Facharzt für Notfallmedizin - Warum Deutschland jetzt handeln muss

Shownotes

In dieser Folge spricht Béla Anda mit Dr. Janosch Dahmen, Bundestagsabgeordneter und erfahrener Notfallmediziner, über die dringend notwendige Reform der Notfallmedizin in Deutschland. Warum gibt es hierzulande – anders als in fast allen anderen europäischen Ländern – keinen eigenen Facharzt für Notfallmedizin? Dr. Dahmen berichtet, warum er seinen Austritt aus der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) erklärt hat, welche strukturellen Probleme er in der Notfallversorgung sieht und wie eine moderne, patientenzentrierte Notfallmedizin aussehen könnte.

Themen dieser Folge

[00:01:00] Vorstellung Dr. Janosch Dahmen – Arzt, Bundestagsabgeordneter und Gesundheitspolitiker

[00:01:40] Warum Deutschland einen Facharzt für Notfallmedizin braucht

[00:05:20] Strukturelle Probleme in deutschen Notaufnahmen

[00:08:20] Kritik an der DIVI und Gründe für Dahmens Austritt

[00:12:00] Blick ins Ausland: Was andere Länder besser machen

[00:16:45] Dahmens Erfahrungen aus der Praxis – Luftrettung und Rettungsdienst

[00:20:00] Qualität und Sicherheit in der Krankenhauslandschaft

[00:22:00] Reaktionen auf den DIVI-Austritt

[00:24:04] Wie die Facharztausbildung für Notfallmedizin aussehen könnte

[00:28:26] Karriereperspektiven für Notfallmediziner:innen

[00:30:11] Politische Perspektiven und Hoffnung auf Reformen

[00:35:10] Abschluss und Ausblick erfahren wir, wie seine Einsätze als Notarzt – auch in der Luftrettung – ihn erden und seine politische Arbeit im Bundestag prägen.

Transkript anzeigen

00:00:00: Auf dem Rückweg vom Schwimmbad wird der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst und dabei schwer verletzt.

00:00:12: Es dauert fast eine Stunde, bis endlich ein Rettungswagen eintrifft.

00:00:16: Björn Steiger stirbt.

00:00:18: Nicht an seinen Verletzungen, sondern an den Folgen eines Schocks.

00:00:22: Die Eltern Ute und Siegfried Steiger gründen erst einen gemeinnützigen Verein.

00:00:26: Später entsteht daraus die Björn Steiger Stiftung.

00:00:29: Durch ihr unerlässliches Engagement wurden bis heute Millionen Menschenleben gerettet und vergleichbare Schicksalsschläge vermieden.

00:00:36: In diesem Podcast geht es um die Arbeit der Björnsteigerstiftung und die Bedeutung einer funktionierenden Notfallhilfe.

00:00:42: Wir sprechen mit Experten, Betroffenen und den Machern hinter den Kulissen.

00:00:54: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Podcast der Berner Steigerstiftung.

00:00:57: Ich rufe mich sehr, Janosch Darm.

00:00:59: Dr.

00:00:59: Janosch Darm, hier bei uns Samen.

00:01:01: Dr.

00:01:01: Janosch Darm ist Bundestagsabgeordneter schon in der zweiten Legislaturperiode für den Kreis, für den

00:01:08: Erneburgräts- oder Künftigtausend

00:01:10: Menschen ungefähr, die da leben.

00:01:12: Und viele von Ihnen haben Ihnen Ihre Stimme gegeben.

00:01:15: Nicht nur deshalb sind Sie hier, sondern auch, weil Sie gesundheitspolitischer Experte Ihrer Partei sind.

00:01:21: und eben auch ausgebildeter Arzt.

00:01:24: Sie sind weit delektiv, wollen vielleicht auch ein bisschen was davon erzählen, aber haben gerade Plakzahlen gemacht, in denen sie aus einem wichtigen Gremium ausgetreten sind, nämlich dem TV.

00:01:36: Was hat es damit auf sich und warum haben Sie diesen Schritt gemacht?

