Warum eine Präsenz bei Social Media für Notfallsanitäter immer wichtiger wird
Shownotes
In dieser Folge spricht Béla Anda mit Marius Zimmer, Notfallsanitäter, Feuerwehrmann und Influencer. Er teilt seine Erfahrungen aus dem Rettungsdienst mit einer großen Community auf Social Media und nutzt Plattformen wie Instagram und TikTok, um über Notfallmedizin, Erste Hilfe und die Herausforderungen des Berufsalltags aufzuklären.
Marius berichtet über seinen Werdegang, prägende Einsätze und die Bedeutung von professioneller Kommunikation im Rettungsdienst. Zudem spricht er über Mythen, die sich um den Beruf ranken, und darüber, welche Rolle Social Media in der Zukunft der Notfallversorgung spielen kann.
Themen dieser Folge: Die wachsende Bedeutung von Social Media für den Rettungsdienst Einblicke in den Arbeitsalltag eines Notfallsanitäters Umgang mit belastenden Einsätzen und deren Verarbeitung Herausforderungen und Kritik im Online-Bereich Fehlannahmen über den Rettungsdienst und die Realität im Einsatz
Wir freuen uns über Feedback zur Folge und Anregungen für zukünftige Themen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Die Björnsteigerstiftung. Der Podcast.
00:00:03: Mai 1969. Auf dem Rückweg vom Schwimmbad wird der 8-jährige Björnsteiger von einem Auto erfasst und dabei schwer verletzt.
00:00:12: Es dauert fast eine Stunde, bis endlich ein Rettungswagen eintrifft. Björnsteiger stirbt.
00:00:18: Nicht an seinen Verletzungen, sondern an den Folgen eines Schocks.
00:00:22: Die Eltern Ute und Siegfried Steiger gründen erst einen gemeinnützigen Verein.
00:00:26: Später entsteht daraus die Björnsteigerstiftung. Durch ihr unerlässliches Engagement wurden bis heute Millionen Menschenleben gerettet und vergleichbare Schicksalsschläge vermieden.
00:00:36: In diesem Podcast geht es um die Arbeit der Björnsteigerstiftung und die Bedeutung einer funktionierenden Notfallhilfe.
00:00:42: Wir sprechen mit Experten, Betroffenen und den Machern hinter den Kulissen.
00:00:47: Folge 27. Notfallsanitäter und Influencer Marius Zimmer.
00:00:51: Warum eine Präsenz auf TikTok und Instagram für Notfallsanitäter immer wichtiger wird.
00:00:57: Willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts "Lebensretter der Björnsteigerstiftung".
00:01:02: Heute geht es um einen Mann, der nicht nur im Rettungsdienst arbeitet, sondern seine Erfahrungen auch teilt mit vielen, vielen tausend Menschen.
00:01:09: Marius Zimmer, der Rettungsinfluencer, auch bekannt auf Instagram als ma_b_c.
00:01:16: Verbandsleiter, Zugführer, Notfallsanitäter und Feuerwehrmann.
00:01:22: Viele, viele tausend Follower.
00:01:24: Mit ihm will ich heute sprechen darüber, wie der Alltag im Rettungsdienst wirklich aussieht, was ihnen an diesem Beruf fasziniert.
00:01:30: Auch wie er entscheidet, was er postet und was nicht.
00:01:34: Und wir sprechen auch über seine Missionen, über Müten rund um den Rettungsdienst und die Frage,
00:01:39: warum Aufklärung auf Social Media Menschen faszinieren oder auch sogar Leben retten kann.
00:01:43: Herzlich willkommen, Marius Zimmer.
00:01:45: Ja, hallo. Und erstmal vielen, vielen Dank für die Einladung.
00:01:48: Ich freue mich sehr, dass ich heute hier sein darf und bin auf deine Fragen gespannt.
00:01:52: Wir sind auch gespannt. Ist okay, wenn wir uns duzen?
00:01:54: Sehr gerne.
00:01:55: Super. Bela.
00:01:56: Marius.
00:01:57: Marius, du hast heute Nacht lange gearbeitet.
00:02:00: Genau. Heute Nacht war ich mit der Freiwilligen Feuerwehr noch ungefähr bis halb zwei im Einsatz.
00:02:05: Das habe ich heute etwas durchhänge.
00:02:07: Aber das ist leider auch der Alltag, auch bei der Freiwilligen Feuerwehr dann nachts rauszumüssen
00:02:13: und alles stehen und liegen zu lassen oder dann in dem Fall aus dem Bett wieder aufzustehen,
00:02:17: um dann dort zu helfen.
00:02:19: Super. Umso schöner, dass du heute hier bist.
00:02:21: Zehn mal, wie wirst du da alarmiert und worum ging es gestern Abend?
00:02:25: Also wir werden hybrid alarmiert.
00:02:27: Das heißt, wir haben unseren digitalen Funk-Meldempfänger, den wir immer am Hosenbund mit uns tragen.
00:02:32: Und heutzutage hat sich ja natürlich die Technik auch etwas gewandelt.
00:02:36: Die Mobiltelefone können relativ viel, so dass wir auch über unsere mobilen Telefone alarmiert werden.
00:02:42: Und so kein Alarm verpassen.
00:02:45: Hat der es einen besonderen Klingelton für all die, die es nicht kennen, nicht wissen?
00:02:49: Genau. Mein Handy kann ich sagen, ist immer stumpgeschaltet,
00:02:53: aber diese Alarmtöne, die durchbrechen die Sturmschaltung,
00:02:56: das heißt, dass zu jeder Zeit der Alarm auch durchkommen,
00:02:58: das ist dann ein relativ prägnantes und lautes Piepsen,
00:03:01: sodass auch sofort klar ist, was Sache ist.
00:03:04: Okay, und dann, was passiert dann?
00:03:06: Weißt du sofort, was los ist?
00:03:08: Guckst du drauf, gibt es dir den Einsatzort bekannt oder was passiert dann?
00:03:11: Genau, auch anhand der Alarmtöne kann man schon erkennen, um welche Priorität es sich handelt.
00:03:16: Also Einsätze mit Menschenleben in Gefahr haben direkt einen anderen Piepston.
00:03:21: Das heißt, sobald der Piepston geht, weiß ich auch schon, okay,
00:03:24: dass jetzt ein Einsatz mit Menschenleben in Gefahr oder ich kann vielleicht etwas entspannter tun.
00:03:28: Und dann schaue ich drauf und dann steht ja auch schon direkt, was los ist.
00:03:31: Also heute Nacht in dem Fall war es ein Verkehrsunfall mit mehreren Pkw's auf der Autobahn.
00:03:35: Aber ohne Menschenleben in Gefahr, also es war jetzt niemand mehr eingeklemmt
00:03:39: oder es hat nichts gebrannt, sodass für uns nur die Aufgabe war dort den Verkehr abzusichern,
00:03:44: Betriebsstoffe aufzunehmen und natürlich den Rettungsdienst zu unterstützen.
00:03:48: Das ist ja schon mal eine relative Entspannung.
00:03:51: Du schreibst auf dein Host auch, wie ich finde, sehr, sehr packend, sehr anschaulich über deine Einsätze,
00:03:58: beispielsweise auch, wie die Atmosphäre ist.
00:04:01: Wenn du zum Verkehrsunfall fährst und du weißt, da gibt es Menschenleben,
00:04:05: die anders als heute Nacht mal in Gefahr sind.
00:04:08: Was geht da in dir vor?
00:04:10: Das ist ein Gefühl, das kann man schlecht packen oder auch relativ schwierig beschreiben.
00:04:17: Gerade bei Einsätzen, wo man weiß und vielleicht auch über die erste Lagemeldung des Rettungsdienstes
00:04:23: oder der ersten Kräfte vor Ort schon hört, dass jemand tatsächlich eingeklemmt ist.
00:04:27: Das haben wir immer mal wieder über das Jahr verteilt.
00:04:30: Und dann fährt man hin und weiß, okay, das ist jetzt, ich sage, wie es ist, ganz große Scheiße
00:04:35: und wir sind dann dort auf der Anfahrt und wissen, jetzt zählst.
00:04:39: Dann sind alle extrem angespannt, alle sind extrem fokussiert.
00:04:43: Jeder, ich will nicht sagen, hat Angst, aber natürlich schon gewissen Respekt, was einen da erwartet.
00:04:50: Und wir hatten natürlich auch schon viele, viele Einsätze, wo die Patienten extrem schwer verletzt waren.
00:04:56: Also man sagt im Fahrstattgon, dann polytraumatisiert sind, also lebensgefährliche Verletzungen haben.
00:05:01: Und dann stellt man sich auch schon mental darauf ein, was man dann vor Ort da vielleicht auch sieht
00:05:06: und was man dann machen muss. Man geht im Kopf durch, okay, was mache ich als Erstes?
00:05:10: Wie sind die Abläufe? Worauf muss ich achten? Was brauche ich für ein Material?
00:05:14: Das legt man sich, ich sage mal, in seiner Schublade im Kopf schon mal alles zurecht,
00:05:17: dass man dann, wenn die Bremse getreten wird, das Fahrzeug anhält, man aussteigen kann
00:05:21: und dann sofort weiß, zack, zack, zack, Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3,
00:05:25: worauf muss ich achten, um dann der Person natürlich schnellstmöglich in AD Quad helfen zu können.
00:05:30: Was ja auch hilft, weil du ja gar keine Zeit noch Möglichkeit hast, überwältigt zu werden
00:05:36: von möglicherweise grauenhaften Bildern, die sich dir zeigen, du musst ja sofort tätig werden, um zu helfen, um zu retten.
