so dieses, dieses "Es wird schon alles gut gehen",
00:09:28: das ist auch so österreichische Reden, es wird schon werden und so, es wird schon gut werden,
00:09:35: und dann war es eigentlich nur mehr hart, war dann auch mit meiner Freundeskrankung
00:09:43: muss zu fahren noch und zu verabschieden, das war auch heftig und dann war es eigentlich,
00:09:49: dann habe ich alles Glück, das war well gehabt, weil in Wirklichkeit hat sich ja dann bei der
00:09:55: OP herausgestellt, dass dieser Tumor anders liegt, also dass ich anhat, ich habe an den domischen
00:10:02: Anormalitäten meine Erurte verläuft an, dass sie näher von beim Verlaufen anders und darum hat das
00:10:08: für viele, viele eher ausgestattet als es dann tatsächlich war, ich bin dann zwar viel länger
00:10:13: operiert worden, stattdessen um fast 5,5 oder so, beim ersten Mal und das muss für meine
00:10:19: Frau wieder die Hölle gewesen sein, weil die tun und tun und tun und dann war, waffe ich auf und
00:10:29: bin im Aufwacheran und der Professor Bassler, der mich operiert hat, der auch in Kriegsfall war,
00:10:35: das war so, muss ich dann erzählen, aber der kommt zu mir und sagt, also so eine Challenge
00:10:42: braucht er nicht mehr, aber er kann mal sagen, es wird alles gut und ich brauche mal können
00:10:47: es so einmal und mal sehen, auch so in diesem OP, damals und eine Schwester gesagt, ob ich mein
00:10:53: Handy haben will, damit ich halt meine Familie bescheide, das habe ich gemacht und das ist
00:10:58: dann das Bureglücksgefühl und das war super, da war eigentlich die Welt in Ordnung, es ist
00:11:04: dann leider noch mal ziemlich mühsam geworden, weil ich ja eine Woche nach meiner Operation
00:11:11: völlig distimmel konnte nicht mehr sprechen, konnte mich nicht mehr artikulieren und so und
00:11:17: keiner wusste woher, weil es eigentlich keinen Grund mehr gab, warum das so ist und das war so der
00:11:24: Running Gag, es gibt einen Österreicher Ministerpräsidenten der auch Schwersprach behindert ist,
00:11:29: aufgrund einer Kehlkopfproblematik und ich genauso krete, habe ich der also gar nicht
00:11:35: höher waren und ich nicht gewusst habe ob das wieder wird und keiner wusste ob das
00:11:40: jemals wieder wird und das war dann für mich so das Zeichen, ja es war schon gute Entscheidung,
00:11:44: dass ich das alles beendet habe, dass ich das alles gennert habe und ich muss mir einfach Zeit
00:11:49: für mich nehmen und Gott sei Dank ist das alles wieder geworden, wie man hört kann ich wieder
00:11:53: sprechen, mit viel Glück, viel Therapie, viel Fles, einer sensationellen Logopäde,
00:12:01: muss ich auch sagen aus Deutschland und viel Übung und viel Fling, ist das ist das
00:12:07: ganz dann wieder alles geworden, ja großartig, also toll, toll, toll und wirklich beeindruckend,
00:12:14: was sie geleistet haben und leisten und um so schönheit zu sehen und zu hören, dass es diesen
00:12:20: positiven Ausgang auch gegeben hat. Kommt wir zum Rettungswesen Herr Kräuker, zur aktuellen
00:12:26: Situation des Rettungswesens in Deutschland, sie unterstützen seit Jahres beginnt die
00:12:30: Piansteigerstiftung als Geschäftsführer, wie ist es dazu gekommen? Wie sich herumgesprochen hat
00:12:35: nach meiner Erkrankung, dass ich eigentlich wieder am Weg der Besserung bin und dass ich bei
