Fortschritte in der Notfallversorgung
Shownotes
In dieser Folge spricht Béla Anda mit Dr. Mario Krammel, Chefarzt der Berufsrettung Wien und Präsident des Vereins PULS. Gemeinsam werfen wir einen Blick nach Wien – eine Stadt, die nicht nur für ihre hohe Lebensqualität bekannt ist, sondern auch für wegweisende Ansätze in der Notfallversorgung.
Wie schafft es eine Millionenstadt, die Überlebenschancen nach einem plötzlichen Herztod signifikant zu verbessern? Welche Rolle spielen dabei Laienhelfer – und warum sind die ersten drei Minuten nach einem Herzstillstand entscheidend?
Dr. Krammel gibt uns spannende Einblicke in das Wiener Modell: Von Defibrillator-Netzwerken und Lebensretter-Apps über Schulprojekte bis hin zur Angst vor dem Helfen – und wie man diese überwindet. Es geht um Mut, medizinische Innovation – und warum es manchmal einfach nur auf drei Worte ankommt: Rufen. Drücken. Schocken.
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00:00:00: Die Björn-Steiger-Stiftung.
00:00:02: Der Podcast.
00:00:04: Mai 1969.
00:00:06: Auf dem Rückweg vom Schwimmbad wird der 8-jährige Björn-Steiger
00:00:09: von einem Auto erfasst und dabei schwer verletzt.
00:00:12: Es dauert fast eine Stunde, bis endlich ein Rettungswagen eintrifft.
00:00:16: Björn-Steiger stirbt.
00:00:18: Nicht an seinen Verletzungen, sondern an den Folgen eines Schocks.
00:00:22: Die Eltern Ute und Siegfried Steiger gründen erst einen gemeinnützigen Verein.
00:00:26: Später entsteht daraus die Björn-Steiger-Stiftung.
00:00:29: Durch ihr unerlässliches Engagement wurden bis heute
00:00:32: Millionen Menschenleben gerettet und vergleichbare Schicksalsschläge vermieden.
00:00:36: In diesem Podcast geht es um die Arbeit der Björn-Steiger-Stiftung
00:00:40: und die Bedeutung einer funktionierenden Notfallhilfe.
00:00:43: Wir sprechen mit Experten, Betroffenen und den Machern hinter den Kulissen.
00:00:47: Folge 47. Fortschritte in der Notfallversorgung.
00:00:51: Die wichtige Rolle der Lionhelfer mit Dr. Mario Kranl.
00:00:55: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts
00:00:58: aus der Reihe Lebensretter der Björn-Steiger-Stiftung.
00:01:01: Ich freue mich sehr, mit Dr. Mario Kranl hier heute zu sprechen
00:01:05: und zu reden über sein Heimatbereich, nämlich die großartige Stadt Wien,
00:01:12: regelmäßig gewählt zu einer der schönsten und lebenswertesten Städten der Welt sogar.
00:01:18: Denn das ist Wien fast jedes Jahr, wenn man den Aufzeichnungen glaubt.
00:01:23: Und das tun wir. Eine großartige Stadt, aber Wien macht vieles anders und besser,
00:01:30: etwa im Bereich der Notfallversorgung.
00:01:34: Und vielleicht hat Dr. Kranl nehmen Sie uns einmal mit.
00:01:37: Was machen Sie genau und wo sind Ihre Schwerpunkte?
00:01:40: Ja, vielen Dank für die Einladung. Auch Berlin ist immer wunderschön.
00:01:44: Ich bin immer sehr, sehr gerne hier, auch eine wunderschöne Stadt.
00:01:48: Mein Name ist Mario Kranl, bin Chefarzt der Berufsrettung Wien
00:01:52: und auch gleichzeitig Geschäftsführer der Präsident von PULS,
00:01:56: dem Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztoders.
00:01:59: Und einerseits die Stadt Wien, die Berufsrettung Wien, als eigene Magistratsabteilung.
00:02:04: Und auf der anderen Seite der Verein PULS.
00:02:06: Wir setzen uns ein für mehr überlebende, nachplötzlichen Herztod in Wien.
00:02:11: Und ich denke, wir haben hier über die letzten zehn Jahre doch sichtbare Erfolge vorbringen können
00:02:18: und darüber können wir gerne plaudern.
00:02:21: Ja, das ist ja auch einer der Schwerpunkte der Björn Steiger Stiftung,
00:02:24: einer der Schwerpunkte, die die Stiftung sehr, sehr massiv,
00:02:28: jetzt gerade in den letzten Jahren zum Thema gemacht hat.
00:02:32: Wir haben eine Kooperation mit der deutschen Herzstiftung auch
00:02:36: und dem Deutschen Fußballbund mit dem Ziel,
00:02:39: eben diesen plötzlichen Herztod zu bekämpfen,
00:02:43: indem man viel mehr Menschen die Möglichkeiten gibt, dort zu helfen.
00:02:48: Also die Fähigkeiten gibt, denn hier sind wir in Deutschland wirklich Schlusslicht in Europa.
00:02:54: Das hat viele Gründe, die einen wissen es nicht mehr, die anderen haben es vergessen.
00:02:58: Manche wissen auch nicht, wie es das mit der Mund-zu-Mund-Beatmung,
00:03:01: die man eigentlich gar nicht mehr so machen muss, theoretisch,
00:03:06: wenn man nur rechtzeitig beginnt zu handeln.
00:03:09: Und das sind viele verschiedene Faktoren und die Björn Steiger Stiftung hat sich das zum Ziel gesetzt.
00:03:15: Was haben Sie in den letzten zehn Jahren gemacht, wo sind Ihre Schwerpunkte
00:03:19: und wie haben Sie es vor allem geschafft, hier die Möglichkeiten zu verbessern,
00:03:24: bei dem plötzlichen Herztod den Gara auszumachen?
00:03:27: Sie haben den Lein, den Ersthelfer angesprochen.
00:03:30: Da ist so ein ganz ein wesentliches Gild in der Rettungskette,
00:03:33: in den ersten drei Gliedern der Rettungskette.
00:03:35: Wenn es darum geht, den Notfall, den Herzstillstand zu erkennen,
00:03:39: Herzdruckmassage zu leisten, bevor der Rettungsdienst eintrifft
00:03:43: und idealerweise auch schon einen Defi einzusetzen, noch lange bevor der Rettungsdienst beim Patienten ist.
00:03:49: In Wien brauchen wir im Schnitt zwischen sieben bis acht Minuten bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittel.