00:01:40: Ja, vielen Dank zunächst für die Einladung und eine Frage, die mich tatsächlich in diesem Sommer sehr umgetrieben hat, ist die Diskussion in Fachkreisen zwischen unterschiedlichen Fachgesellschaften, wie es eigentlich in Deutschland mit der Notfallmedizin weitergeht.

00:01:56: Wir haben in Deutschland als eines der ganz wenigen europäischen Länder bisher keinen Fahrrad für Notfallmedizin.

00:02:04: Und es wird seit nunmehr vielen Jahren immer wieder darüber beraten, ob nicht Deutschland sich in der Notfallmedizin endlich den Entwicklung anschließen sollte, die auch in anderen europäischen Ländern im ganzen angloamerikanischen Raum seit vielen Jahren teilweise Jahrzehnten vollzogen ist, nämlich die Notfallmedizin gerade im Krankenhaus.

00:02:30: als eine eigene Fachentität anzuerkennen und ihre Steuerungsfunktion und Fachlichkeit dort eben mit einer eigenen Gebietsbezeichnung, wie wir Ärztinnen und Ärzte sagen, zu versehen und dafür zu sorgen, dass junge Kolleginnen und Kollegen speziell für die Notfallmedizin ausgebildet werden und nicht erst einen Umweg über einen anderen Facharzt-Ausbildung gehen, bevor sie sich dann mit einer Weiterbildung für die klinische und akute Notfallmedizin qualifizieren können.

00:02:59: Wir sollten das noch mal wieder für diejenigen, die nicht so tief drinstecken.

00:03:03: Also wir haben ja viele, viele Hörer und Hörer aus der Blaulicht-Familie, aber nicht jeder ist mit den Gegebenheiten im Ausland vielleicht so vertraut, obwohl auch viele natürlich auf Kongressen, Fachkongressen sind, wo dieses Thema ja auch mit vehemens diskutiert und vertreten wird, auch ihrem Meinung.

00:03:19: Es gibt im Ausland in so fast jedem Land ein Facharzt-Benotenfallmedizin.

00:03:25: Eine Profession, die gelehrt wird.

00:03:27: Hier bei uns ist es so, dass man den Umweg gehen muss.

00:03:29: Wir haben viele Anästhesisten, die dann nach einer Notfallmediziner sind oder gelegen sich auch Chirurgen.

00:03:36: Es gibt auch manchmal übergreifende Teams, die zusammengestellt werden.

00:03:40: In Stuttgart ist das etwa der Fall, wo sich dann eine Notfallmedizinische Einheit bildet.

00:03:46: oder es gibt Abteilungen etwa am Klinikum Essen, die dann gebildet werden.

00:03:52: Aber trotzdem ist der Notfall Mediziner als Ausbildungsberuf, wenn man das so sagen will, hier noch weitgehend unbekannt.

00:04:00: Warum ist das so?

00:04:02: Und was ist der Vorteil an den Regelungen, für die auch Sie eintreten, zu sagen, okay, wir konzentrieren uns von vornherein eben auf den Notfall Mediziner als Ausbildungsberuf?

00:04:11: Es ist so, dass die Medizin in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur in Deutschland, sondern international überall immer spezialisierter geworden ist.

00:04:19: Wir haben mit den einzelnen Fachbereichen immer mehr Unterspezialisierung gebildet und die Medizin ist dadurch häufig sehr viel besser geworden, weil Kolleginnen und Kollegen in den einzelnen Bereichen mit hoher Routine, mit großer Fachspezialexpertise in der Lage sind, teilweise auch komplizierte Erkrankungen, mit hoher Qualität, Und diese Spezialisierung bringt andererseits aber mit sich, dass die notfallmedizinische Versorgung, die ganz stark interdisziplinär geprägt ist.

00:04:53: Also eher eine generalistische Perspektive braucht, häufig nicht mehr gut funktioniert.