00:12:39: Not auf Niederösterreich aufgehört habe, habe ich eine Menge Anrufe bekommen in einem Engen
00:12:45: e-Mails, ob ich nicht für diese Regierung was tun will, für jede Regierung was machen will,
00:12:50: dort was tun will, dort was tun will, also aus der ganzen Welt und einige sehr hochkaritige
00:12:56: Angebote und wie soll ich sagen, einem Ministerpräsidenten oder Premier sagt man nicht am Telefon oder
00:13:05: via E-Mail ab, sondern dann muss man schon persönlich sprechen, sie kennen das ja, wie so was funktioniert,
00:13:11: das heißt ich bin zum Beispiel nach Rotterdam geflogen, ich war in Berlin und war auch eingeladen
00:13:19: dann bei einem Hearing im Parlament zu sprechen, konnte da schon ein wenig, es war noch nicht ganz
00:13:27: gut, aber ich konnte schon sprechen ein wenig, habe das auch getan und viele dieser Auftritte oder
00:13:33: einige dieser Auftritte oder diese Dinge sind dann auch, gibt es YouTube und weiß ich nicht was, damit
00:13:39: hat sich das also herum gesprochen und ich habe konsequent aber eigentlich wirklich vorgehabt,
00:13:44: ich mache jetzt einmal der Zeit lang nichts, ein halbes Jahr, ein Jahr länger weiß man nicht,
00:13:49: vielleicht überhaupt, bin da auch privilegiert, das muss man schon sagen, wenn man sich so aussuchen kann,
00:13:54: dann war ich eines Donnerstags, glaube ich, in Wien mit meiner Frau Früstigen im Museum für
00:14:01: angemordene Kunst, da ist ein wunderschönes Caféhaus da neben und es leute das Telefon und
00:14:06: der Piaßsteiger, den habe ich abgespeichert gehabt, weil wir haben vor X Jahren schon mal was miteinander
00:14:12: gehabt, zu Lung gehabt und ruft mich an und sagt, also er hat gehört, das geht mal wieder besser, er will
00:14:19: gleich mit der Tür ins Haus fallen und ob ich nicht für die Piaßsteigerstiftung was machen wird
00:14:23: und ich sage, naja eigentlich, ich weiß nicht und so, nein und er hat sich auch schon überlegt und
00:14:29: er wird mich gerne als Geschäftsführer haben und ich kann mal alles aussuchen, er will nur,
00:14:33: dass ich da im Rettungsdienstbereich was tu und so weiter und wie er so ist, oder mich da halt
00:14:39: versucht zu überreden und ich sage, ich bin da gerade mit meiner Frau und Frau ein Früstigen,
00:14:43: also ich mach das jetzt fertig und es ist jetzt Donnerstag, vielleicht telefonieren wir nächste
00:14:48: Woche oder in zwei Wochen einmal und dann nicht überlegen wir das und denke drüber und leg auf
00:14:53: und sag zu meiner Frau, du glaubst nicht, wer mir gerade angerufen hat, der Steiger und sie sagt,
00:14:57: der Steiger, sagen wir ja, das ist der Sohn, also der Bruder von Björn, weil für mich und meine
00:15:03: Frau, die ist ja auch aus dem Rettungsdienstbereich, das ist auch ein Notfallsanitäterin, die ist jetzt
00:15:07: Lehrerin, aber hat auch eine im Studium Rettungsdienst gemacht, also die Steiger, das ist für
00:15:12: auch in Österreich, die haben alles erfunden, also es gibt keine Notrufe und ein Steiger, es gibt
00:15:17: kein Nullautosystem, kein Luftrettern, und und und, also das ist so der Ritterschlag und die
00:15:24: Gondel sagt zu mir, naja, dann überlegt er das, weil die wollte immer schon nicht so wieder was tun
00:15:29: und ich sag, naja, schauen wir mal, wie ernst ihm das ist und werden wir ja sehen.