00:03:56: Das ist international gesehen ein Spitzenwert, aber für den plötzlichen Herzdruck einfach viel zu lange.
00:04:02: Wenn wir uns überlegen, pro Minute ohne Hilfeleistung sinkt über Lebensverscheinlichkeit um zehn Prozent,
00:04:08: dann kann nach sieben bis acht Minuten das beste Team kommen, da ist die Messe für den Patienten eigentlich schon gelesen,
00:04:14: wenn es nicht jemanden gegeben hat, der idealerweise zwischen der Minute drei und vier sich ein Herz fasst
00:04:20: und kräftig und schnell in der Mitte auf die Brust drückt, die Herzdruckmassage
00:04:25: und dann idealerweise nach spätestens ab der Minute fünf ein AID, ein sogenannte automatischer externer Defibrillator.
00:04:33: Wir sagen eigentlich immer Leim darf ich dazu vor Ort ist und idealerweise das Problem, die Herzdruckmassstörung,
00:04:38: schon behandelt ist bis der Rettungsdienst eintrifft.
00:04:42: Und darauf fokussiere ich mich wissenschaftlich schwerpunktmäßig auf die ersten drei Glieder,
00:04:48: also auf den Lein in der Rettungskette und da versuchen wir diese Rettungskette zu stärken,
00:04:54: bis dann die Profis nach sieben bis acht Minuten der professionelle Rettungsdienst eintrifft.
00:04:59: Und wir haben gesehen, dass oft Angst der größte Hemmshow ist, Angst und Unwissenheit,
00:05:05: warum die Leute nicht handeln, warum die Leute nicht helfen, Angst etwas falsch zu machen,
00:05:10: Angst die Situation für den Betroffenen noch zu verschlimmern.
00:05:13: Und ich glaube, da müssen wir aufgehören, dass ja auch die Steigerstiftung sehr, sehr innovativ im Sinne von
00:05:18: du kannst nichts falsch machen, auf dich zu kommen, dann auch deine Hände können Leben retten
00:05:23: und wir sagen immer drei ganz einfache Schlagworte. Rufen, drücken, schocken.
00:05:28: Ruf die Rettung 1,4,4, drück kräftig und schnell in der Mitte auf die Brust
00:05:33: und verwendet den Defi. Der Defi hilft dir, der Defi leitet dich durch die Notfallsituation
00:05:39: und du kannst absolut nichts falsch machen.
00:05:41: 1,4,4 ist die Notrufnummer in Österreich, bei uns wäre es die 1 an 2, gegebenenfalls auch die Polizei-Nummer,
00:05:48: wenn man die andere nicht mehr erinnert 1 an 0, die leitet einen dann weiter bzw. die organisiert dann die Maßnahmen.
00:05:55: Aber Sie haben es angesprochen, ich muss ehrlich zugeben, bei mir war das auch so, bevor ich durch die Steigerstiftung
00:06:02: eben die Information bekommen habe, die Sie eben genannt haben, auch drücken und möglichst tief in der Mitte der Brust.
00:06:10: Mein erster Hilfekurs liegt auch schon oder auch die Auffrischung einige Zeit zurück
00:06:15: und wie tief und wie oft und in welchem Rhythmus, das war mir auch nicht mehr präsent.
00:06:23: Deswegen ist es offenkundig auch so wichtig, dass die Menschen auffrischendes Maßnahmen oder überhaupt schulungsmaßnahmen machen,
00:06:30: damit sie wissen, diese erste Kette, die Sie beschrieben haben, des Gliedes, also der Helfer am Ort,
00:06:36: der sich ein Herz fasst um dann auch Leben zu retten, bestenfalls damit der auch tätig werden kann.
00:06:44: Genau, und wir sagen immer, drück so fest du kannst, wenn jetzt die Ausbildung im Fitnesscenter beim Bodybuilder,
00:06:52: man muss sich vielleicht aufpassen, aber so wie wir hier sitzen alle, drück so fest du kannst, bis zu 6 cm
00:06:58: und das ist ordentlich fest und 100-120 Mal pro Minute, auch jeden Mal reindrücken, lasst den Brustkopf komplett wieder hoch kommen.
00:07:05: Aber ich glaube, man darf das gar nicht so verfachlichen, sondern man muss den Leuten einfach die Angst nehmen
00:07:12: und dann sagen drück in der Mitte auf die Brust, drück so fest du kannst, 100 Mal pro Minute.
00:07:17: Damit kann sich jeder etwas vorstellen und damit kann sich auch jeder vorstellen, ja, das schaffe ich, ja, das kann ich auch umsetzen.
00:07:23: Und ich glaube, kann mich an meine ersten, erste Hilfekurse vor vielen, vielen Jahren erinnern, wo er so den erhobenen Zeigefinger gegeben hat
00:07:31: und du musst vorher in die Mundhöhle schauen, weil wenn er dann was verschluckt, kann er ersticken
00:07:35: und du musst vorher den Puls tasten und du musst dir sicher sein und jeder hat irgendwie Angst gehabt, wenn er das dann vorzeigen musste
00:07:41: und ich glaube, da haben wir vor vielen Jahren in der Ausbildung ein paar Sachen nicht ganz richtig gemacht,
00:07:45: wo wir jetzt sagen, wir machen das mit ganz einfacher Sprache, wir motivieren die Personen und sagen,
00:07:50: auf dich kommt es an, das sind ganz einfache Dinge, mit denen kannst du nichts falsch machen.
00:07:54: Ich glaube, das ist ganz wichtig, die Leute positiv zu motivieren, dass sie dann rausgehen und auch sagen, ja, wenn morgen etwas passiert,
00:08:01: ich traue mir es zu, ich mache da jetzt etwas, bis der Rettungsdienst kommt.
00:08:06: Wie bringen Sie es denn den Line bei, dass Sie einen Blick dafür haben und einen richtigen Blick,
00:08:13: dass derjenige eben nicht mehr atmet oder dass da wirklich Atem oder möglicherweise Herzstillstand ist?
00:08:20: Weil das ist so eine der, glaube ich, großen Sorgen, die jeder hat, da bricht jetzt jemand zusammen
00:08:26: oder liegt jemand vom Bahnsteig oder sonst wo, kommt gerade aus dem Zuch, bricht zusammen
00:08:32: und wie weiß ich denn, ob derjenige wirklich nun ein solcher Notfall ist, wo ich jetzt anfangen muss zu drücken,
00:08:39: so tief wie Sie beschrieben haben, bis zu sechs Zentimeter, zweite große Angst ist natürlich, da mache ich was kaputt.