00:04:59: Wir sehen in den Notaufnahmen, dass es so ist, dass die Mehrheit der Patientinnen und Patienten, die dort, egal ob mit dem Rettungsdienst oder als Selbstvorstellerinnen, versorgt werden, nicht mit einem eindeutigen Notfallsymptom, was einer Fachdisziplin ganz klar zugeordnet werden kann, vorstellig werden.

00:05:19: Und die Folge davon ist, dass Patientinnen und Patienten Ja, wie durch so einen fachlichen Dschungel von Fachabteilung zu Fachabteilung weitergereicht werden, Konsole ausgestellt werden müssen und Versorgungsfahre häufig erst überumwiegelt an zu der richtigen Diagnose und richtigen Therapie führen.

00:05:38: Und das hat dazu geführt, dass eigentlich alle anderen Länder irgendwann gesagt haben, wir brauchen in den Notaufnahmen so etwas wie Generalisten, die die notfallmedizinische Expertise aus der inneren Medizin der Neurologie, Anästhesie zusammenführen und in der Lage sind.

00:05:57: die Patienten vielgerichteter, den richtigen Versorgungsfaden, der richtigen Diagnostik zuzuführen.

00:06:03: Und diesen Weg, den hat Deutschland bisher nur zögerlich und teilweise antizipiert.

00:06:11: Es ist vor wenigen Jahren neu geschaffen worden, eine Zusatzbezeichnung, die sogenannte Zusatzbezeichnung für klinische Akut- und Notfallmedizin, eine zweijährige Weiterbildung, die ich aber erst dann machen kann, wenn ich vorher eine mehrjährige Facharztausbildung gemacht habe.

00:06:29: Und dieser Umweg macht nicht nur die Ausbildung von Spezialisten in den Notaufnahmen sehr langwierig und umständlich.

00:06:36: Sie sorgt auch dafür, dass wir bisher viel zu weniger haben und junge Kolleginnen und Kollegen, die genau Notfallmedizin speziell machen wollen, genau diese Fachexpertise nur kompliziert und sehr umständlich erlangen können.

00:06:49: Das leuchtet ein, um es nochmal zu übersetzen.

00:06:52: Also sehr gängig bei Notfallmediziner ist ja der Anästhesist aus unterschiedlichsten Gründen.

00:06:57: Aber nehmen wir an, da muss ich erst eine lange Ausbildung machen in dem einen Bereich, bevor ich mich dann eben dem Notfall medizinischen Thema mit zwei Jahren noch zusätzlich widmen kann.

00:07:09: Warum soll ich das tun?

00:07:10: Wird sich dann auch der eine oder andere auf dem Weg denken?

00:07:14: Aber den Impuls, den ich verspüre, Notfallmediziner zu werden, wenn ich dem sofort entsprechen kann, dann kann ich es natürlich auch schneller tätig werden.

00:07:23: Was ist denn, wenn man sich diese Divimal anschaut, dann ist das ja ein hoch vernetzter Verein von ganz vielen verschiedenen Fachgesellschaften, im Grunde das hohe Tod der Deutschen.

00:07:34: Medizinkesellschaften, jede Untergruppe, Obdichirur, die Andesgesisten und alle möglichen anderen spezifischen Untergruppen haben sich dort versammelt unter diesem Dachverband.

00:07:45: Was ist denn das Kernargument von der DV gegen die Facharztausbildung als Notarzt?

00:07:51: Ja, es fällt gar nicht so leicht darauf, eine Antwort zu geben, weil mein Eindruck ist, dass die, die wie selber in sich weder geschlossen, sondern noch ganz klar ist, was die Argumente angeht, sondern eher unter dem Deckmantel einer allgemeinen Verweigerungshaltung, diesem Thema Facharzt für Notfallmedizin, bis er eine Positionierung gefunden hat, dahinter aber ganz unterschiedliche Motive steht, über die ich teilweise selber auch nur ... spekulieren kann.

00:08:22: Der Eindruck, den ich habe, ist ja, die DV ist ursprünglich gegründet worden als Fachgesellschaft der IntensivmedizinerInnen.