00:15:35: So glaube ich, Donnerstag am Freitag schickt mir da Pierre ein WhatsApp, da waren wir noch bei sie
00:15:41: natürlich, also er wird gerne nach Wien kommen und mit mir das ganz direkt besprechen und zwar
00:15:48: im kommenden Dienstag, direkt sagt so, ganz, ganz Ding und er wird gleich seinen Finanzchef mitnehmen
00:15:54: und das wird er alles besprechen und genauso war es dann, wir haben uns dann am Dienstag drauf,
00:15:58: also es ist ein Donnerstag Freitag, also ein WhatsApp geschrieben, am Dienstag ist er mit dem
00:16:02: Frühflug aus Stuttgart nach Wien gekommen, wir haben uns am Flughafen in dem Flughafenmodell getroffen,
00:16:06: haben das besprochen und ich glaube, nach einer halben Stunde hat er mich überzeugt gehabt und ich
00:16:11: habe gesagt, ja, ich probiere es ab August, schauen wir mal, wie es dann geht. Es haben viele, viele
00:16:17: versucht, aber für mich war es so Steigerstiftung schon, das ist der Think-Tink, da kann man was
00:16:21: bewegen, da kann man Ding und ich muss niemanden mehr was beweisen, ob ich es umsetzen kann,
00:16:26: das habe ich gemacht, sondern ich will dazu beitragen, was zu verändern und das ist hier perfekt
00:16:33: möglich. Wie bewerten Sie das derzeitige Rettungswesen in Deutschland, Herr Kollege? Das ist
00:16:38: schwierig in einem Satz zusammenzufassen, ich möchte das vielleicht mit einem Verkreis sein,
00:16:42: wie ich begonnen habe, Rettungsdienst, so in den 80er/90er Jahren, da haben wir eher fruchtvoll
00:16:48: nach Deutschland geschaut aus Österreich oder alle eigentlich, haben nach Deutschland, wie toll und
00:16:53: wie gut das ist und heute schauen wir eigentlich nur an Denken und Gottes Willen, wo sind die stehen
00:16:59: geblieben, was ist da in Deutschland passiert? Das deutsche Rettungswesen ist vom System her,
00:17:07: ich spreche jetzt nicht von den tätigen Personen, die Notfallsanität dann auch wie vor top ausgebildet,
00:17:11: aber systemisch ist es so veraltert und so stehen geblieben und so klein strukturiert,
00:17:17: dass es eigentlich die Stärken, die es haben könnte, nicht ausspielen im Gegenteil, man behindert
00:17:25: sich jeden Tag und es ist eigentlich im Vergleich schlecht. Wenn ich mal anschau, allein schon wurde
00:17:30: der Notauf eingegibt, die deutschen Leitstellen sind leider gut, das ist schlecht, also sind weit
00:17:35: davon entfernt, was man heutzutage da fordern würde oder was was State of the Art ist. Es gibt
00:17:43: keine international strukturierte, standardisierte Abfrage, das heißt die meisten Leitstellen
00:17:48: fragen nach wie vor intuitiver.
00:17:50: ab. Wenn es Abfragssysteme gibt, sind das irgendwelche selber geschnitzten oder einfach
00:17:56: gestalteten, was auch immer. In Wirklichkeit braucht man aber wirklich gut standardisierte
00:18:01: Abfragssysteme, um die Patienten entsprechend lenken zu können. Und das ist das Geheimnis
00:18:08: des Erfolges, dass man in der Leitstelle die Patienten dorthin lenkt, wo sie hingehören.
00:18:13: Und dass man ihr Problem löst. In Deutschland ist nach wie vor so, man ruft die Einsenz
00:18:19: 2, will die Einsenz 2, sagt mir geht's nicht gut, Rettung kommt, bringt dann ins Krankenhauspunkt
00:18:24: Ausende. Und wie müsste es sein? Dass ich eine strukturierte Abfrage mache und damit
00:18:29: gesichert erkenne, auch qualitätsgesichert erkenne, was sie wirklich für ein Problem haben.
00:18:34: Für die, die nicht genau wissen, was das ist, die strukturierte Abfrage, wie würden
00:18:39: sie es denen erklären? Das ist ja so, dass ein Notfall oder das
00:18:43: mal will, dass ein Herzinfarkt so und so behandelt wird. Und dass eine gebrochene Hand so und
00:18:50: so behandelt wird. Und dass ich unterscheiden kann in der Tränglichkeit zwischen gebrochener
00:18:53: Hand und Herzinfarkt. Das wird noch recht einfach sein. Aber dass wenn jemand anruft
00:18:57: und sagt, ich habe jetzt Rückenschmerzen und das habe ich jetzt schon länger als 5