00:05:43: Absolut, also man muss dann, wenn man da ist, oder wie gesagt auch, oder wie bestimmt schon,
00:05:48: auf der Anfahrt den Schalter umlegen, alles andere ausblenden
00:05:51: und sich dann da 100 Prozent auf die Sache fokussieren. Und dann ist natürlich auch vor Ort
00:05:55: keine Zeit oder keinen Platz für Schockstarre oder für Nachdenklichkeiten oder zu überlegen,
00:06:02: was mache ich jetzt hier überhaupt, sondern da muss man halt 100 Prozent funktionieren und seinen Bestes geben.
00:06:07: Fangen wir einmal an, so wie es angefangen hat, wie bist du eigentlich zum Rettungsdienste kommen, Marius?
00:06:12: Genau, das ist eigentlich eine ganz spannende Geschichte.
00:06:15: Als ich damals mein Abitur gemacht habe, war meine Schwester tatsächlich schon im Rettungsdienst tätig
00:06:21: und die hat natürlich immer mal so erzählt, ich habe die Ab und zu mal auf der Rettungswache besucht.
00:06:25: Das heißt, da waren die Berührungspunkte natürlich schon da, ich war damals auch schon in der Jugendfeuerwehr
00:06:30: und da war die Rettungswache auch schon vor Ort. Und dann hat das schon so eine Faszination ausgelöst.
00:06:36: Mein Ziel war es eigentlich ursprünglich damals in die Berufsfeuerwehr zu gehen,
00:06:39: weil ich immer schon der Feuerwehrmann durch und durch war.
00:06:42: Woher kam das Feuerwehrmann? Ich meine, das ist ein Kind, da ist es so klar, da spielt man mal Feuerwehrmann.
00:06:46: Aber das umzusetzen und bar zu machen, das gehört ja eigentlich.
00:06:51: Ja, also das Thema Feuerwehr hat mich einfach schon als kleines Kind begeistert.
00:06:55: Ich habe damals schon mit Feuerwehrlego gespielt und Playmobilautos, mit Drehleitern und so was.
00:07:00: Zu Hause gehabt, mein Vater war damals schon der Feuerwehrmann,
00:07:03: mein Opa war in der Feuerwehrwehr. Also es zieht sich quasi schon durch unsere Familiengeschichte
00:07:07: und so war das eigentlich für mich klar, dass ich zunächst sobald es möglich ist,
00:07:11: in die Kinder- und Jugendfeuerwehr gehen will und dann auch mit 17 in die Einsatzabteilung
00:07:16: dann quasi übergetreten bin. Und so waren dann natürlich zu dem Thema Rettung und Notfälle und so was.
00:07:22: Schon der Bezug von Anfang an da. Und so kam ich dann halt zum Rettungsdienst,
00:07:26: weil meine Schwester immer erzählt hat, was sie so für Einsätze fährt,
00:07:29: mit der Feuerwehr dann natürlich auch zusammen Einsatz fährt.
00:07:32: Und es hat schon so die Begeisterung geweckt, so dass ich dann gesagt habe,
00:07:36: ich mache dann nach der Schule ein freiwilliges soziales Jahr
00:07:39: und schaue mir das Ganze mal an, habe in dem Zug meinen Rettungssanitäter erworben
00:07:44: und wie es dann so vielen geht, bleibt man dann halt hängen.
00:07:47: Also so habe ich dann das Angebot bekommen, weiterzumachen.
00:07:50: Ich habe dann meinen Rettungsassistent oben draufgesetzt
00:07:53: und nach dem Rettungsassistent noch den Notfallsanitäter gemacht,
00:07:55: bin quasi alle Stationen durchlaufen, die man da so machen kann
00:07:58: und bin quasi dann einfach dort hängen geblieben, weil es mir Spaß gemacht hat.
00:08:02: Das hört man ja von vielen, die in diesem Beruf sind, der sehr, sehr anspruchsvoll ist,
00:08:07: der eine hohe physische und auch psychische Belastung mit sich trägt,
00:08:12: der einen große Glücksgefühl beschert, wahrscheinlich, wenn man hilft und retten kann,
00:08:17: aber natürlich auch entsprechende negative Erfahrungen, wenn es einmal nicht klappt,
00:08:22: aus Gründen, die gar nicht in der eigenen Hand legen.
00:08:25: Aber was fasziniert dich so stark an der Arbeit des Notfallsanitäters?
00:08:30: Naja, ich sage mal, wir machen tatsächlich den Unterschied.
00:08:34: Ich kann es ein bisschen von zwei Seiten sehen und ich kann zum Teil auch verstehen,
00:08:38: warum zum Teil vor allem Kollegen, die in der Stadtrettung arbeiten, da relativ frustriert sind.
00:08:42: Ich bin auch in eine Zeit lang in Stadtrettung gefahren in Frankfurt.
00:08:45: Stadtrettung heißt jetzt, du bist in Frankfurt unterwegs und...
00:08:49: Einladen und ins Krankenhaus fahren, in zwei, drei Minuten ist das nächste Frankhaus da.
00:08:52: Also jemand hat sich ein Knöchel verstauft, jetzt bei Gladdeis oder so.
00:08:55: Und man fährt halt leider in der Stadt auf viele Einsätze,
00:08:58: die jetzt nicht unbedingt für den Rettungsdienst sind.
00:09:01: Da kann ich verstehen, dass viele Kollegen da frustriert sind, aber ich sehe es auch von der anderen Seite.
00:09:05: Ich bin vor allem jetzt 13 Jahre Rettungsdienst im tiefsten Land gefahren, tatsächlich im Vogelsberg.
00:09:12: Und da sind die Wege sehr lang bis zum nächsten Krankenhaus
00:09:15: und auch zum Teil bis das nächste Notarztseinsatzfahrzeug da ist, hat es gedauert.
00:09:18: Das heißt, dann ist man wirklich in der Rolle und in der Lage,
00:09:21: als Notfallsanitäter den Unterschied zu machen, weil erstmal keiner da ist außer ich.
00:09:26: Natürlich mein Teamkollege.
00:09:28: Aber der Notarzt brauchte in der Regel relativ lang oder hat immer relativ lang gebraucht.
00:09:33: Und auch der Weg ins Krankenhaus war, ich sag mal, von einer halben Stunde bis einer Dreiviertelstunde eigentlich immer gegeben,
00:09:40: sodass man einfach notfallmedizinische Dinge vor Ort durchführen musste.
00:09:44: Da blieb gar keine andere Wahl, sodass man viel Medizin auch als Notfallsanitäter machen muss
00:09:50: in der Landtrettung oder ich auch viel gemacht habe.
00:09:52: Und natürlich so mit auch den Unterschied gemacht habe.
00:09:55: Und sicherlich das eine oder andere Menschenleben gerettet habe
00:09:58: und sicherlich auch das eine oder andere Outcome des Patienten dann damit maßgeblich beeinflussen konnte.
00:10:03: Welche Einsatz hatte ich besonders geprägt oder welche ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
00:10:09: Vielleicht im positiven, aber auch im negativen?
00:10:12: Also zwei Einsätze hatte ich, die mich besonders geprägt haben.
00:10:16: Ich sag mal, in den 13 Jahren gibt es so zwei händevolle Einsätze,
00:10:21: an die ich mich immer erinnern werde und die auch tief im Gedächtnis bleiben.
00:10:25: Aber zwei Einsätze waren es, die ganz tief hängen geblieben sind.
00:10:29: Das war ein Einsatz, da war ich tatsächlich ein halbes Jahr aufgrund einer eigenen Verletzung krankgeschrieben
00:10:34: und das war wirklich der erste Tag, nachdem ich nicht mehr krankgeschrieben war,
00:10:38: musste ich zu einem Verkehrsunfall auf der Landstraße fahren, damals mit der Feuerwehr.
00:10:43: Aber ich habe natürlich auch auf dem Feuerwehrfahrzeug einen Notfallrucksack
00:10:48: und kann dann auch als Feuerwehrmann, da ich ja Notfallsanitäter bin, schon viel machen.
00:10:52: Wir sind dort zu einem Frontalunfall gekommen mit drei jungen Mädels.
00:10:57: Das eine Mädel war alleine im Pkw und ein Ersthelfer war schon da,
00:11:01: der hat die rausgezogen und schon angefangen zu reanimieren.
00:11:04: Also das heißt, die war nach dem Aufprall theoretisch tot.
00:11:08: Und der erste Rettungswagen, der da war, hat sich natürlich gleich um diese zu reanimierende Person gekümmert.
00:11:13: Aber hier sieht man auch wieder, wie wichtig auch Ersthelfer sind.
00:11:16: Wenn der nicht sofort die Reanimation eingeleitet hätte,
00:11:19: hätte der Rettungsdienst wahrscheinlich gar nicht mehr anfangen brauchen.
00:11:22: Jedenfalls gab es noch zwei weitere schwer verletzte junge Frauen,
00:11:26: auch beide im Alter zwischen 20 und 25.
00:11:29: Die eine Frau wurde aus dem Pkw geschleudert und lag im Klaben.
00:11:33: War aber ansprechbar und augenständig erst mal relativ stabil.
00:11:37: Und eine weitere, das war die Pkw-Fahrerin, die nichts konnte für den Aufprall,
00:11:42: war auch ein junges, hübsches Mädel.