00:08:45: Jenseits der Frage, glaube ich, dass viele auch gar nicht wissen, drücken Sie jetzt auf mein Herzen oder in der Mitte,
00:08:50: Sie haben gesagt, in der Mitte des Brustkorps, aber wie kann ich denn kontrollieren jenseits des Spiegels,
00:08:56: den natürlich auch kein Mensch dabei hat, ob da nun der beschlägt, wenn der ausatmet, ob derjenige atmet oder nicht?
00:09:03: Ich glaube, das Wichtigste und das kommt ja in den drei Schritten vorrufen.
00:09:07: Ruf die Rettung 1,4,4 und dort...
00:09:09: Oder 1,1,2.
00:09:10: Oder die 1,1,2, mit der 1,1,2 kommt man in Österreich zur Polizei.
00:09:14: Deswegen sagen wir, für den medizinischen Notfall in Österreich ist die 1,4,4 die richtige Nummer,
00:09:20: weil ich hier schneller beim Profi bin, der mir dann eben am Telefon weiter hilft, was Sie vorher gesagt haben.
00:09:26: Wenn ich zu einem medizinischen Notfall komme, die 1,4,4 wähle in Österreich,
00:09:31: dann ist das so, dass man mich standardisiert in Wien abfrägt.
00:09:35: Das gibt ja in einem Abfrageprotokoll.
00:09:38: Und mir dann aber auch ganz genau sagt, wie kann ich denn jetzt das Bewusstsein überprüfen?
00:09:44: Wie überprüfe ich die Atmung und sollte dieser Patient nicht reagieren und nicht oder nicht normale Atmen?
00:09:51: Dann werde ich auch Schritt für Schritt angeleitet zu den nächsten zwei Punkten, zum Drücken und zum Schocken.
00:09:57: Das heißt, wie funktioniert das mit der Herzdruckmassage?
00:10:00: Wir sagen nicht nur, ja, wir kommen und dann ist das Notrufgespräch beendet,
00:10:04: sondern wir bleiben am Telefon und leiten die Anruferinnen, Anrufer an zum sogenannten Dispatch-Live-Support.
00:10:11: Das heißt, zu den erste Hilfemaßnahmen am Telefon und versuchen hier schon die Herzdruckmassage anzuleiten.
00:10:17: Jemand anderer, wir haben im Leitstellensystem über das DFI-Netzwerk.
00:10:22: Die ganzen DFI-Standorte in Wien, das sind mittlerweile über 1.000 Geräte erfasst
00:10:27: und können so auch einen zweiten, einen dritten Ersthelfer zum nächsten DFI-Standort schicken,
00:10:32: um diesen herbeizuholen, um diese drei Punkte, Rufen, Drücken, Schocken auch wirklich umzusetzen,
00:10:37: voreintreffen des Rettungsdienstes. Und man muss ja gar keine Angst haben,
00:10:41: wie mache ich das denn jetzt, wenn ich wohin komme, ein medizinischer Notfall ist,
00:10:45: ich rufe die 1 für 4 den Rettungsnotruf und die helfen mir dann Schritt für Schritt durch die Notfallsituation
00:10:51: und ich brauche ja keine Angst haben, wie funktioniert denn das jetzt mit der Atemkontrolle.
00:10:56: Die leiten mich ganz detailliert Schritt für Schritt an und damit komme ich gut durch die Notfallsituation.
00:11:02: Und die DFI sind alle quasi registriert in Wien und das heißt durch die Handyordnung
00:11:09: kennt dann eben auch die Leitstelle mein Standort und kann dann schnell gucken, wo ist der nächste verfügbare DFI,
00:11:15: der eingesetzt werden kann und möglicherweise von einem weiteren Ersthelfer dann gerohlt werden kann
00:11:20: oder dengeschickt werden kann, so dass der dann relativ schnell zum Einsatz kommt.
00:11:24: Genau, einerseits so und auf der anderen Seite haben wir in Wien aber auch in ganz Österreich,
00:11:30: das nennt sich Lebensretter-App, eine Smartphone-App, die bei Herzstillstand zum Einsatz kommt,
00:11:36: wo ich mich mittlerweile mit einem 6-Stunden-Erste-Hilfe-Kurs registrieren kann.
00:11:40: Das ist die Mindestvoraussetzung und diese App mir runterladen kann.
00:11:45: Und wenn dann im Umkreis von 400 Metern sich so ein Ereignis, ein potenzieller Herzstillstand ereignet,
00:11:51: bekomme ich einen Alarm aufs Telefon und kann dann als Ersthelferin sozusagen tätig werden.
00:11:57: Die ersten zwei, die sich melden, die Nährsten werden zum Drücken geschickt
00:12:00: und meldet sich eine Dritte, eine vierte Person, wird die dann zum nächsten öffentlichen Defibrillator geschickt.
00:12:07: Großartig. Was haben Sie konkret gemacht, um die Maßnahmen der Awareness, wie man so schön sagt,
00:12:13: also der Bekanntmachung dessen, was Sie großartig auf den Weg gebracht haben,
00:12:18: in die Bevölkerung zu tragen in den letzten Jahren?
00:12:21: Also wir haben einmal im Jahr rund um den Tag der Wiederbelebung und um den Weltherztag,
00:12:27: so im September, Oktober, immer eine große Awarenesskampan, wo wir der Bevölkerung zeigen wollen.
00:12:33: Auf dich kommt es an, eben diese drei Schritte rufen, drücken, schocken, immer wieder ins Gedächtnis zu rufen,
00:12:39: das Symbol des Defibrillators immer wieder ins Gedächtnis zu rufen,
00:12:43: manchmal auf so satirischer Art und Weise, manchmal auf ernste, manchmal auf ganz lustige Art und Weise.
00:12:49: Und wir sind auch immer bei den ganzen großen Veranstaltungen in der Stadt Wien, Donauinselfest, Sicherheitsfest,
00:12:55: bei den großen Events, wo wir tausende Besucher haben, mit Infoschnenden vor Ort,
00:13:01: wo wir die Leute ganz niederschwillig ansprechen und sagen, schauen wir uns doch gemeinsam an,
00:13:05: wenn morgen jemand vor dir umfällt, was wird das zu tun?
00:13:08: Und das muss man den Leuten, glaube ich, auch mitgeben.