00:19:02: Stunden und sonst geht's mal gut, dass ich wirklich sicherstellen kann, der hat wirklich
00:19:08: Rückenschmerzen, weil er verspannt ist, weil er was mit der Wirbelsäule hat. Und nicht
00:19:12: dass das vielleicht ein versteckter Herzinfarkt ist, ein versteckter Stass und das und das
00:19:16: und das. Und das kann ich aber nur sicherstellen, indem ich mit einer standardisierten, strukturierten
00:19:21: Abfrage wie bei einer Checkliste abarbeite und sicherstelle, dass ich das richtige Ergebnis
00:19:29: habe. Und es muss ja auch sichergestellt werden, dass anschluss des Ergebnisses das Gleiche
00:19:35: ist, egal ob sie abfragen oder ob ich abfrage. Oder ob ich jetzt gut gelohnt bin, schlecht
00:19:40: gelohnt bin, ob es 3 am Nachmittag 5, Winterfrüh ist, ob es Montag, Sonntag, ob es heiß
00:19:43: kalt ist. Es muss am Schluss das gleiche Rüstige rauskommen. Und dazu ist die abfrage. Und
00:19:50: am Ende der strukturierten Abfrage kann ich dann auch sehr gut differenzieren. In Deutschland
00:19:56: kann die Leitstelle am Ende die Rettung schicken oder die Rettung oder die Rettung. Was anders
00:20:02: haben die nicht zur Verfügung? Die können noch überlegen, ob sie die Rettung mit oder
00:20:05: ohne Nodaz schicken. Und wenn sie mit Nodaz können sie überlegen, ob es den Fliegen
00:20:10: oder den Boden gebunden ist. Aber das war es. Und in Wirklichkeit gibt es eine große
00:20:15: Palette von Gesundheitseinrichtungen, wo die Patienten hinkören mit uns. Also wenn
00:20:20: sie uns anrufen und sagen, wenn ich fühle mich nicht gut und ich habe alles ausgeschlossen
00:20:24: und kann sagen, wissen sie was, sie brauchen jetzt nicht ins Krankenhaus, sondern sie können
00:20:29: völlig beruhigt morgen zum Dr. Huber gehen und ich schicke ihnen schon alle Daten vom
00:20:33: Dr. Huber auf ihr Handy und melde sie dort doch an, dann werden sie wahrscheinlich froh
00:20:37: sein und dem System haben wir wahnsinnig Ressourcen und Kosten gespart. Und das ist das Ziel
00:20:42: in einer modernen Leitstelle. Das heißt die Patienten zu lenken. Das sind wir in Deutschland
00:20:47: ganz, ganz schlecht. Und wenn es jetzt wirklich um die Furcht geht, wie man so sagt, also
00:20:54: wenn es um lebensbedrohliche Notfälle, zum Beispiel um Reanimationen geht, dass jemand
00:20:59: einen Herzkreisland Stilstand hat, dann hat die Leitstelle ganz wesentliche Aufgaben
00:21:03: gleich zu Beginn, nämlich innerhalb von wenigen Sekunden zu erkennen, ja, das ist eine Reanimation.
00:21:10: Und dann sofort beginnen anzuleiten. Das heißt, sie den Anruft anzuleiten, was er bis zum
00:21:18: Eintreffen der Rettung tun kann, wie er Herzdruckmassage durchzuführen hat. Auch zu organisieren, dass
00:21:24: ein Defibrillator möglichst schnell dorthin kommt. Das sind alles Sachen, die eigentlich
00:21:28: weltweit steht auf die Art sind. In Deutschland werden gemessen einer neuen Umfrage, gerade
00:21:35: 30 Prozent der Telefonreanimationen, also der möglichen Telefonreanimation durchgeführt,
00:21:40: 30 Prozent. Alles unter 100 Prozent ist absolut nicht akzeptabel. Es kann nicht sein, dass
00:21:45: eine mögliche Reanimation nicht angeleitet wird.
00:21:48: Ja, Sie haben es aber beschrieben. In Österreich haben auch die Polizeifahrzeuge, die für
00:21:53: die Liberatoren, also Reanimationsmittel, Möglichkeiten, Geräte, die das Herz in einem
00:21:58: besonderen Rhythmus versetzen, um es dann wieder zum richtigen Start zu bringen und
00:22:02: können dann angeleitet werden. Von der Leitstelle fahren wir dahin, haben wir Notfall und sind
00:22:06: alle miteinander verknüpft, richtig?
00:22:08: Ja, wir haben es erst gesprochen über Wien, die Lebenswerteste Stadt der Welt, genau
00:22:11: das ist ein Beispiel in Wien. Fahrt natürlich die Polizei und auch das nächste Feuerwehrfahrzeug
00:22:16: und renimieren, weil er geht es darum, innerhalb der möglichst kurzen Zeit die Hand auf den
00:22:21: Brustkord zu bringen und zu renimieren, beziehungsweise einen Defibrillator zum Einsatz zu bringen.