00:11:44: Ich war ja zu dem Zeitpunkt tatsächlich genauso alt wie sie
00:11:47: und war dann in der Situation, okay, ich bin jetzt der Einzige, der ihr jetzt hier helfen kann,
00:11:51: weil meine Feuerwehrkameraden nicht so ausgebildet sind wie ich
00:11:54: und noch kein weiterer Rettungswagen da war.
00:11:56: Das heißt, ich bin dann mit dem Notfall rucksackt zu ihr ins Auto geklettert.
00:11:59: Und sie war wirklich massiv eingeklemmt, also Lenkrad im Bauch,
00:12:03: bein ne Zeit drin hat eingeklemmt, das Mittelgesicht komplett zedeppert
00:12:08: durch den Aufprall auf das Lenkrad.
00:12:11: Und dann war ich da erst mal alleine. Und auch ziemlich lang alleine.
00:12:14: Also ich glaube, mindestens eine halbe Stunde war ich alleine.
00:12:16: Was machst du da, was hast du da gemacht?
00:12:18: Genau, also grundsätzlich, gucken wir, haben wir so ein Schema,
00:12:21: was wir abarbeiten, um quasi die Verletzung oder Erkrankung zu finden,
00:12:25: die den Patienten voraussichtlich als erstes töten.
00:12:28: Das heißt, wir gucken, hat, ist ne starke Blutung,
00:12:31: das heißt, dann wurden die Blutungen erst mal an den Beinen versorgt.
00:12:34: Wie sind die Atemwege, wie ist der Kreislauf und und und.
00:12:37: Und dann habe ich ihren großluminen Zugang gelegt auf der einen Seite
00:12:41: und habe hier ne Infusion angehängt.
00:12:43: Und dann natürlich auch wichtig bei ihr zu sein, beruhigen,
00:12:46: einfach da zu sein, vielleicht auch in der Zeit,
00:12:49: wo man sonst nichts anderes machen konnte, weil sie war halt eingeklemmt.
00:12:52: Ich konnte sie da nicht rausholen zu dem Zeitpunkt, einfach da zu sein
00:12:55: und ihr so Halt zu geben, sag ich mal.
00:12:58: Und dann war die Situation, die habe ich, jetzt ist das bestimmt sieben,
00:13:02: acht, neun Jahre her, aber die habe ich noch vor Augen, als war es gestern,
00:13:05: einer meiner ältesten Kollegen aus dem Rottungsdienst.
00:13:08: Ich war ja als Feuerwehrmann dann in der Situation da,
00:13:11: kam einer meiner ältesten Kollegen, der mich damals auch ausgebildet hat,
00:13:14: kam dann durch den Kofferraum reingeklettert und ich sah ihn
00:13:18: und war, also da fielen auch mir dann zehn Steine vom Herzen
00:13:21: und er kloppt mir dann auf die Schulter und sagte, hier Marius,
00:13:24: ich bin jetzt bei dir.
00:13:25: Und dann wusste ich schon so, okay, krass, jetzt bin ich zumindest nicht mehr alleine.
00:13:29: Und ja, dann haben wir sie halt zusammen versorgt.
00:13:32: Ich habe mir dann ein starkes Schmerzmittel gespritzt,
00:13:35: weil sie natürlich eingeklemmt war und stärkste Schmerzen hatte.
00:13:38: Und das, was mich bei dem Einsatz zusammenfassend am meisten gepackt hat,
00:13:41: ist, dass sie natürlich Todesangst hatte und mehrfach mich angefleht hat,
00:13:47: die soll sich hier raus holen, sie will mich, sie will hier nicht sterben,
00:13:50: sie will hier nicht verbrennen und und und.
00:13:52: Und all diese Dinge, auch diese Schreihe und diese Töne,
00:13:56: die da tief aus dem Knochen marken bei solchen starken Schmerzen
00:14:00: und die soll ja Todesangst, die bleiben hängen, die bleiben ganz tief,
00:14:04: die gehen dann auch selbst ins Knochenmark, über, sag ich mal.
00:14:07: Dann haben wir das Auto zerschnitten, haben das Dach abgenommen,
00:14:10: den Vorderbau weggeklappt und haben sie dann schlussendlich befreit,
00:14:13: auch stabil befreit und sie dem Hubschrauber übergeben.
00:14:16: Und die Crew vom Hubschrauber nahm dann die Patienten ab,
00:14:20: so aus dem Auto.
00:14:21: Da blieb ich erstmal, da ein paar Minuten sitzen
00:14:24: und dann muss ich sagen, habe ich geflennt wie ein kleines Kind,
00:14:27: weil das war tatsächlich so ein packender Einsatz
00:14:30: und so auch emotional und auf physisch und psychisch ein belastender Einsatz,
00:14:35: dass ich danach tatsächlich noch an der Einsatzstelle auch selbst erstmal
00:14:38: der Zeit braucht, um wieder klarzukommen danach.
00:14:41: Wir kommen schon jetzt die Tränen, du hast erzählt, weil das so packen,
00:14:45: das war nicht so bildlich dabei, du stellst dir das vor, Wahnsinn.
00:14:48: Ja, und das war einer der Einsätze, der hängen blieb,
00:14:51: aber ich kann mit dem Einsatz abschließen und sehr gut abschließen.
00:14:54: Und ziemlich genau ein Jahr später hatte ich dann Dienst auf dem Rottungswagen
00:14:57: und war einkaufen in einem Baumarkt.
00:14:59: Und damals erzählte sie mir, dass sie in diesem Baumarkt arbeitet.
00:15:02: Ich war zigmal da, aber ich habe sie natürlich nie getroffen,
00:15:05: weil sie auch lange krankgeschrieben war und drehr und alles.
00:15:08: Und wirklich ziemlich genau ein Jahr später stand ich da mit dem Rottungswagen
00:15:12: im Baumarkt und habe da was eingekauft, privat.
00:15:15: Und auf einmal stand sie da vor mir.
00:15:17: Und sie guckte mich mit riesen Augen an, sie wusste sofort, wer ich bin.
00:15:20: Ich wusste auch sofort, wer sie ist,
00:15:22: und dann ist sie ohne Eintonung zu sagen in Tränen ausgebrochen,
00:15:25: hat mich umarmt und hat sich bedankt, dass ich ihr das Leben gerettet habe.
00:15:28: Ah, großartig.
00:15:29: Ja, und da lief mir dann auch tatsächlich ein bisschen,
00:15:33: lief mir ein bisschen die Tränen, dann haben wir uns kurz unterhalten
00:15:35: und hat sie gesagt, dass sie jetzt wieder gut geht
00:15:37: und sie jetzt nach einem Jahr auch wieder arbeiten kann und so.
00:15:40: Und das war ein schöner Abschluss für diesen Einsatz.
00:15:43: Wahnsinn, ja.
00:15:45: Also, man ist ja wirklich so richtig bei dir, war ich zumindest gerade eben
00:15:49: und großartig.
00:15:51: Und vielleicht das direkte Gegenteil, wir werden natürlich mit viel Leid
00:15:54: und Tod und alles konfrontiert, aber ein schöner Einsatz war,
00:16:00: wir sind zu einer beginnenden Geburt alarmiert worden, bei uns in Alsfeld.
00:16:04: Und es ist leider so bei uns, dass im Krankenhaus Alsfeld
00:16:07: die Geburtsstation geschlossen wurde, weil wahrscheinlich hat es nicht mehr rentiert.
00:16:12: Und die nächste Geburtsstation war halt super weit weg, also Fahrzeitenstunde.
00:16:16: Und die Wehnentätigkeit war auch schon unter drei Minuten,
00:16:19: als wir da eingetroffen sind.
00:16:21: Und es war klar, wir werden diese Frau nicht mehr irgendwo hinbringen können.
00:16:24: Kein Kreis, weil das Kind muss jetzt hier kommen.
00:16:27: Ja, dann haben wir halt vor Ort zu Hause im Wohnzimmer mit der ganzen Familie
00:16:31: das Kind geboren.
00:16:32: Ich saß zwischen den Beinen und habe das Kind dann quasi in Empfang genommen,
00:16:35: nenn ich es mal, auf der Erde.
00:16:37: Und wir haben dann zusammen mit dem Papa die Nabelschnur abgenabelt
00:16:41: und so hatte ich dann quasi als Erster dieses Kind in der Hand,
00:16:44: habe es dann eingewickelt in die Silberfolie.
00:16:46: Und wir konnten dann quasi unterstützen, einen neuen Erdenbürger zu empfangen.
00:16:51: Das war auch ein sehr sentimentaler Einsatz.
00:16:53: Die beiden anderen kleinen Kinder waren dann mit dabei, nachdem abgenabelt wurde
00:16:58: und haben das Schwesterchen dann da in Empfang genommen.
00:17:00: Das war ein sehr, sehr cooler Einsatz.
00:17:02: Aber da muss ich sagen, gingen wir auch tatsächlich der Bammel,
00:17:05: weil auch bei der Geburt kann natürlich einiges schiefgehen, Playklinisch.
00:17:09: Aber es ging alles gut, es war ein super schöner Moment.
00:17:11: Und danach haben sie uns zum Grillen eingeladen und haben noch ein Burstkorb an die Wache gebracht.
00:17:16: Also das war ein sehr cooler Einsatz.
00:17:19: Super, soll.
00:17:21: Jetzt teilst du deine Erlebnisse aus dem Rettungsdienst auch auf Social Media.
00:17:25: Wann hast du damit begonnen und warum?