00:13:10: 80 Prozent der Notfälle passieren im eigenen Zuhause, im verwandten, bekannten Familienkreis.
00:13:16: Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass sich immer jemandem wildfremden helfen muss, ist relativ gering.
00:13:21: Wenn, statistisch gesehen, ist das einmal im Leben, wenn es passiert, dass ich in so eine Situation komme,
00:13:27: dann betrifft das die eigene Familie, den Freund, das den verwandten Kreis.
00:13:31: Und dann bin ich ja emotional noch mehr, möchte ich der Person ja helfen
00:13:35: und da sprechen wir die Leute ganz niederschwillig an und sagen, schauen wir uns doch an,
00:13:39: diese drei ganz einfachen Schritte.
00:13:41: Und das dauert in der Regel drei bis vier Minuten, bis ich diese Schritte trainiert habe.
00:13:47: Natürlich ist es toll, wenn ich einen sechs, acht, 16 Stunden erst die Hilfe kurs mache,
00:13:51: mich dann noch detaillierter mit beschäftige.
00:13:54: Aber für das Thema der Wiederbelebung sage ich oft, es ist besser, wenn ich das fünf Minuten trainiere
00:14:00: und das jährlich als einmal einen 16-Stunden-Kurs mache und dann die nächsten 20 Jahre nichts tue.
00:14:06: Das heißt, kurze Sequenzen immer wieder wiederholen.
00:14:10: Und ich glaube, damit schafft man es, einfach das in die Erwärmnis der Bevölkerung zu bringen.
00:14:14: Und da haben wir sehr viel dran gesetzt über die letzten Jahre.
00:14:17: Und auf der anderen Seite sind wir auch in die Schulen gegangen.
00:14:21: So wie Deutschland ja sehr ein Vorzeigemodell ist über Kids Safe Lives und auch über die Steigerstiftung.
00:14:29: Die ja in die Schulen geht, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, auch jetzt, Hessen.
00:14:36: Zusammen mit der Herzstiftung, ein großartiges Modell, wo wir das von unten aufwachsen.
00:14:41: Haben wir das in Wien mit der Stadt Wien gemeinsam, mit der Medizinischen Universität
00:14:45: und mit den Rettungsorganisationen in Wien geschafft über den Verein Puls,
00:14:50: in die dritte Klasse Volksschule dort zu starten und dann noch einmal in der fünften Schulstufe,
00:14:56: das jeweils für zwei Stunden zum Thema zu machen, sowie der Feueralarm, einmal im Jahr trainiert werden muss,
00:15:02: sagen wir auch, eigentlich sollte auch der Herzalarm verpflichtend im Korrikulum vorgeschrieben sein.
00:15:06: Was mache ich, wenn heute vor mir jemand umfällt?
00:15:09: Und da haben wir es geschafft wirklich mit der Stadt Wien, das Wienweit in alle Schulen zu bringen
00:15:14: und erreichen hier so knapp 40.000 Schülerinnen jedes Jahr gemeinsam, dritte und fünfte Schulstufe.
00:15:22: Das ist wirklich ein ganz ein wichtiges Projekt, den ich glaube, die Kinder von heute sind die Ersthelfer von morgen.
00:15:28: Und wenn wir es schaffen, die Kinder das in das Mindset im jungen Alter hineinzubekommen,
00:15:36: dass das selbstverständlich ist, zu helfen, dass diese drei Schritte etwas ganz Normales sind,
00:15:40: dann nehme ich denen die Angst und nehme ich, das ist auch die Herangehensweise,
00:15:44: dann im erwachsenen Alter bei einer Notfallsituation und einfach ganz eine andere.
00:15:48: Super spannend, weil genau dieses Konzept verfolgt jetzt auch die Steigerstiftung,
00:15:52: wie gesagt, zusammen mit der Herzstiftung, also in die Schulen zu gehen, wir haben darüber gesprochen.
00:15:57: Ich sehe es auch an mir selbst, ich hatte auch diesen Gap, den Sie angesprochen haben,
00:16:01: von paar Jahrzehnten, tatsächlich nach meinem ersten Hilfekurs und nach einer Auffrischung
00:16:06: und wusste zweimal theoretisch, ja, da muss man drücken,
00:16:09: aber durch die permanente Beschäftigung mit diesem Thema habe ich auch gar keine Scheu mehr, die vorher hatte auch.
00:16:17: Ich meine, das werden Sie kennen aus Ihren Erfahrungen, auch Ihren Gesprächen, in Schulungen, mit Laien,
00:16:23: dass die Menschen erstmal eine große Scheu haben, ob jemand zuzugehen, der da liegt,
00:16:29: möglicherweise, der zusammengebrochen ist, ja, wer macht es jetzt, weil das braucht ja erstmal die erste Schwelle,
00:16:34: dann was tu ich und wir haben es noch nicht so ganz geklärt, klar, ich ruf die besondere Nummer an
00:16:40: und dann sagt er mir, atmet der noch oder nicht, aber wie stelle ich das selber fest,
00:16:45: so um es verständlich, dass ich auch weiß, ich mache da keinen Quatsch, sondern handele richtig,
00:16:51: das sind ja wie gesagt diese Elemente, die da sind und deswegen ist da eine permanente Beschäftigung
00:16:58: mit diesem Thema auch sehr, sehr gut. Wenn Sie in die Schulklassen, dritte, fünfte Klasse gehen,
00:17:05: dann machen Sie das auch mit, es gibt ja dieses berühmte Lied, was nur noch eine Generation
00:17:10: wahrscheinlich gänzt, "Staying Alive", aber es gibt ja viele andere, das in Textes habe ich letztes gehört,
00:17:15: das ist auch ungefähr so ein Rhythmus, haben Sie auch bestimmte Rhythmen oder Lieder, die Sie da vorhalten,
00:17:21: damit man sich ein bisschen orientieren kann und sagt, das ist auch...
00:17:24: Also der Klasse geht eben das "Staying Alive", dann gibt es das klassische Lied auch,
00:17:29: denn Radetzky Marsch in Wien kennt man natürlich, aber in dieser Altersstufe wahrscheinlich nicht das passende.
00:17:35: Ja, und dann viele moderne Lieder auch, die eigentlich auch so den Beat von 100 bis 120 pro Minute.
00:17:42: Rückenkräftig und schnell, im richtigen Rhythmus einfach in der Mitte auf die Brust, genau.
00:17:48: Und wie sprechen Sie die Kinder und die Jugendlichen, die sind Sie ja dann in der fünften Klasse dann an,
00:17:53: machen Sie es sehr spielerisch, ist das so ein bisschen verbindlich?