00:22:27: Wenn dieses berühmte Wort hilfsfrist, also wenn jetzt planmäßig die Rettung nur in 12
00:22:34: Minuten dort sein muss und auch in 12 Minuten erst dort ist bei einer Reanimation brauchen
00:22:39: sie dort eigentlich gar nicht mehr hinfahren. Wenn nach 12 Minuten werden sie niemanden
00:22:43: ins Leben zurückholen können. Sondern da braucht es in den ersten Minuten schon jemanden,
00:22:48: der das kann, das erreicht man, indem die Leitstelle qualitativ hochwertig ist, indem
00:22:52: sie das anleitet, das erreicht man, indem man moderne Technik zum Einsatz bringt. Erst
00:22:58: Helfer-Apps zum Beispiel, wo Leute dem Umkreis sind, zufällig sich aber bereit erklärt
00:23:04: haben zu helfen grundsätzlich, das aufs Handy kriegen und die 2 Minuten ums Eck gehen und
00:23:09: beginnen zu renimieren. Das rettet Leben. Das heißt es braucht geänderte Organisationsformen
00:23:16: in der Leitstelle, verbesserte oder moderne Technik eingesetzt und das fehlt in Deutschland
00:23:22: völlig. Das ist überall anders, State of the art. In Deutschland findet man das, wenn
00:23:27: dann muss er lückenhaft. Daran anknüpfen, wo sehen Sie in Deutschland die größten
00:23:31: Potenzial für Innovationen im Rettungswesen? Eben im Bereich der Leitstelle, im Moment
00:23:36: an. Im Bereich des Fahrrentenrettungs. Ich möchte das nochmal ausdrücklich betonen.
00:23:40: Die Notfallseine, die sind top ausgebildet. Man muss sie machen lassen, was sie können,
00:23:46: und was sie eigentlich dürfen. Auch da fehlt es in Deutschland. Es ist so, dass die jeweiligen
00:23:51: ärztlichen Leiterrettungsdienst, wie Landfogte, darüber herrschen, was der jeweilige Notfallseiniteter
00:23:57: wo machen darf. Das ist von Landkreis zu Landkreis oft unterschiedlich. Das heißt, es ist
00:24:03: rein Zufall, ob sie 5 Meter vor oder nach der Landkreisgrenzung fallen. Auf der einen
00:24:08: Seite darf ihnen der Notfallseiniteter top helfen, auf der anderen Seite nicht. Also da
00:24:13: werden wir mal im Sinn von Innovation eine vereinheitliche Umnachung obergelegt. Auf der anderen Seite
00:24:20: moderne Technik zum Einsatz bringen. Es gibt Systeme, die ich auch überall auf die Art
00:24:26: sind, wie AML Advanced Mobile Location. Das heißt, das händisch schickt automatisch
00:24:31: die Position an die Leitstelle. Das tut es auch in Deutschland. Nur gibt es ganz viele
00:24:35: Leitstelle, die können das überhaupt nicht auswerten. Die können das nicht verwenden.
00:24:39: Da krankt es. Und es braucht die Bereitschaft, moderne Systeme zu implementieren und zum
00:24:47: Einsatz bringen. Das große, große Schlagwort ist ja überall jetzt die KI, die künstliche
00:24:52: Intelligenz. Und da gibt es gute Sachen. Also wenn heute der Notarzt denkt, wohin kommen
00:24:57: muss, um eine KG zu befunden, weil das Sanitäter sich nicht sicher ist und es gibt irgendwelche
00:25:02: Äbste, können das zehnmal besser schneller. Warum verwenden wir die dann nicht? Das verstehe
00:25:06: ich nicht. Und da braucht es ein bisschen eine Änderung der Herangehensweise und vor allem
00:25:15: das Beenden dieser, ich will das jetzt nicht, oder ich sage es ein bisschen provokativ, dieser
00:25:20: deutschen Tugend, aus jeder Lösung ein Problem zu machen. Nicht die Lösung zu nehmen und
00:25:26: umzusetzen, sondern sich nur zu überlegen, warum das nicht funktionieren kann.