00:17:28: Tatsächlich, kurz nachdem ich meinen Rettungssanitäter bestanden habe,
00:17:32: das war so Ende 2012 und da kam gerade Instagram neu auf.
00:17:36: Also 2012 wurde, glaube ich, Instagram gegründet und gelauncht.
00:17:40: Und es war ja für alle was Neues damals noch die sozialen Netzwerke.
00:17:44: Ich glaube Facebook gab es auch erst seit ein paar Jahren.
00:17:47: Und ja, dann habe ich das probiert, habe da einfach erstmal ein paar private Bilder gepostet
00:17:53: und irgendwann habe ich ein Bild in Dienstkleidung gepostet.
00:17:56: Einfach um zu zeigen hier, damals waren das ja hauptsächlich Freunde, die einem gefolgt sind hier.
00:18:00: Ich arbeite im Rettungsdienst, ich mache das und ich finde das cool, ich stehe dazu.
00:18:03: Und der Poster hatte dann relativ auch durch fremde Klicks und Views und Likes und so.
00:18:09: Ein relativ hoher Klickzahl und Gleikzahl und so.
00:18:12: Und das so, okay, kommt scheinbar ganz gut an.
00:18:15: Und so habe ich dann pö-a-pö immer mal wieder was gepostet
00:18:19: und war dann auch damals einer der ersten, tatsächlich der auf Instagram aus dem Rettungsdienst gepostet hat.
00:18:24: Und es kam einfach gut an.
00:18:26: Und deswegen dachte ich, okay, ich bleibe dabei.
00:18:28: Und ich mache das weiter und habe das dann immer weiter ausgebaut.
00:18:31: Welche Themen sind die dabei besonders wichtig?
00:18:34: Und gibt es Inhalte, die du postest oder bewusst auch nicht postest?
00:18:39: Was mir besonders wichtig ist, ist das ganze Objektiv und sachlich darzustellen.
00:18:44: Natürlich ab und zu auch mal eine subjektive...
00:18:48: Ich wollte gerade sagen, du lässt einen ja schon mit rein, auch ein bisschen deine Gefühlswelt,
00:18:52: was ich sehr, sehr wichtig finde und auch sehr ansprechend finde.
00:18:56: Weil genau diese Dinge, die du beschreibst, sind ja die Dinge, die ich mich frage
00:19:00: und die sich wahrscheinlich ganz viele Menschen fragen.
00:19:03: Wie ist das? Wir haben drüber gesprochen, wenn du zum Einsatz fährst.
00:19:06: Sind die da völlig mechanisch? Sind die abgestimmt?
00:19:09: Denken die an gar nichts?
00:19:10: Oder sind die angespannt?
00:19:12: Und das ist großartig, dass du uns da mitnimmst in dieser Lage.
00:19:16: Genau, wichtig ist mir einfach nur, dass es sachlich ist, dass es korrekt ist
00:19:20: und dass es Hand und Fuß hat, was ich da poste.
00:19:22: So, dass ich nicht irgendwas unreflektiert einfach hochlade.
00:19:26: Weil ich sage mal, man muss schon immer bedenken, dass das, was man schreibt
00:19:30: oder dass das, was man zeigt, löst natürlich bei dem, der es anschaut, auch etwas aus.
00:19:35: Und dann versuche ich mich auch immer so ein bisschen in die Rolle des Lesenden zu versetzen,
00:19:40: was der Post dann vielleicht auch bei dem Anders auswirkt.
00:19:43: Das muss halt einfach bedacht sein, das versuche ich.
00:19:46: Und versuche aber, wie gesagt, das Ganze sachlich und korrekt darzustellen.
00:19:49: Vieles, was ich poste, ist sicherlich auch relativ objektiv.
00:19:52: Aber ab und zu versuche ich schon auch mal meine persönliche Meinung
00:19:56: oder ein bisschen was Subjektives, meine Wahrnehmung dann so ein bisschen damit reinzubringen.
00:20:00: Und gibt es auch Inhalte, die du bewusst nicht postest?
00:20:04: Ja, ich will jetzt hier natürlich niemanden basten oder sowas.
00:20:07: Aber es gibt schon auch Kollegen, die immer mal wieder über andere Kollegen irgendwie was posten.
00:20:12: Was hat wer falsch gemacht? Was macht einen vielleicht, mach ich vielleicht besser im Vergleich zu dem Anders.
00:20:17: Und so, ich versuche schon, das so zu machen, dass der Rettungsdienst, ich sage mal grundsätzlich, gut dasteht.
00:20:23: Sicherlich gibt es zum Rettungsdienst auch viele Themen, die man verbessern muss.
00:20:26: Das muss man auch ansprechen.
00:20:28: Aber ich versuche schon, nicht uns selbst irgendwie schlecht zu machen
00:20:31: oder uns selbst oder irgendwelche anderen Kollegen da irgendwie zu basten
00:20:35: oder irgendwie im Anders die Schuld, sage ich mal, in die Schuhe zu schieben für etwas,
00:20:39: sondern auch Dinge, die schlecht laufen, sachlich und objektiv darzustellen.
00:20:44: Das muss man auch tun, aber das ist jetzt nicht irgendwie wem in die Schuhe zu schieben.
00:20:49: Du hast so viele Tausend Followerinnen und Follower, die finden das offenkundig gut, sonst würden sie ja nicht folgen.
00:20:54: Aber wie reagiert dein Umfeld?
00:20:56: Ich meine, als du angefangen hast, war Instagram ja mehr noch nicht großartig verbreitet.
00:21:01: Jetzt bist du jemand, der dann auf einmal vom Einsatz postet, wahrscheinlich auch mit Augenmaß und so.
00:21:07: Aber trotzdem könnt ihr mir vorstellen, dass da der eine oder andere Kollege sagt,
00:21:11: was bringt er uns hier irgendwie in komische Netzwerke, die kein Mensch von uns kennt.
00:21:14: Wie ist es jetzt und wie ist dir das begegnet?
00:21:17: Gute Frage, 100 Prozent. Heute, in 2025, ist das Thema sicherlich viel einfacher geworden
00:21:24: und es ist implementiert, sage ich mal, in diesem Rettungsbereich bei Feuerwehren
00:21:29: und im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz.
00:21:32: Heutzutage ist es normal, dass aus diesen Bereichen auch gepostet wird.
00:21:35: Als ich damals angefangen habe, war ich mit noch ein, zwei anderen, einer der ersten,
00:21:40: der das getan hat, damals war es nicht normal.
00:21:42: Es war was ganz Neues, aus dem Bereich selbst zu berichten und selbst zu posten.
00:21:47: Und ich will nicht sagen, es war damals verpönt, aber ich habe schon relativ viel Gegenwind bekommen,
00:21:51: gerade von den eigenen Kollegen, nicht unbedingt aus meinem Wachbereich,
00:21:55: aber auch von anderen Kollegen aus anderen Wachbereichen.
00:21:57: Was waren also Argumente?
00:21:59: Ja, was das soll, warum man das überhaupt machen müsste.
00:22:02: Also, die konnten es nicht nachvollziehen, warum ich das mache.
00:22:05: Und dann ging es darum ja nur Selbstdarstellung und ich will als Held dastehen und dies und das.
00:22:10: Es war einfach für die nicht nachvollziehbar, was jetzt der Grund dafür ist, dass ich das tue.
00:22:14: Und man hat dann auch relativ schnell versucht, alles Mögliche zu probieren,
00:22:18: auch über die Rettungsdienstleitung und, und, und, dass ich das eben nicht mehr mache.
00:22:22: Obwohl ich tatsächlich immer, jederzeit, seitdem ich angefangen habe, immer auf die Persönlichkeitsrechte geachtet habe.
00:22:28: Ich habe nie einen anderen Kollegen gepostet, der das nicht sehen wollte oder der sich nicht zeigen wollte.
00:22:32: Und ich habe das schon von Anfang an immer so probiert, dass wirklich nur die zu sehen sind, die zu sehen sein wollen,
00:22:37: dass kein Patient zu sehen, dass keine Patientendaten und so.
00:22:40: Dass das von Anfang an schon so war, dass es, dass mir eigentlich keiner was ankreiden konnte.
00:22:45: Aber dann war es eben dann deren Subjektivität, in deren Bild es einfach nicht gepasst hat, was ich da gemacht habe.
00:22:51: Gab es Situationen, wo du dich gefragt hast, darf ich das, kann ich das überposten?
00:22:56: Viele. Besonders schwierig ist es, gerade aus dem Einsatz zu posten.
00:23:01: Weil wir als Rettungskräfte ja eigentlich auch der Schweigepflicht und Datenschutz und hin und her unterliegen
00:23:07: und eigentlich ja aus dem Einsatz nichts posten dürfen und das natürlich auch unterschreiben mussten
00:23:12: mit dieser Schweigepflichtserklärung und sowas, Geheimhaltungsvereinbarung.
00:23:16: Und dann ist es schwierig gerade aus dem Einsatz oder aus dem Dienstgeschehen so den Zwiespalt zu finden zu,
00:23:21: okay, eigentlich darf ich es nicht posten, bisschen was geht schon und dann da so den Mittelweg zu finden,
00:23:27: was ist okay und was ist nicht okay, auch so, dass man natürlich keinen dritter irgendwelche Rückschlüsse
00:23:32: zu irgendwelchen Personen, zu irgendeinem Einsatz dann ziehen kann.
00:23:35: Da die Waage zu halten ist relativ schwierig.
00:23:37: Warum machst du das?
00:23:38: Warum mache ich das? Das kann ich ganz gut belegen.