00:17:58: cool, wie erreicht man die am besten? Ich glaube, ganz wichtig ist, dass wir
00:18:02: schon in der Volksschule starten. Da werden wir manchmal auch kritisiert,
00:18:05: das heißt, das ist viel zu früh, aber wir sehen auch aus wissenschaftlichen
00:18:09: Auswertungen, dass wenn man erst in der Pubertät startet, dann ist das eben nicht
00:18:14: mehr cool. Wenn ich da jetzt vorgehe, da liegt eine Pubertät, die soll ich jetzt
00:18:17: anfassen, ich soll was vorzeigen, alle schauen mir zu und wenn man das aber eben
00:18:21: in der Volksschule schon, wenn das dort ganz normal ist, das ist okay. Wenn hier
00:18:25: jemand umfällt, ich rufe mir laut um Hilfe, mach auf die Situation, mach auf mich
00:18:30: aufmerksam, dass hier ein Notfall ist, rufe laut um Hilfe, rufe den Rettungsnot
00:18:34: auf 1 für 4 und geh dort hin und mach diesen Notfallcheck, dieses Ansprechen,
00:18:39: hallo, was ist passiert, das Bewusstsein überprüfen, die Atemkontrolle, eine Hand
00:18:43: ans Kinn, eine an die Stirn, den Kopf, Nackenwärts überstrecken, für zehn
00:18:47: Sekunden schauen, hebt sich der Brustkorb, höre ich, fühle ich die
00:18:50: Aussage im Luft. Und wenn ich das schon in der Volksschule trainiere, ist das dann
00:18:55: auch im späteren Alter in der fünften Schulstufe, wenn ich das jetzt vorzeige
00:18:59: oder gemeinsam mit meinen Klassenkameradinnen mache, hier einfach
00:19:04: nicht zu einer Hemmbarriere und da haben wir gesehen, eben früh starten, dass
00:19:09: einfach zum Thema machen, dann geht man auch in der späteren Schulstufe oder
00:19:14: bei wachsenden Alter einfach anders damit um. Dritte Klasse stehe ich mir jetzt ein
00:19:18: bisschen schwer vor vom Drücken, aber sie sagten ja gerade eben indirekt im
00:19:22: Hund, da geht es vor allem um Aufmerksamkeit zu schaffen, Achtung, hier ist
00:19:26: was Notfall. Genau, den Kindern aufmerksam zu machen, wenn es hier zu einer
00:19:30: Notfallsituation kommt, laut um Hilfe zu rufen, andere auf die Notfallsituation
00:19:34: aufmerksam zu machen und zum Beispiel natürlich schaffen die Kinder jetzt die
00:19:38: Herzdruckmassage nicht, der kann keine sechs Zentimeter den Brustkorb des
00:19:41: Erwachsenen eindrücken, aber das ist ein ganz, ein mir heute noch Gänse hat, wenn
00:19:46: ich an diese Geschichte denke, ich war selbst mit einem Kollegen in einer
00:19:50: Volksschule, haben dort diesen Unterricht gemacht und ein halbes Jahr
00:19:56: später kommt eine Mutter, wir waren bei so einem Info standen, dann kommt eine
00:20:01: Dame her und hat dem ein Kind dabei und erzählt mir die Geschichte, dass das
00:20:05: Kind, und dann sind wir draufgekommen, das war in der Schule, das war an dem Tag bei
00:20:11: uns in diesem Unterricht war, am Abend nach Hause gekommen ist und der Vater
00:20:15: beim Abendessen mit einem Herzstillstand kollabiert ist, vom Sessel
00:20:18: gefallen ist in der Küche und die Mutter völlig aus dem Häuschen war und die
00:20:22: Mutter hat gesagt, mein Kind hat zu mir gesagt, Mama ganz ruhig, drei Schritte,
00:20:26: wir rufen jetzt die Rettung eins für vier und die helfen dir weiter und wir müssen
00:20:31: jetzt in der Mitte auf die Brust drücken, der Papa atmet nicht mehr und es ist
00:20:34: nicht darum gegangen, dass das Kind das jetzt macht, aber das Kind hat die
00:20:37: Mutter angeleitet und hat gesagt, Mama eins für vier, Mama wir müssen jetzt in
00:20:41: der Mitte auf die Brust drücken, wir haben das heute gelernt, ganz einfach
00:20:44: eine Hand die Zweite drüber und jetzt drückst du da fest drauf und die Mutter
00:20:48: hat es gemacht und die Mutter hat es gemacht und das ganze ist Gott sei Dank
00:20:51: auch gut ausgegangen und die Heute noch Gänse hat, wenn ich an diese Geschichte
00:20:54: denke. Ja, euch kriegt Gänse out, wenn ich das höre. Und das ist jetzt nicht darum gegangen, dass
00:20:58: das Kind das macht, aber wir wissen auch, dass wir über ein Kind bis zu fünf
00:21:04: Personen in der Familie erreichen können, das heißt die Kinder bekommen auch eine
00:21:08: Hausaufgabe mit, bekommen so einen Fragebogen mit, den sie ausfüllen
00:21:12: müssen, wie ist die Nummer des Rettungsnotrufes, wie schnell soll ich drücken,
00:21:16: wie tief soll ich drücken, welche Farbe hat das D für Zeichen, für was steht
00:21:21: denn AID und diesen Zettel müssen sie ausfüllen und normalerweise ist das so
00:21:25: die Kinder kommen nach Hause, berichten ganz euphorisch, was habe ich heute
00:21:29: gelernt in der Schule, ein Thema das ja nicht jeden Tag thematisiert wird und
00:21:34: dann eben diesen Zettel, den man gemeinsam ausfüllen soll und dann bekommen sie am
00:21:38: nächsten Tag so eine Checkkarte, wo drauf steht, ich bin Leben, der Name quasi, ich
00:21:43: bin Lebensretter und sind alle ganz stolz, diese Lebensretter, diesen Lebensretter
00:21:48: ausweis zu haben und da wissen wir, dass wir eben über ein Kind bis zu fünf
00:21:52: Erwachsene in der Familie erreichen können, die wir sonst wahrscheinlich so
00:21:58: nicht erreichen würden. Als Multiplikator, die Kinder eigentlich, die das in die
00:22:02: Familie bringen, das Thema. Und das Beispiel, was sie genannt haben, das ist ja
00:22:06: gar nicht zu übertreffen. Hoffentlich gibt es viele andere Beispiele dieser Art.