00:25:31: Denn fragt man sich schon, was sind die großen Herausforderungen oder anders gefragt, gibt
00:25:36: es denn auch Leitstellen oder Landkreise in Deutschland, die eine besonders gute Arbeit
00:25:42: machen in diesem Bereich? Ja, es gibt einige wenige. In Deutschland gibt es knapp 240 Leitstellen,
00:25:47: davon spielen ungefähr, ich würde sagen so fünf, sechs auf Eurovision, wir haben rund
00:25:53: zwei Spiel in der Champions League, die kann man auch namentlich nennen, das ist die Leitstelle
00:25:57: in Oldenburg und die Leitstelle MS Fächte, wobei die Leitstelle MS Fächte da ist, die
00:26:02: beste Leitstelle Deutschlands gilt, die verwenden standardisierte Abfragssysteme mit einem
00:26:07: wahnsinnig tollen Qualitätsmanagement, das heißt die lernen permanent besser zu werden
00:26:13: und garantieren auch, dass praktisch jeder Notruf auf höchstem Niveau abgefragt und
00:26:20: bearbeitet wird und bewiesen das auch permanent, das heißt die legen auch ihre Zahlen offen,
00:26:25: das ist ja für Deutschland auch was ganz was, was ich sage nicht, nicht selbstverständlich
00:26:30: ist um es vorsichtig auszudrücken, die publizieren das auch und die beweisen, indem sie man nennt
00:26:37: das Center of Excellence sind, accredited center, ein accredited center of excellence,
00:26:42: das sind weltweit ein paar hundert Leitstellen, die auf diesem Hironen Niveau spielen, das
00:26:47: heißt es geben Deutschland sehr gute Beispiele, wie es gemacht werden kann, MS Fächte macht
00:26:54: das im Bereich von Rettungsdienst und Feuerwehr, Oldenburg im Bereich Rettungsdienst und es
00:27:01: gibt einige die auf gutem Weg dort hin sind, aber viel zu wenig natürlich.
00:27:06: Wir wissen alle, dass ein modernes Rettungswesen auch gut ausgebildetes Personal erfordert.
00:27:12: Welche Veränderungen sind im Bereich der Ausbildung bei Rettungskräften notwendig, um den steigenden
00:27:19: Anforderungen gerecht zu werden?
00:27:20: Da sage ich einmal ganz klar, im Moment gar keine, man müsste die Leute einmal machen
00:27:25: lassen was sie dürfen und können.
00:27:27: Wenn die Notfallseinredite permanent in ihrer Handlungskompetenz beschnitten werden,
00:27:32: dann muss ich immer nicht überlegen, wie können wir die noch besser ausbilden, sondern ich
00:27:35: sollte sie einmal machen lassen, was sie können.
00:27:38: Wenn das dann auf der Straße wirklich überall quasi gebracht werden kann, dann kann man
00:27:43: sich überlegen, ob man durch eine Teilakademisierung, eine Spezialisierung, ob man da noch einen
00:27:50: Benefit erzielen kann, auch in Richtung Entlastung der Nodeärzte usw.
00:27:55: Das ist durchaus eine Möglichkeit, ist aber momentan wirklich nicht vorrangig.
00:27:59: In Deutschland haben wir top ausgebildetes Personal, das Problem ist, Marquette hat ihnen
00:28:04: eigentlich Kugeln auf die Füße, große bildlich gesprochen und lässt sie nicht das machen,
00:28:10: was sie eigentlich könnten.
00:28:11: Jetzt wird viel gesprochen über Telemedizin, inwieweit sehen Sie die Telemedizin als Chance
00:28:16: zu das Rettungswesen zu verbessern und gibt es Möglichkeit mit einer stärkeren Integration
00:28:21: von Telemedizin und auch Fernüberwachung in Deutschland besser zu wirken?
00:28:27: Was verständlich.
00:28:28: Also Telemedizin darf man sich nicht immer nur vorstellen, als zu Videomedizin, das wird
00:28:34: immer so assoziiert, sondern Telemedizin geht es einfach darum, dass aus der Ferne ein Mediziner,
00:28:40: eine Fachkraft den jeweiligen unterstützt.
00:28:43: Da gibt es jede Menge Themen.
00:28:45: Also was mir zum Beispiel sofort einfällt, ist dieser tragische Fall in Norddeutschland,
00:28:50: wo ein Kleinkind vom Notarzt und der Anführungszeichen zur Tode behandelt wurde, weil er das nicht
00:28:55: konnte, was er hätte können sollen, gäbe es und das ist zum Beispiel auch eine Forderung,
00:29:01: die wir als Börnsteigerstiftung aufstellen, einem bundesweiten Tele-Kinder-Notarzt, den
00:29:06: ich jederzeit konsultieren kann.
00:29:08: Jetzt komme ich als Notarzt zu einem Notfall mit einem Kind und ein Kind ist eben kein
00:29:12: kleiner Erwachsener, sondern ein Kind erfährt ganz spezielle Behandlungen und komme ich
00:29:18: dort hin und bin mir nicht sicher, dann wäre es doch super, ich kann einen Tele-Kinder-Notarzt
00:29:22: konsultieren, der man dann sagt, ja das ist gut, das ist nicht gut, das machst du, das
00:29:26: machst du nicht und genau in dieser Richtung wäre es gut.