00:23:41: In den letzten, ich mache es jetzt über 10 Jahren, habe ich unzählbare Nachrichten bekommen,
00:23:47: also sicherlich weit über 200 Nachrichten von Followern, die sowohl mir als auch auf dem Kanal Blaulichkanal uns geschrieben haben,
00:23:56: dass sie wegen uns, weil wir das posten, weil wir sie dazu motiviert haben, weil wir gezeigt haben, wie cool das ist,
00:24:02: warum wir das machen, jetzt ebenfalls ein Teil des Ehrenamens, ein Teil des Rettungsdienstes, ein Teil des Katastrophenschutz sind
00:24:09: und dass sie das quasi als Anlass genommen haben, uns zu posten, zu sagen, okay, ich probiere das auch aus, ich mache das.
00:24:14: Also du hast sie motiviert im Grunde, im Rettungsdienst durch deine Post, sich damit intensiver zu beschäftigen und dann auch den Weg zu gehen.
00:24:21: Genau, absolut.
00:24:22: Ich sage das wirklich.
00:24:23: Ich bin ungern von mir, dass ich ein Vorbild bin, aber viele schreiben das genauso.
00:24:27: Deswegen kann ich das auch so sagen.
00:24:29: Aber ich will nicht sagen, ich bin Vorbild, aber vielleicht ein bisschen Vorreiter,
00:24:33: dann auch Leute mitzuziehen, das Gleiche zu tun.
00:24:36: Und was uns ein großes Anliegen war, einfach zu zeigen, was steckt dahinter.
00:24:40: So wie ist es wirklich? Was sind unsere Themen, die uns auch befassen?
00:24:45: Ja, jeder sieht draußen Sortungswagen fahren, aber keiner weiß eigentlich so wirklich, was dahinter steckt.
00:24:50: Was haben wir für eine Qualifikation, was können wir alles machen,
00:24:53: einfach dieses große und ganze zu zeigen.
00:24:55: Das war mir oder war uns wichtig?
00:24:57: Ja, oder wie geht es in euch vor?
00:24:59: Genau.
00:25:00: Das ist auch so ein Punkt.
00:25:01: Gut, mit superlativem ist schwer, aber trotzdem, was war dein erfolgreichster Post bisher?
00:25:06: Und warum war der besonders erfolgreich?
00:25:09: Puh.
00:25:10: Oder einer, sagen wir so, der besonders eine hohe Reichweite generiert hat, den du erinnerst?
00:25:15: Besonders gut Reichweiten sind natürlich auch immer Post, die man mit anderen Rettungsdienstinfluencern irgendwie zusammen macht.
00:25:23: Also gerade gemeinsame Aktion, das ist ja auch ein Teil des Dings im Ehrenamt und im Rettungsdienst und in der Feuerwehr,
00:25:29: Dinge als Team gemeinsam zu machen.
00:25:31: Da hatten wir einige Sachen, zum Beispiel Spendenaktionen.
00:25:34: Wir haben Notfallrucksäge gesammelt für die Ukraine, als der Krieg ausbrachen, so was.
00:25:38: Gerade solche Dinge, die man zusammen macht, um als starkes Team da zu stehen und das halt viele teilen oder mitteilen,
00:25:44: das sind natürlich immer Posts, die besonders gut gehen, weil man einfach extrem viele Leute erreicht.
00:25:48: Aber natürlich auch Posts, die um ganz prekäre Dinge handeln.
00:25:54: Ich sag mal, wir haben zum Beispiel auch was zum Thema Reanimation gemacht, so Ersthelfer-Apps.
00:25:59: Das war auch ein Post der letzten Monate, der besonders gut ging.
00:26:03: Da haben wir auch mehrere Hunderttausend Aufrufe gehabt.
00:26:05: Und sonst, müsste ich jetzt tatsächlich überlegen, wir haben tatsächlich relativ viele Posts,
00:26:10: viele Leute erreichen zum Teil auch mehrere Hunderttausend oder Millionen Leute.
00:26:14: Deswegen ist es schwierig, da jetzt einen rauszusuchen.
00:26:17: Es sind viele Themen, die viele Leute interessieren und viele Leute begeistern, die eben gut gehen dann.
00:26:22: Wie gehst du um mit Kritik? Da gibt es ja auch.
00:26:25: Genau. Kritik ist gerade in der Rettungsdienstbranche oder in diesem Thema super schwierig,
00:26:31: gerade aus den eigenen Reihen, ich finde ich sagen von einem Kollegen,
00:26:35: aber wir erreichen ja natürlich Leute aus ganz Deutschland oder der Dachregion.
00:26:40: Und dann ist schnell mal eine Kritik geschrieben, auch ob die begründet ist oder nicht.
00:26:45: Oftmals ist es so, dass Leute sich zum Beispiel das Video einfach nicht fertig anschauen
00:26:49: und die Hälfte der Informationen einfach nicht haben und dann Dinge kritisieren,
00:26:53: die im Verlauf des Videos als Beispiel gekommen wären.
00:26:56: Also viel, viel auch unbegründete oder unsachgemäße oder unsachliche Kritik, die da kommen,
00:27:02: die können wir ganz einfach widerlegen.
00:27:05: Schraub, schau doch mal zu Ende oder?
00:27:07: Genau. Es gibt natürlich aber auch Kritik, die einfach auf persönlichen Einstellungen,
00:27:14: sag ich mal, angeht, da kann ich ein pölich marginales Thema benennen.
00:27:18: Ist der Koppelgurt, also so ein Gurt, den man im Dienst anhat,
00:27:22: wo dann alles dran ist, so ein Holster und Melder und alles.
00:27:25: Es gibt die eine Seite, die sagt, okay, ich habe auch so was, ich finde das total praktisch und so.
00:27:30: Es gibt die eine Seite, die dann sagt, das geht gar nicht, Rettungsrambo hat dann halben Rettungswagen am Gürtel und so.
00:27:36: Ja, ich wollte sagen, den Koppel kenn ich noch von der Bundeswehr, da gibt es auch den Gürtelkoppel.
00:27:41: Da gibt es halt welche, die meinen, ich brauche gar nichts im Dienst, außer meine Schutzkleidung und ein Kuli.
00:27:45: Und die anderen sagen, ja, ich habe gern alles kriftbereit, dann geht es halt schneller.
00:27:48: So gibt es halt viele verschiedene Einstellungen in dieser Branche.
00:27:51: Was hängt beim Koppelrambo Marius an, der Koppel dran?
00:27:55: Ich habe eine Taschenlampe, so ein Rettungsmesser, um so Gurte durchzuschneiden
00:27:58: und dann halt so ein Holster, da ist eine Taschenlampe, eine Rettungsschere, Stifte und Handschuhe drin.
00:28:04: Also nichts Weltbewegendes, aber trotzdem allein die Tatsache, dass ich so einen Gurte trage,
00:28:09: reicht schon aus für viele, das Ganze zu kritisieren.
00:28:11: Und wie gehst du damit um, so reinzuhalten, was dazu, oder lässt es einfach laufen?
00:28:14: Ich sage mal, ich habe mich mittlerweile einfach daran gewöhnt, dass es halt Leute gibt, die das blöd finden
00:28:19: und ich schreibe dann ja gut, schön, dass du es blöd findest, ist aber so.
00:28:22: Und ich werde es weiterhin so tun, weil es ist mir egal, dass du das blöd findest.
00:28:25: Für mich hat sich das so etabliert, dass ich das einfach mit mir trage und gut finde
00:28:31: und dann ist es halt deine Meinung.
00:28:33: Du musst es ja nicht tragen, sagt dir keiner, du musst es tragen, wenn du der Meinung bist, dann ist es so.
00:28:37: Aber lass mich doch gerne meiner Meinung sein und mich das so machen, wie ich das verrichte.
00:28:41: Anfangs war es schwierig, da hat man sich schon viele Gedanken gemacht, ist es das Richtige, was man tut.
00:28:46: Aber mittlerweile lernt man damit umzugehen und auch die Kritik meist sachlich zu beantworten.
00:28:51: Oftmals tue ich dann ganz gerne nochmal zurücksticheln, das macht dir dann besonders fuchsteufelswild,
00:28:57: wenn wir wissen vor allem, dass wir halt im Recht sind.
00:29:00: Lass es Marius, einfach komm zu deiner anderen Aufgabe, die du auch wahrnimmst,
00:29:05: eben die Bedeutung der Aufklärung und der Öffentlichkeit über deine Post, über deine Tätigkeit.
00:29:10: Es gibt ja Menschen, vielleicht auch viele Menschen, die ein verzahtes Bild vom Rettungsdienst haben.
00:29:16: Welchen mühten Begegnest du am häufigsten, wenn es um deinen Beruf geht?
00:29:22: Ich glaube ein großes Thema und das hat sich natürlich, glaube ich, auch durch viele Sendungen im Fernsehen so eingeprägt ist.
00:29:29: Ja, da gibt es ja immer mehr.
00:29:30: Genau, extrem viele.
00:29:31: Ist so, naja, wenn ich jetzt in die Notaufnahme gehe, da warte ich halt fünf Stunden.
00:29:35: Wenn ich den Rottungswagen rufe, auch wenn vielleicht dieser Notfall nichts für einen Rottungswagen wäre,
00:29:40: dann komme ich halt schneller dran.
00:29:42: Die laden mich ein, die tragen mich die Treppe runter, die tragen meinen Koffer und dann komme ich in die Notaufnahme von hinten,
00:29:48: muss nicht vorne warten und komme direkt dran.