00:22:11: Ein Thema, was auch eine Rolle spielt und man muss also offen ansprechen, manch
00:22:17: einen und manch eine auch davon abhält, eine solche Hilfe zu leisten, ist das, was
00:22:23: man früher zumindest im Zoo der der erste Hilfekurse, Fahrschule und sonst was,
00:22:29: wenn man mitbekommen hat, das Thema Mund-zu-Mund-Beatmung. Das ist Corona,
00:22:36: jetzt was weiß ich, was wir alles an solchen hatten in den letzten Jahrzehnten.
00:22:39: Da fehlt auch etwas, wo sie sagen, auch muss ich das. Jetzt gibt es Forschungsrichtungen,
00:22:47: die sagen, das ist gar nicht so wichtig, solange man ordentlich drückt und
00:22:51: Hilfe herbeiruft, die dann auch relativ schnell da ist und den Defi ansetzt,
00:22:55: wie ist Ihre Haltung dazu? Ich glaube, man muss das ein bisschen differenzierter sehen.
00:22:59: Einerseits der echte Ersthelfer, der zum ersten Mal in so einer Situation kommt,
00:23:03: der über die Rettungsleitstelle, über den Dispatch-Live-Support angeleitet wird
00:23:09: zur Hilfsmaßnahmen. Hier wissen wir, dass die Beatmung angeleitet über das
00:23:13: Telefon nicht funktioniert. Wenn ich das noch nie gemacht habe, wird das nicht
00:23:17: funktionieren, eine Mund-zu-Mund-Beatmung über das Telefon anzuleiten. Der soll
00:23:20: kräftig und schnell draufdrücken und idealerweise rasch einen Defi herbeibringen.
00:23:25: Wenn ich nur kurz Zeit habe, so wie wir es über den Verein PULS machen, bei so
00:23:31: niederschwelligen Angeboten, weil ich sage, wir trainieren das jetzt drei, vier
00:23:33: Minuten, auch hier habe ich keine Zeit, um eine Mund-zu-Mund-Beatmung vernünftig
00:23:38: zu lernen. Auch hier geht es darum, kräftig und schnell auf die Brust zu
00:23:42: drücken und wie Sie richtig gesagt haben, wenn es ein kardiales Ereignis ist, habe
00:23:46: ich in den ersten Minuten wahrscheinlich noch genug Restzahelstoff und da geht es
00:23:51: mir darum, den zu transportieren mit der Druckmassage und möglichst rasch dieses
00:23:56: kardiale Problemen durch die Abgabe dieses Elektroimpuls durch den Defi, das
00:24:01: Herz wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen. Wenn das jetzt aber länger dauert
00:24:05: oder wenn das zum Beispiel die Gruppe der Kinder betrifft oder wenn das eine
00:24:11: Ereignis ist, das aufgrund des Sauerstoffmangelst zum Herzstillstand führt,
00:24:14: dann hat die Beatmung sehr wohl einen Stellenwert. Und in den längeren
00:24:18: Kursen, in 16 Stunden erst der Hilfekurs, thematisieren wir die Beatmung schon noch,
00:24:23: also 30 Meter rücken, zweimal Beatmen, sagen aber auch, wann immer du dir
00:24:27: unsicher bist. Wenn die Beatmung nicht gut funktioniert, wenn dir davor ekelt, aber
00:24:31: wie gesagt, 80 Prozent sind nicht irgendein Werwildfremder auf der Strasse, sondern
00:24:35: in 80 Prozent ist das die eigene Mama, das Kind, der Lebenspartner, die
00:24:40: Lebenspartnerin, der vor einem liegt. Und dann glaube ich, ist ekel gar kein Thema,
00:24:43: dann macht man das. Sagen aber auch, wenn es nicht funktioniert, kümmer dich nicht um
00:24:48: die Beatmung, drücken ist der erste und wichtigste Schritt und das wollen wir den
00:24:52: Leuten auch vermitteln, wo wir sagen, das ist der wichtigste Schritt und wenn du
00:24:56: dann noch Zeit hast, die im ersten Hilfekurs in einer weiteren Fortbildung, ja,
00:24:59: irgendwann muss Luft in die Lunge, aber das ist sicherlich nicht der erste
00:25:03: Schritt und macht ja keinen Kopf drum, wenn das nicht funktioniert, wenn du es nicht
00:25:07: kannst, wenn du dir nicht traust, wenn es dir ekelt, dann drück drauf und das ist
00:25:11: das Wichtigste in den ersten Minuten. Für die, die es jetzt nicht wissen und
00:25:15: trotzdem Interesse jetzt haben, soweit man das hier in diesem Audio Format
00:25:21: erklären kann in unserem Podcast, was tue ich um die richtige Mund-zu-Mund-Beatmung
00:25:27: oder Mund-zu-Nase-Beatmung, weiß ich gar nicht, Mund-Nase besser, Mund-Mund-Besser
00:25:31: auszuführen. Ja, Mund-Nase ist jetzt, glaube ich, schon sehr lang, ist schon vorbei,
00:25:38: genau, also die klassische Mund-zu-Mund-Beatmung, das muss ich jetzt wirklich
00:25:42: trainieren. Halt ich die Nase zu? Genau, ich habe so wie bei der Atemkontrolle eine Hand
00:25:46: am Kinn, eine an der Stirn. Und überstreckt dann? Überstreckt den Kopf nach hinten,
00:25:50: macht den Atemweg einmal frei und dann halt ich mit zwei Fingern...
00:25:53: Das heißt, Atemweg frei machen einfach durch das nach hinten ziehen des Kinnens,
00:25:59: durch das überstrecken des Kopfes nackenwärts, geht die Zunge nach oben und
00:26:04: der Atemweg wird sozusagen einmal frei. Wenn bewusstlos, wenn der am Rücken liegt,
00:26:09: geht die Zunge nach hinten und verschließt mir sozusagen den Atemweg.
00:26:12: Ich mach den Atemweg frei und dann durch mit zwei Fingern halt ich die Nase zu und
00:26:18: umschließe mit meinem Mund, den Mund des Betroffenen und atme dann aus.