00:29:31: Genauso Teleärzte, da denke ich gar nicht an Tele-Notärzte natürlich auch, aber Teleärzte,
00:29:37: wo viele unnötige Wegstrecken, das haben wir in der Pandemie gelernt und mittlerweile
00:29:42: können wir das alle, dass wir über Video, auch über Telefon ganz viele Sachen abhandeln
00:29:47: können, wo es nicht mehr die persönliche Präsenz braucht und in Kombination mit einer
00:29:52: Digitalisierung, wenn ich daran denke, dass jemand sich den Weg zum Haar-Satz ersparen
00:29:56: kann, indem er mit dem Tele-Messe konsultiert, da Haar-Satz dann ein E-Rezept freigibt, wo
00:30:02: ich dann einfach mit dem Rezept in die nächste Apotheke gehen kann oder vielleicht wird
00:30:06: man das sogar geliefert, dann haben wir gewonnen.
00:30:09: Und dann sagt 50 Prozent zumindest der besorgten Deutschen, oh Gott, oh Gott, der Datenschutz,
00:30:14: der Datenschutz.
00:30:15: Also da kann ich immer wieder sagen, es gibt nicht den Deutschen glücklich machen, da
00:30:19: reden wir schon von europäischen Datenschutzgrundforderungen und der Datenschutz ist in ganz
00:30:25: Europa gleich und wenn es in anderen Ländern geht, warum soll es in Deutschland nicht gehen.
00:30:29: Da geht es ja nicht darum, dass ich Daten hin und her spiele, sondern da geht es darum,
00:30:33: dass ich an Benefit aus der Digitalisierung sehe.
00:30:36: Natürlich ganz wichtig, dass meine persönlichen Daten geschützt sind, das ist eine Grundvoraussetzung,
00:30:42: das darf aber nie Hemmnis sein, dass ich nicht gut versorgt werde.
00:30:46: Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem früheren Leitenden Notarzt, sieben Jahre
00:30:51: lang war der Leitender Notarzt in Bayern, der ist dann ausgewandert nach Mallorca, ist
00:30:56: dort sehr erfolgreich auch als neergelassener Arzt tätig, hat er arbeitet in einem Russen
00:31:01: Ärztezentrum dort und mit dem habe ich gesprochen, das Rettungswesen, Notfallwesen eben in
00:31:07: Spanien auch auf Mallorca und der hat erzählt, dass im Grunde das, was wir hier alle fordern,
00:31:12: die Planbarkeit, die Leitstellen auf diese Art und Weise, wie sie es beschrieben haben
00:31:16: als Ziel, wie sie beispielsweise in Oldenburg sehr gut organisiert sind, dort wirklich Praxis
00:31:21: und Gang und Gebe sind und ich dachte so einen Moment mal Spanien und hatte auch noch
00:31:26: im Hinterkopf natürlich totales Vorurteil abgespeichert, wir in Deutschland sind auch
00:31:31: so viel weiter, wo so viel digitaler und sicherlich moderner und besser und wie kann das an
00:31:36: Spanien hier viel weiter ist als wir.
00:31:39: Haben Sie eine Erklärung, warum wir hier so, Sie haben es ja auch beschrieben, Deutschland
00:31:44: in den 80er, 90er Jahren Vorbild für viele, aber ich meine, das ist gar nicht politisch,
00:31:49: ich will es gar nicht zuordnen, da der da 16 Jahre an der Macht war.
00:31:53: Trotzdem haben Sie eine Erklärung, warum wir in Deutschland ja so ins Hintertreffen geraten
00:31:58: sind?
00:31:59: Weil nicht das Bestreben da ist, besser zu werden, sondern man versucht hat, wie ein
00:32:06: Besitzstandswaren nur andere nicht aufkommen zu lassen und wenn ich das Bestreben verliere,
00:32:12: besser oder effizienter zu werden, dann werde ich nicht innovativ sein und das fehlt.
00:32:19: Diese persönliche, hemdseimelige Herangehensweise, die sind Deutschland verloren gegangen.
00:32:24: Man überlegt immer nur auf welcher gesetzlichen Basis man was macht, man überlegt was für
00:32:29: ein Grund, es muss ein Grund geben, dass ich das mache.
00:32:32: Es geht niemand her und sagt, also wir machen das heute anders, weil das ist gescheitert
00:32:35: sondern, na es gibt gar gesetzliche Grundlage dafür, warum sollte ich das ändern?
00:32:40: Und das ist verloren gegangen und gerade Länder wie Spanien, ganz viele, die in eine Finanzkrise
00:32:46: hatten, waren einfach gezwungen, effizienter zu werden.