00:29:50: So, glaube ich, dieses Pauschaldenken ist so eines der größten Probleme und damit, glaube ich,
00:29:55: müssen wir auch so ein bisschen aufräumen, einfach mal darzulegen, in welchen Fällen rufe ich eigentlich ein Rettungswagen,
00:30:00: wofür ist ein Rettungswagen und was soll die Besatzung eines Rettungswagens dann im Einsatz auch tun.
00:30:06: So, und ich glaube, das wissen viele nicht, was da einfach so die Schwelle ist, ab wann ein Rettungswagen in Frage kommt.
00:30:12: Wofür sollte ich ein Rettungswagen nicht rufen?
00:30:15: Nichts rufen für Beschwerden, die jetzt schon etliche Monate, Wochen vorliegen, wo ich vielleicht schon fünfmal beim A2,
00:30:21: ich kenne die ganz genau und ich weiß, dass es das ist.
00:30:24: So, dann brauche ich nicht nach zum Drei nochmal den Rottungswagen anrufen,
00:30:29: sondern ein Rottungswagen ist natürlich dafür da, um vital bedrohte Menschen zu behandeln.
00:30:34: Also den Herzinfarkt, den Schlaganfall, den eingeklemmten Fahrzeug, all diese Sachen,
00:30:39: wo wirklich auch Maßnahmen dann getan werden, also wo ein Zugang gelegt wird, wo Medikamente geschützt werden,
00:30:45: wo eine Blutstillung durchgeführt werden muss, all diese Dinge, da sollte man klar den Rettungswagen rufen
00:30:52: und alles das, sag ich immer, wo ich den Patienten einfach nur einlade, nichts mache an dem und den ins Krankenhaus fahre,
00:30:58: der braucht eigentlich kein Rettungswagen.
00:31:00: Es gibt ja auch den umgeklärten Fall.
00:31:02: Ich gehöre dazu. Also ich habe eine große Hemmung, den Rettungswagen zu rufen.
00:31:07: Ich weiß noch, einer meiner älteren Kinder war mal, hatte mal so einen hohen Fieber und da war die Frage,
00:31:12: ist es jetzt ein Fieberkrampf oder nicht?
00:31:14: Und mitten in der Nacht passiert das ja sowieso immer und dann ist man ja sowieso alert und hilflos.
00:31:20: Aber ich war eher dagegen, am Ende haben wir es dann gemacht, aber ich war dann auch sehr froh,
00:31:25: dass ich Gott sei Dank aber auch ergeben, dass es im Grunde ja, wenn ich sagen, unnötig war,
00:31:32: aber Gott sei Dank war nichts wirklich Stimmes, aber du hast es nicht gewusst.
00:31:36: Kannst du auch die verstehen, die anders, also die, die eine Hemmung haben?
00:31:41: Absolut, absolut, gerade so die älteste Generation, die vielleicht auch damals noch irgendwie den Krieg
00:31:47: oder die Zeit danach, die ohnehin etwas rauer war, die, glaube ich, überlegen da schon dreimal,
00:31:53: gerade im Land ist es so, ob ich jetzt im Rettungswagen rufe, dann entschuldigen die sich auch noch
00:31:57: und dann muss ich sagen, nee, alles gut, dafür sind wir da und der Andruf war absolut gerechtfertigt,
00:32:02: wenn sie da liegt mit dem Herzinfarkt oder so, das passt schon, aber das ist leider immer weniger
00:32:07: und auch der geringste Teil der Bevölkerung, der so denkt, sondern die meisten haben halt leider das Polo Schaldenken.
00:32:12: Ich rufe jetzt die Einsatzwo, dann wird schon jemand kommen und mir helfen so, das ist der geringere Teil.
00:32:18: Ich kann von einem Einsatz berichten, also da hat sich jemand die Lippe eingerissen, also manchmal...
00:32:23: Auch die schönen.
00:32:24: Genau, manchmal hautet sich ja so ein bisschen die Lippe, dann macht man so die Haut da ab
00:32:28: und da war so ein Millimeter die Lippe eingerissen, da lief nicht mehr Blut raus.
00:32:31: Ach so, Millimeter eingerissen, mit Lippe eingerissen, da dachte ich eher so, ja, auch ganz furchtbar,
00:32:35: aber das ist völlig marginal, genau.
00:32:37: Das sieht man so ab und da hat man so einen kleinen...
00:32:39: Genau, so und dafür rief jemand tatsächlich an Rettungswagen, dann komme ich dahin
00:32:43: und dann muss ich auch wirklich an mich halten, um nicht zu sagen, sagen wir mal, sind sie völlig bescheuert.
00:32:48: Jetzt stehen wir hier mit ihnen, vergeuten hier noch halbe Stunde, natürlich haben wir die nie ins Krankenhaus gefahren
00:32:52: und drei Orte weiter ist dann vielleicht der Herzinfarkt oder die Reanimation
00:32:56: und dann muss da der Rettungswagen von ewig weit weg hinfahren, also diese Ressource, die dadurch, ich sag mal, verbraucht ist
00:33:02: für so einen marginalen, einen Anführungsstrichen Notfall und jemanden anders braucht sie dringender.
00:33:08: Nun hast du einen großen Fundus an Erfahrungen, auch an Eindrücken, hast du den Eindruck, das nimmt zu,
00:33:15: also diese Aufrufe, Anrufe bei etwas mehr Bagatellfällen als rüber?
00:33:22: Absolut, also auch die Einsatzzahlen belegen das ja, auch die Einsatzzahlen, wo ein Rettungswagen hinfährt
00:33:28: und die Patienten zu Hause bleiben, die steigen, das lässt sich ja statistisch nachweisen.
00:33:33: Ich bin schon der Meinung, dass das zunimmt und vor allem, dass das ein riesen, riesen Problem ist,
00:33:37: nicht nur natürlich für die Ressource, die wir im Andersfeld, sondern auch für die Kollegen,
00:33:41: weil wenn man sich die Notfallsanitäter Ausbildung anschaut, was dort für Skills erlernt werden,
00:33:46: was da auch für Theorie erlernt wird, was ein Notfallsanitäter eigentlich alles machen darf hier in Deutschland,
00:33:51: in manchen Regionen gibt der Notfallsanitäter 25 Medikamente für jeden möglichen Zustand und für jede mögliche Erkrankung oder Verletzung
00:33:59: und dafür sind die ausgebildet und dann wollen die natürlich auch diese Einsätze fahren
00:34:03: und das tun, wofür sie ausgebildet sind und dann ist es natürlich auch für die Kollegen absolut frustrierend,
00:34:09: wenn dann mittlerweile geschätzt zwei Drittel der Einsätze, diese Bagatell-Einsätze sind,
00:34:15: wo der Notfallsanitäter weder für ausgebildet ist, noch wofür eigentlich da ist so.
00:34:20: Und das frustriert natürlich Patienten und brennt aus, weil natürlich das ebenfalls bedeutet im Umkehrschluss,
00:34:25: dass das für jeden Kollegen mehr Einsatzzahlen bedeutet.
00:34:27: Das heißt, wo ich vielleicht vor zehn Jahren auf der Rettungswache X, Y vier Einsätze oder fünf Einsätze pro Tag gefahren bin,
00:34:34: war ich jetzt vielleicht sieben im Schnitt.
00:34:36: Das heißt, wir fahren mehr Einsätze, wir haben weniger Zeit auf der Wache oder um andere Dinge zu erledigen
00:34:41: und man fährt halt viel, ein Anführungsstring, Mist, für den man einfach nicht da ist und für den man nicht ausgebildet ist.
00:34:47: Das hat tatsächlich das Wort, das haben wir dann rausgeschnitten,
00:34:50: hat ein führender Professor in der Notfallversorgung im Rettungswesen genauso benutzt wie gerade.
00:34:57: Und ich habe gedacht, Mensch, Mist, bei Menschen, die da ein Problem haben, das kann man doch eigentlich gar nicht sagen,
00:35:04: sagt dann ja, okay, dann nehmen wir das raus, aber es ist halt so.
00:35:07: Du meinst es ja auch nicht so bezogen, dass die Menschen Mist sind, aber wegen jedem Mist ruft der mich an.
00:35:13: So meint man es ja auch und wegen einem kleinen Ratsche an der Lippe soll ich jetzt kommen mit meinem Rettungswagen,
00:35:19: dass wir sagen können, ein bisschen Bebandänen oder was auch immer, das halbe hätte es auch getan.
00:35:23: Ich muss dazu vielleicht noch sagen, ich kann es nachvollziehen für die, die es einfach nicht besser wissen.
00:35:28: Also viele sind halt überfordert und wissen einfach nicht besser, wie sie sich jetzt helfen können.
00:35:33: So, dann erklärt man denen das ganz sachlich, da ist man dann auch nicht sauer und dann sagt man, okay,
00:35:37: keine Ahnung, gehen Sie zum Hausarzt, gehen Sie zum Kinderarzt oder ist es halb so schlimm, dann klärt man die auf,
00:35:42: dann ist das okay, so, dann ist man danach auch nicht böse oder frustriert oder so.
00:35:47: Es gibt aber durchaus Leute, die das vorsätzlich tun.
00:35:50: Also da weißt du schon ganz genau, okay, der steht mit seinem gepackten Koffer vor der Tür und der weiß sicherlich,
00:35:56: dass der Rettungswagen nicht dafür da ist, um ihn mit seinem gepackten Koffer ins Krankenhaus zu fahren.