00:26:23: Der Volkskontrolle, wer der Brustkopf soll sich heben, wie bei einer normalen Atemung,
00:26:28: dann weiß ich, dass das Ganze hat funktioniert. Das sollte ich aber
00:26:31: idealerweise eben vorher trainieren, weil das um einige schwieriger umzusetzen ist,
00:26:36: als die Herzdruckmassage. Und ich sollte auch nicht zu viel Zeit verschwenden, wenn
00:26:41: diese zwei Beabrungen nicht funktionieren. Das Wichtigste ist drücken, das
00:26:45: Nächtewichtigste ist den D-Ferrasch drauf zu bekommen und idealerweise habe ich
00:26:50: mit diesen zwei Bauscheln das Problem, wenn der vor mir umgefallen ist, auch
00:26:54: eigentlich schon wieder behoben. Das Herz schlägt wieder. Das heißt, nicht zu
00:26:59: viel stellen wird auf die Beabrungen setzen. Ja, 30 zu 2, wenn das länger dauert,
00:27:04: muss irgendwann einmal Luft in den Betroffenen hinein, aber gerade in
00:27:08: den ersten Minuten ist aber auch das Drücken das Allerwichtigste. Und das
00:27:10: muss man den Leuten mitgeben und ihnen einfach hier auch die Angst oder die
00:27:15: Angst zu nehmen, ich müsste den jetzt beabmen oder das ist schwierig. Das
00:27:20: Drücken ist das Allerwichtigste in den ersten Minuten.
00:27:23: Wie haben Sie es geschafft, eine so große Bereitschaft für zu erwirken,
00:27:28: dass Menschen wirklich bereit sind, sich diesem Thema zu nähern, dass sie
00:27:32: gesagt sind, da mache ich mit und dass sie ja die Gesellschaft in Wien
00:27:36: mittlerweile durch Durung haben, mit den lebensrettenden Maßnahmen, was wir dafür
00:27:42: ausschlaggebend haben? Wir haben es gestern hier im Kongress, das Steigerstiftung
00:27:45: gehört und wir beschmunzeln müssen, denn diesen Vergleich bringe ich eigentlich
00:27:49: auch immer, wie viel Verkehrsdote haben wir und wie viel Tote aufgrund des
00:27:54: plötzlichen Herzdotes. Wir haben je nach Statistik zwischen 12 bis 15.000
00:28:00: blödsliche Herzdotes für L.A. pro Jahr und wir haben je nach Jahr zwischen 300
00:28:06: 350 Verkehrsdote pro Jahr. Und dieser Vergleich ist einfach ein Wahnsinn. Wenn
00:28:11: ich mir überlege, wie viel Geld geben wir aus für Sicherheit im Straßenverkehr,
00:28:14: was wichtig ist für Erbekleidplanken, wie viel Geld haben wir für die Bewerbung
00:28:21: der Rettungsgasse ausgegeben? Wie viele Millionen sind hier hineingeflossen?
00:28:24: Das ist ein wichtiges Thema, gar keine Frage. Aber ich sage dann immer ganz
00:28:28: provokant, wie viel Geld geben wir aus zur Bekämpfung des plötzlichen
00:28:32: Herzdotes? Und hier muss man den Leuten, glaube ich, einfach vor Augen führen, wie
00:28:36: viel betrifft es auf der einen Seite, wo jeder Vorfall ein großer Artikel in der
00:28:41: Zeitung ist und wie viel betrifft es auf der anderen Seite 12 bis 15.000, dass man
00:28:47: einfach so hinnimmt. Einfach ein Schicksal hinnimmt, das ist halt passiert.
00:28:51: Und über diesen Vergleich, glaube ich, kann man auch in der Politik einiges
00:28:57: bewirken und auch auf dieses Thema des plötzlichen Herzdotes aufmerksam machen
00:29:01: und zeigen, dass es auch wichtig ist, auch in dieses Thema zu investieren. Und das
00:29:07: ist uns in der Stadt Wien sehr gut gelungen, die Stadt Wien als Partner
00:29:11: zu gewinnen für diese Geschichte. Bürgermeister von Wien sagt, er will
00:29:14: herzlichste Stadt Europas werden. Und ich glaube, wir sind auf einem sehr guten
00:29:19: Weg und wir haben es geschafft, wenn man sich, das ist gerade an der Review in
00:29:23: einem wissenschaftlichen Journal, aber so viel kann ich schon verraten. Wir haben
00:29:27: uns angesehen, die letzten zehn Jahre die Überlebenswahrscheinlichkeit bei
00:29:32: Kammerflimmern, bei diesen, wo ich sage, diese Rettungskette ganz besonders wichtig
00:29:36: mit dem DfI und hier konnten wir die Überlebenswahrscheinlichkeit, die
00:29:40: Krankenhausentlastungsrate, dass die, die tatsächlich das Krankenhaus
00:29:43: lebend verlassen von 29 um 10 Prozentpunkte auf 39 Prozent steigern. Und
00:29:51: das ist etwas, wenn man sich überlegt in der Medizin, Krebstherapie, Operationen
00:29:56: um hier, die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozentpunkte zu steigern. Das sind
00:30:00: hunderte Leute, die durch diese Maßnahmen ketten, das ist glaube ich nicht eine
00:30:05: einzelne Geschichte, aber die Aufklärungsarbeit, die frei verfügbaren
00:30:10: DfIs in der Öffentlichkeit, dieses Netzwerk, das die Leitstelle weiß, wo
00:30:14: befindet sich das nächste Projekt, das ist großartig, das Schulprojekt und dann
00:30:20: eben auch die sogenannten First Responder, die Lebensretter, diese App, aber auch die
00:30:25: Einbindung der Polizei und Feuerwehr in die Rettungskette. Dieses ganze
00:30:28: Maßnahmenpaket angeschlossen auf der anderen Seite mit einer qualitativem
00:30:32: Anschlussversorgung, dass ein professionelles Team kommt, dass das
00:30:35: regelmäßig trainiert, dass das hauptberufliche Mitarbeiter sind, die
00:30:40: das wirklich regelmäßig trainieren, die auch Feedback zu ihrem Qualität
00:30:44: bekommen und dann die Anschlussversorgung in einem KDQS-Zentrum, einem
00:30:48: Spital, der spezialisiert ist für die Therapie von Herz-Kreislauf-Stilstand-
00:30:52: Patientinnen. Wenn diese Kette vom Anfang bis zum
00:30:55: Schluss so funktioniert und ich glaube damit haben wir es eben geschafft, in
00:30:59: Wien diese Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozentpunkte zu erhöhen und
00:31:04: das freut mich einfach und wir sehen, es braucht jedes Gied in dieser Kette, nur
00:31:11: wenn die Kette komplett ist, habe ich am Ende dieser Kette jemanden, der das
00:31:15: Krankenhaus verlässt und in guter neurologischen Autkrampf verlässt, denn
00:31:19: es bringt mir nichts einen Überleber zu erzeugen, der dann schwer
00:31:24: neurologischen Schaden hat, sondern das soll ja mit einer guten Lebensqualität
00:31:27: das Krankenhaus nach zu einem Ereignis mit der Verlassen können, das ist ja
00:31:31: eigentlich unser Ziel. Es braucht natürlich auch Menschen wie Sie, Dr. Kammel, die das
00:31:35: Ganze nach vorne schieben und eben auch mit sehr viel, sehr viel Erzblut, aber auch
00:31:39: mit sehr viel Engagement nach vorne treiben, denn die machen ja einen wirklich
00:31:43: wesentlichen Unterschied. Wie sind Sie persönlich zum Medizin, aber auch zu
00:31:48: diesem Fachbereich gekommen? Eigentlich sehr unkonventionell. Ich habe eine
00:31:53: Handelsakademie gemacht, das ist eigentlich eine wirtschaftliche
00:31:56: Ausbildung. Handelsakademie? Ja, wirtschaftliche Ausbildung und war da dann zu
00:32:03: erst bei der Freiwilligen Feuerwehr in Niederösterreich, in Genzendorf tätig?