00:32:50: Das ist auch in den baltischen Ländern beobachtet, die haben kein Geld gehabt, manchmal fehlt
00:32:56: auch ein bisschen die Geschichte, die haben halt der Lücke gehabt und haben viel der Blödheiten
00:32:59: historisch nicht mitmachen müssen, die wir halt gemacht haben.
00:33:03: Aber wenn es Geld knapp ist, dann versuche ich halt, mich auf die wesentlichen Dinge
00:33:07: zu konzentrieren und hemdseimelig Sachen umzusetzen.
00:33:10: Und in Deutschland ist die Bürokratie halt unfassbar und vor allem die regulative sind
00:33:17: ihre.
00:33:18: Es gibt für alles und jedes auch Regel an Normen eine Vorgabe und die besteht und keiner fragt,
00:33:24: sie brauchen das überhaupt oder ist es gut, dass wir das haben und das hemmt sehr die
00:33:29: Innovationen.
00:33:30: Darum überholen wir, also brauchen wir nicht nur Spanien, da nehmen Portugal, die jetzt
00:33:35: dann völlig ein heiß leidschen System machen, ganz innovativ sind, ganz viele Länder überholen,
00:33:40: auf die wir früher wirklich glächelnd hinabgeblickt haben und gesagt haben, na klar, die Italiener,
00:33:47: die werden das nie zusammenbringen, streiken ohne Ende, schauen wir uns an wie es jetzt
00:33:52: ist.
00:33:53: Bestes Beispiel für mich, sage ich immer, ist jetzt die deutsche Bahn, auch als Österreicher
00:33:56: ...
00:33:57: Oh mein Gott.
00:33:58: Die deutsche Bahn war da im Begriff von Bündlichkeit.
00:34:00: Also in meiner Kindheit hat es den Spruch gegeben, bündlich wie die deutsche Bahn.
00:34:04: Also das ist völlig ihre Infrastruktur.
00:34:07: All diese Dinge.
00:34:08: Und da geht es gar nicht darum wer Schuld ist, kann man auch benennen, aber es geht darum
00:34:13: wie behebt man das jetzt?
00:34:14: Wie kommen wir dorthin, wo wir hin wollen in Deutschland?
00:34:17: Wie können wir innovativ neue Sachen umsetzen?
00:34:20: Und da bin ich wieder bei Männer herangehensweise, da muss ich halt manche Sachen komplett strechen
00:34:25: und komplett neu machen.
00:34:26: Ganz einfach.
00:34:27: Herr Quäuke, eine letzte Frage nach diesem wunderbaren Gespräch.
00:34:31: Sie könnten eigentlich längst das Leben unter Palmen genießen.
00:34:35: Warum entscheiden Sie sich denn noch dafür, dass Rettungswesen zu Ihrer Hauptaufgabzug?
00:34:40: Weil es eine spannende Sache ist und weil es mal herzensangelegen hat ist.
00:34:44: Man ist irgendwann einmal von diesem Retterhelfervirus infiziert und wenn man das ist, dann will
00:34:50: man das machen.
00:34:52: Und ich verstehe in vielen Bereichen nicht, warum wird das nicht angegangen, warum wird
00:34:57: das nicht gemacht.
00:34:58: Und für mich ist es eine wahnsinnig spannende Aufgabe.
00:35:01: Es hat für mich auch den Vorteil, dass ich wo tätig bin, wo ich nicht wohne.
00:35:05: Das macht es auch in der medialen Wahrnehmung einfacher.
00:35:08: In meinem alten Job in Österreich, was mitunter durchaus gar nicht so einfach, aber beim herrigen
00:35:13: Ruhe zu sitzen, ohne dass man darauf angegewatscht wird, was gestern wieder weiß, wo passiert
00:35:17: ist.
00:35:18: Das ist auch sehr bequem.
00:35:19: Und die Berne steigerstiftung kann es nur noch einmal betonen, ist für mich der Think
00:35:22: Tank in dieser Beziehung schlechthin.
00:35:25: Und wir klopfen, wie so schnell heißt, den Mächtigen auf die Finger, Dinge anzugehen
00:35:30: und anzugreifen.
00:35:31: Aber wir sind unbequem und wir werden so lange nicht ruhig gehen, bis die Sachen wirklich
00:35:36: wichtig laufen.
00:35:37: Herr Krocker, vielen Dank für das wunderbare Gespräch.
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