00:36:00: - Wie der Holungsliter. - Genau, dann geht es darum, das ist purer Vorsatz meiner Meinung nach, da geht es darum,
00:36:05: ich habe keinen Lust, vielleicht das Taxi zu bezahlen zum Krankenhaus, ich habe keinen Lust meinen schweren Koffer runterzutragen
00:36:11: oder ich habe keinen Lust, sechs Stunden in der Notaufnahme zu warten, sondern ich will auf der Fahrtage vom Rettungswagen in die Notaufnahme gefahren werden,
00:36:18: im besten Fall noch übergehoben werden und dann komme ich sofort dran.
00:36:22: Das ist den Leuten natürlich bewusst.
00:36:24: Was können wir tun, weil du kannst sie ja nicht abweisen wahrscheinlich, du kannst nicht sagen, bleiben sie hier, weil sie haben nichts,
00:36:29: das kannst du wahrscheinlich nicht in dem Moment.
00:36:31: Genau, was müssen wir tun? Ich glaube, das ist ein großes Ding, was auch an unseren Leitstellen hängt.
00:36:36: Man kann es vielen Leitstellen nicht vorwerfen, weil sie ebenfalls keine andere Möglichkeit haben, als im schlechtesten Fall dann uns zu schicken,
00:36:43: bei so einem Bagatell-Einsatz.
00:36:45: Die Vernetzung einfach mit beispielsweise dem ärztlichen Bereitschaftsdienst oder andere Dinge zu etablieren, die entweder dort hinfahren
00:36:52: oder die dann beratend am Telefon zur Verfügung stehen, da müssen wir auf jeden Fall besser werden,
00:36:58: dass wir auch diese Low-Level-Einsätze besser verwalten oder abarbeiten können und nicht zu jedem Low-Level-Einsatz dann der Rettungswagen hinfahren muss.
00:37:08: Was würdest du dir wünschen von der Politik oder auch der Gesellschaft, wenn du sagen würdest, Mensch, für den Rettungsdienst müsste sich das und das verändern?
00:37:17: Ein großes Thema ist vor allem, glaube ich, für den Notfallsanitäter so diese Rechtssicherheit.
00:37:22: Wir haben eigentlich ja ein einheitliches Notfallsanitätergesetz in Deutschland und dann kocht trotzdem immer noch, das gibt es jetzt seit 2014,
00:37:30: jetzt haben wir 2025, also seit elf Jahren, kocht immer noch jeder Landkreis seine eigene Suppe, im einen Landkreis darf der Notfallsanitäter alles geben,
00:37:39: hat Betäubungsmittel auf dem Fahrzeug, kann sofort wirken mit starken Schmerzmitteln, auch ohne dass der Notarzt da ist,
00:37:46: muss dann auch in vielen Fällen gar kein Notarzt nachfordern, weil er dann ja den Patienten ins Krankenhaus befördert und so mit einem Arzt zuführt.
00:37:53: In vielen Bereichen ist das natürlich ganz anders, die müssen selbst für die Sauerstoffgabe oder für die Zugangsanlage Notarzt nachfordern,
00:38:01: der dann natürlich auch wieder für den Notarzt ist, also für den Bagatell-Einsatz, die Schmerzlinderung, weil das kann der Notfallsanitäter.
00:38:10: Und in vielen Ländern, wenn wir über den Kanal gucken nach Großbritannien, gibt es kaum Notärzte, da macht alles der Paramedic und so muss es hier auch sein,
00:38:19: dass der Notfallsanitäter recht sicher und überall einheitlich das tun kann, wofür ausgebildet ist.
00:38:24: Das ist ein ganz spannender Punkt, das ist eine der wesentlichen Forderungen, die die Björnsteigerstiftung hat,
00:38:29: der Präsident der Björnsteigerstiftung Pierre-Enerich Steiger auch immer wieder erhebt, auch seit vielen Jahren schon,
00:38:35: ist in der Bevölkerung nicht so bekannt wie in Fachkreisen, deswegen ist es super, dass du diesen Punkt je machst, auch aus der Praxis heraus.
00:38:42: Ja.
00:38:43: Hier war man sich gar nicht vorstellen kann, dass man sich bei einem Landkreis der Rettungsanitäter ein Medikament verabreichen darf,
00:38:48: dass er quasi über der Landkreisgrenze gar nicht mehr wahrscheinlich auch dabei haben darf.
00:38:53: Ja.
00:38:54: Bei Sicht ist es nicht, schweige den Verabreichen da.
00:38:56: Absolut.
00:38:57: Und was man auch sagen muss, es ist ja auch ein Zwiespalt, also als Notfallsanitäter bist du in der Garantenstellung,
00:39:02: das heißt, wenn du im schlimmsten Fall Medikamente auf dem Rottungswagen hast, dabei hast die aber durch deinen ärztlichen leider nicht freigegeben sind
00:39:10: und der Patient braucht jetzt das Medikament, dann bist du im Zugzwang.
00:39:14: Und wenn du das Medikament nicht dabei nicht gibst, du hast es aber dabei, dann ist es tunlos unterlassen und du machst dich theoretisch als Notfallsanitäter strafbar.
00:39:21: Das heißt, wir sind auch als Notfallsanitäter in vielen Fällen dann oftmals rechtlich auch in der Unsicherheit.
00:39:27: Was machen wir jetzt? Und manch einer hat dann das Gefühl, gleich springt der Rechtsanwalt oder der Staatsanwalt aus der Schublade und schlägt einem die Handschellen an.
00:39:35: So auch, dass es einheitlich klar ist, was darf ich, was kann ich und was habe ich dabei und überall gleich so, damit jeder weiß, okay, was ist Sache.
00:39:44: Also auch da Schluss mit der Kleinstarterei.
00:39:47: Absolut.
00:39:48: Wenn die Federalismus, das wissen wir alle, schreibt die Rettungsgesetze in jedem Bundesland manchmal auch in kleineren Einheiten neu oder für sich selbst.
00:39:56: Aber es ist ja das Ziel, dass das Vereinheit dicht wird, damit ihr da eine Regelung habt, mit der ihr auch wirklich arbeiten könnt.
00:40:03: Rechtssicher.
00:40:04: Ja, und man könnte es ja jetzt auch einfacher vereinheitlichen, denn der Notfallsanitäter ist ja jetzt ein heilkundlicher Beruf geworden.
00:40:11: Und das ganze Thema mit den Betäubungsmitteln, dass der Notfallsanitäter die geben darf, ist jetzt viel rechtssicherer als vorher.
00:40:17: Vorher, wenn der ärztliche Leiter das gegeben hat, weil er selbst dafür verantwortlich das Freigegeben zu haben, jetzt ist es ja viel rechtssicherer.
00:40:25: Und jetzt könnte man das großzügig aufs ganze Land ausrollen, dass auch ein Notfallsanitäter das geben darf und auch dabei hat.
00:40:33: Weil es ist was anderes, ob es geben darf und ich habe es aber gar nicht zur Verfügung.
00:40:36: Und dann ist es natürlich auch mit Sicht auf die Patienten eine deutliche Verbesserung, wenn ein Patient der starke Schmerzen hat, einfach schnellstmöglich eine Schmerzlinderung erfährt durch den Notfallsanitäter,
00:40:47: weil der Notarzt vielleicht eine halbe Stunde braucht, ist das natürlich für das Outcome des Patienten auch deutlich besser.
00:40:52: Du hast uns erzählt, berichtet von der Unterschiedlichkeit deiner Einsätze, auch von deinen schweren Einsätzen, auch wie manchmal Szenen nicht mehr aus dem Kopf gehen,
00:41:03: gerade wenn sie besonders hart, schwer waren, auch wenn sie gut ausgegangen sind, aber das beißt sich fest.
00:41:09: Wie schaffst du es nach belastenden Einsätzen abzuschalten?
00:41:14: Es gibt natürlich in den meisten oder fast in jedem Rettungsdienst das Angebot, dass man psychosoziale Notfallversorgung oder Nachsorge oder so ein Kriseninterventionsteam,
00:41:24: dass es vorgehalten wird, dass man sich dann dort auch melken kann, wenn man ein Problem hat.
00:41:29: Und was man aber wahrscheinlich nicht so häufig tut, wie man es möchte.
00:41:32: Die Hemschwelle ist relativ hoch, da so ein offizielles Angebot anzunehmen, aber ich sage mal, ich habe das immer relativ schnell gemerkt,
00:41:39: wenn ich mit einem Einsatz nicht klar kam oder wenn der sich festgesetzt hat.
00:41:43: Und dann habe ich für mich selbst festgestellt, dass was mir am meisten hilft, ist mit denen darüber zu sprechen, die dabei waren,
00:41:49: mit meinen Kollegen, die ich seit vielen Jahren kenne, mit meinen Kameraden, mit denen ich schon den größten oder die schlimmsten Einsätze erlebt habe,
00:41:57: mit denen einfach mehrmals auch und lange darüber zu sprechen und nochmal zu reflektieren, was haben wir gemacht,
00:42:02: haben wir alles richtig gemacht, hätten wir was verändern können.
00:42:05: Und wenn ich am Ende aus dem Gespräch rausgehe und sage, okay, ich habe alles gegeben, ich habe alles richtig gemacht,
00:42:10: ich habe alles getan, was ich konnte, dann ist es schon ein Riesenpunkt, um mit so einem Einsatz besser klarzukommen.
00:42:17: Wie leitest du dann ein solches Gespräch ein?
00:42:19: Sonst du denkst, das geht mir nicht aus dem Kopf oder machst du das mehr so als fachliches Gespräch?