00:32:07: Das ist auch interessant, weil viele, die in diesem Bereich der Rettungsmedizin
00:32:13: tätig sind, haben eine solche Vorbildung, im Grunde sind über
00:32:18: freiwilligen Dienste, freiwillige Feuerwehr oftmals da reingekommen, trotzdem geht ja
00:32:24: auch nicht jeder zur freiwilligen Feuerwehr. Was war da für Sie der
00:32:28: Impuls? Und dort auch eben auch gesehen, welchen Unterschied es macht. Aber die
00:32:35: am Ort, die freiwillige Feuerwehr? Die war in Niederösterreich eine kleinere
00:32:38: Ortschaft, eine Stunde von Wien entfernt. Da waren Sie zu Hause? Genau, da bin ich
00:32:43: aufgewachsen. Dort eben bei der Jugendfeuerwehr, mit zehn Jahren zur
00:32:47: Jugendfeuerwehr und so langsam an das Thema herangeführt und mit 17 Jahren
00:32:52: dann die Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht, die Ausbildung zum
00:32:55: Notfressanitäter gemacht und während der Schulzeit eigentlich dann eben das
00:32:59: Interesse für die Rettungsmedizin entdeckt und dann von der wirtschaftlichen
00:33:03: Schiene umgeschwenkt zur Medizin und dann mit dem Medizinstudium nach der
00:33:08: Matura begonnen, nach dem Abitur. Und da eigentlich immer schon gewusst im Rahmen
00:33:13: des Studiums Notfallmedizin, dass ist das was mir interessiert, dann während
00:33:17: dem Studium schon viele Kurse besucht, auf der Klinik für Notfallmedizin immer
00:33:21: wieder Wahlfächer besucht, dort meine Mentoren auch gefunden und so
00:33:28: eigentlich zur Notfallmedizin gekommen, dann die Ausbildung, die Facharztausbildung
00:33:32: für eine Stessivmedizin, am Wiener AKH, an der Mettung in Wien gemacht und dann
00:33:37: 2017 als Facharzt in einer Oberarztfunktion bei der Berufsrettung
00:33:42: begonnen und seit 2019 in der Funktion des ärztlichen Leiters. Und wie Sie
00:33:48: vorher angesprochen haben, dass es so Personen wie mich braucht, alleine geht
00:33:52: das nicht und ich möchte mich ganz herzlich in diesem auf diesem Weg auch
00:33:55: bei meinem Team, beim Fahreim Puls, beim ganzen, alle die sich hier ehrenamtlich das
00:34:02: Ganze ist, auch in meiner Funktion ist im Fahrein eine ehrenamtliche Funktion, die
00:34:06: sich hier ehrenamtlich freiwillig engagieren, um dieses Thema voranzubringen.
00:34:11: Vielen herzlichen Dank, es braucht hier einer, alleine ist hier niemand, sondern es
00:34:15: braucht hier ein großes Team, das mitmacht und auf der anderen Seite bei der
00:34:19: Berufsrettung Wien, um Ressourcen in dieses Thema zu stecken und auch hier ein
00:34:25: großes Team, wie Sie vorher angesprochen haben, wir lesen diese Defi-Daten bei den
00:34:31: Polizisten auch aus. Wir haben ein Renimationsregister, wo wir jeden
00:34:34: Einsatz wissenschaftlich auswerten, denn nur so, wenn ich eben nachweisen kann, die
00:34:38: Überlebensrate ändert sich, dann kann ich wieder sagen, wir brauchen weitere
00:34:42: Ressourcen, wir müssen hier weitermachen, wir werden besser, aber dafür braucht Zahlen
00:34:47: und um diese Zahlen zu bekommen, braucht wieder Ressourcen. Da hilft die
00:34:50: Wirtschaft. Genau. Und da möchte ich einfach noch Danke sagen, bei dem
00:34:56: ganzen Team auch der Berufsrettung Wien, bei den Oberärzten der Rettungsakademie
00:35:00: und allen, die hier im Wissenschaftsbereich mitmachen und auch bei meinem Chef,
00:35:05: dem Oberseinerthalt Gottwald, der hier Ressourcen bereitstellt für dieses
00:35:10: Thema und nur gemeinsam alle zusammen können, wir schaffen, dass wir das
00:35:14: erreicht haben, wo wir jetzt heute stehen. Die werden es hören. Wir danken ihrem
00:35:19: Team an Gottwald, aber vor allen Dingen danke wir Ihnen, dass Sie die Zeit
00:35:23: befunden haben und großartig, was Sie auf die Beine gestellt haben. Herr Dr.
00:35:28: Kammel, Ihrem ganzen Kultsteam und wir sind beruhigt, wenn wir in Wien sind. Wir
00:35:33: wissen, wir sind ein bester Ant, in den besten Händen auch nicht, dass keinem was
00:35:37: passiert. Aber wenn doch, dann ist die Ausstattung als herzigere Stadt etwas
00:35:42: ganz Besonderes und Ihnen dankt dafür. Vielen Dank, dass ihr heute ist. Ja, vielen
00:35:46: Dank für die Einladung. Dankeschön. Die Björn Steiger Stiftung, der Podcast.
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