00:42:24: Möchtest du uns nochmal überlegen, was da war und haben wir alles richtig gemacht?
00:42:28: Wie läuft das?
00:42:30: Tatsächlich kommt das eher so aus dem Spontan, also wenn man selbst spontan merkt, okay, boah, jetzt hängt mir das aber doch im Kopf
00:42:38: und ich denke doch super nach, dann am besten sofort darüber sprechen.
00:42:42: Das ist meistens eher so zwischen Tür und Angel als so ein offizielles Gespräch.
00:42:45: Wir treffen uns und setzen uns mit dem Glas Wasser an den Tisch,
00:42:48: sondern bin vielleicht gerade auf dem Rückweg noch im Rottungswagen und spreche schon darüber.
00:42:52: Ich bin in der Gruppenkabine im Löschfahrzeug hinten und ich fange schon an darüber zu sprechen.
00:42:57: Man trifft sich nach dem Einsatz natürlich auch nochmal, nachdem wir das Fahrzeug wieder aufbereitet haben und so im Feuerwehrhaus
00:43:04: setze ich kurz hinten, trinkt vielleicht noch ein Kaltgetränk und dann kommen die wichtigsten Gespräche auf so.
00:43:09: Wenn man mit den Kameraden zusammensetzt, im Rügen, man fährt vielleicht runter, man reflektiert, was ist jetzt gerade passiert
00:43:15: und dann spricht man direkt drüber und dann vielleicht trifft man sich die Woche drauf wieder beim Dienstabend,
00:43:20: dann kommt das Thema nochmal auf und so verarbeitet man das glaube ich Pö-Apö langsam, Schritt für Schritt
00:43:25: und das dauert zum Teil auch Monate. Also der Einsatz hat ja sowohl über den ich anfangs berichtet habe mit der jungen Frau,
00:43:32: hat sowohl ja meine Feuerwehrkameraden als auch meine Rettungsdienstkameraden betroffen
00:43:36: und die trifft man ja immer mal wieder überall und dann spricht man immer mal wieder auch drüber, um das quasi langsam los zu werden.
00:43:43: Gucken wir uns nochmal an die Zukunft an, auch die Rolle von Social Media.
00:43:47: Wie siehst du die Rolle von Social Media im Rettungsdienst der Zukunft?
00:43:50: Da bin ich tatsächlich gerade in unserem Bereich so ein bisschen zwiegespaltener Meinung.
00:43:55: Es ist super wichtig, gerade wichtige Themen anzusprechen und die auch auf Missstände hinzuweisen oder auch Dinge zu erklären,
00:44:04: wie sie laufen oder wie sie laufen sollten. Was ich immer so ein bisschen schwierig finde,
00:44:09: wir bewegen uns meist so in unserer Feuerwehr-Rettungsdienstbubble.
00:44:13: Ich folge an der Notfallsanitäter an auf Instagram und schaue, was machen die,
00:44:18: aber ich glaube die größte Herausforderung ist es Menschen zu erreichen, die mit dieser Bubble noch gar nichts zu tun haben.
00:44:25: So die sich weder für Rettungsdienst noch für die Feuerwehr oder den Katastrophenschutz interessieren
00:44:30: und diesen Leuten nahezu bringen, was in unsere Themen, was müsste sich ändern, das quasi in die pleite Masse zu tragen.
00:44:37: So und das ist die größte Herausforderung, das hinzubekommen, Leute für diese Themen auch zu begeistern,
00:44:42: die vielleicht noch nicht in dieser Helferbubble sind.
00:44:46: Und welche Ziel hast du mit deinem eigenen Kanal? Gibt es noch Themen, die du besonders ansprechen willst
00:44:52: oder Bereiche, die du besonders vor dir siehst, wo du sagst, da will ich noch hin?
00:44:57: Also was mir oder uns ein wichtiges Thema ist, ist auch einfach so, dass die fachliche Schiene,
00:45:03: also gerade ehrenamtliche Helfer haben zum Teil ja nicht so die Möglichkeit sich auch fachlich weiter
00:45:08: und steht die vorzubilden und so, das ist ein wichtiges Thema für uns auch Neuheiten,
00:45:13: fachliche Neuheiten zu präsentieren und in die pleite Masse zu tragen, was ändert sich,
00:45:18: was kann man anders machen, was sollte man anders machen, da auch fachlich einfach immer wieder ein Input zu geben
00:45:24: für die Bubble, aber natürlich auch Dinge nach außen zu tragen, Ersthelfer-Apps, Reanimationen,
00:45:30: warum muss ich das können, wie mache ich das? Und nicht nur natürlich für die, die es eh schon können,
00:45:34: sondern auch für die, die es können sollten, die pleite Masse eben.
00:45:38: Also all diese wichtigen Themen weiterhin nach außen zu tragen und natürlich so viele Menschen wie möglich zu erreichen,
00:45:44: so das sind eigentlich unsere wichtigsten Themen, einmal wichtige Themen in der Bubble,
00:45:49: aber natürlich auch Themen nach außen zu tragen außerhalb der Bubble.
00:45:52: Jetzt haben uns wahrscheinlich auch einige junge Menschen, vielleicht sogar viele junge Menschen zugehört,
00:45:57: die das faszinieren finden, was du sagst, vielleicht folgt der eine oder andere dir auf Instagram
00:46:03: und jetzt sagen sie, Mensch, das ist ein toller Bereich, ein toller Beruf, das finde ich klasse.
00:46:09: Welche Tipps würdest du jungen Menschen geben, die sich für den Rettungsdienst interessieren?
00:46:14: Ich glaube der beste Tipp ist es einfach auszuprobieren. Also wie ich das damals gemacht habe,
00:46:18: es muss nicht unbedingt direkt mit einem FSJ sein, aber man kann auch einfach mal reinstubbern,
00:46:22: dass man sagt hier, ich bin jetzt 18, ich kontaktiere den örtlichen Rettungsdienst und frag,
00:46:27: kann ich nicht einfach mal ein, zwei Schichten mitfahren, das ist in der Regel überall möglich.
00:46:31: Dann schaue ich mir das an und dann werde ich auch relativ schnell damit konfrontiert,
00:46:35: was Rettungsdienst eigentlich ist, mit all dem Guten und all dem Schlechten
00:46:39: und dann weiß ich aber oder kann für mich relativ schnell reflektieren, okay ist das was für mich oder nicht.
00:46:44: Es gibt natürlich auch immer den einen oder anderen, der sagt, okay ich mache jetzt ein FSJ
00:46:47: oder ich fange jetzt den Rettungsdienst an und ich stelle nach drei, vier, fünf Monaten fest, okay,
00:46:51: ist doch nicht das, was ich mir vorgestellt habe oder es ist vielleicht anders, als ich mir das vorgestellt habe
00:46:56: und es ist vielleicht doch nicht für mich, aber dann habe ich es wenigstens ausprobiert.
00:46:59: Also nicht eine Hemmschwelle zu haben, sondern einfach zu sagen, ich schaue mir das an,
00:47:03: also ebenfalls bei der Freiwilligen Feuerwehr, einfach mal an einem Abend zum Dienstabend gehen, zu einer Übung gehen,
00:47:08: ich schaue mir das mal an, was sind das für Leute, was machen die da, was ist da für eine Technik vielleicht vor Ort
00:47:13: und einfach hingehen, ausprobieren, das ist eigentlich das, was man tun sollte
00:47:17: und da kann man eigentlich auch nichts falsch machen.
00:47:19: Marius, jetzt hast du vieles gesehen schon in jungen Jahren, aber du hast natürlich eine große Erfahrung,
00:47:24: wenn es um Extremsituationen geht, du hast Leben gesehen, du hast Leben gerettet, du hast auch das Sterben gesehen,
00:47:31: musstest du sehen, aus all den Erfahrungen, die du gemacht hast, gibt es eine grundlegende Botschaft,
00:47:38: die du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mitgeben möchtest.
00:47:41: Ich glaube, eine wichtige Botschaft, das ist auch so mein Motto, "Einfach machen" oder "Einfach mal machen",
00:47:47: das ist so glaube ich das Motto, was für mich am besten zutrifft.
00:47:51: Bei vielen Dingen tun viele Leute lange überlegen, soll ich das jetzt machen,
00:47:55: auch soll ich da jetzt helfen oder fahre ich vielleicht weiter oder soll ich mir das anschauen oder nicht.
00:48:00: Ich glaube, das ist so meine Botschaft, Dinge einfach zu tun, nicht lange rumzudrucksen, nicht lange rum zu überlegen,
00:48:06: sondern macht es einfach. So, das ist glaube ich die Botschaft, die ich jedem mitgeben kann.
00:48:11: Wenn du über irgendwas nachdenkst, sollt ich das jetzt tun oder soll ich nicht tun, probier es aus, tue es einfach.
00:48:16: Wunderbare Botschaft für diesen Tag und drüber hinaus. Marius Zimmer, herzlichen Dank für das wunderbare Gespräch.
00:48:23: Sehr gerne. Vielen, vielen Dank für die interessanten Fragen und ich hoffe, dass ich den ein oder anderen mitnehmen konnte,
00:48:29: vielleicht über das ein oder andere aufklären konnte und vielleicht den ein oder anderen dazu bewegen konnte, Gutes zu tun.
00:48:35: Ich glaube ganz bestimmt. Danke schön.
00:48:37: Super, danke.
00:48:39: Die Björn Steigerstiftung, der Podcast.
00:48:43: Podcast.
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