00:08:29: Und im Kern ist sie das auch über all die Jahre geblieben.

00:08:32: Bis heute sind im Vorstand, im Präsidium, ganz viele Kolleginnen und Kollegen, die überwiegend und insbesondere in der Intensivmedizin tätig sind.

00:08:41: Wir kennen die wirklich sehr wertvolle und außerordentliche Expertise, die die DV in der Bewältigung der Pandemie eingebracht hat auf den Intensivstaats.

00:08:50: Und das Thema Notfallmedizin ist erst nachträglich im Verlauf, auch zum Gegenstand der Bezeichnung der Divi geworden, findet sich ja in diesen abgekürzten Akronymen noch nicht mal wieder und ist ein bisschen immer der Nenner gewesen.

00:09:05: Notfallmedizin, dafür stehen wir auch, wenn gleiches innerhalb der einzelnen Mitgliedsfachgesellschaften, die in der Divi die einzelnen Mitgliedsbestandteile bilden, nie eine richtig einheitliche konsistente Vorstellung davon gab, wie man sich denn die Notfallmedizin in Deutschland präklinisch und auch innerklinisch im Detail vorstellt und die Flugkräfte erkennbarer Maßen immer größer geworden sind.

00:09:31: Und mein Eindruck ist, dass Die Positionierung, die jetzt jüngst von der Divi zum Facharzt Notfallmedizin nochmal erneuert, stattgefunden hat, in der man das sehr deutlich und sehr stark ablehnt, so kategorisch und so abschließend ist, dass sie wirklich total aus der Zeit gefallen ist, weil sie völlig ignoriert, was an Stand der medizinischen Wissenschaft international in all unseren Nachbarländern stattfindet.

00:09:57: Und wenn man sich die Versorgungsrealität der Notaufnahmen ansteht, auch in Deutschland geboten wäre.

00:10:03: Und letzter Punkt also ausgerechnet jetzt in der Führungsebene der aktuellen, die wie getroffen wird von Personen, die alle nicht in den Notaufnahmen tätig sind.

00:10:13: Und das erscheint mir besonders widersprüchlich, dass hier Menschen eigentlich über eine Fachlichkeit urteilen in einem Gebiet in einer tätigen wo sie selber gar nicht vor Ort tätig sind.

00:10:24: Und das war für mich der Punkt zu sagen, dafür ich mich als Mitglied nicht vertreten.

00:10:30: Da fühle ich als politischer Mensch, als ärztlicher Kollege, der sich in der Politik für eine moderne Notfallversorgung einsetzt und sehr für eine Notfall- und Rettungsdienstreform im Deutschen Bundestag streitet.

00:10:42: Im Widerspruch mit dem, was ich hier auch an Engagement habe.

00:10:46: Und da war mein Eindruck, das ist nicht ... Konsistent, wenn ich dann sage, ich bleibe Mitglied einer Vereinigung, die sich dem, was eigentlich meines Erachtens geboten wäre, so sehr zu widersetzt.

00:10:58: Das muss man sagen und das muss man auch ervorheben.

00:11:00: Dr.

00:11:01: Dammendin, das machen Sie.

00:11:02: Sie streiten für eine Modernisierung in der Notfallmedizin, so haben wir uns auch kennengelernt.

00:11:06: Und das ist die starke Stiftung auch tut.

00:11:07: Und da sind Sie ein großer Freiberl für eine Modernisierung des Systems.

00:11:12: Und das schon seit Jahren.

00:11:14: Und da haben Sie erhebliche Zeit und auch ... auch politisches Know-how eingesetzt, und dafür kann

00:11:19: man ihn

00:11:20: nur danken.

00:11:22: Die Idee, die Sie haben es anklicken lassen, steht für deutsche, inhaltdisziplinierende Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

00:11:29: Also eigentlich sollte es das ja zum Kern haben.

00:11:32: Aber unser erstaunlicher ist es eben, dass es da keine Expertise an der Spitze gibt.

00:11:36: Was Sie gesagt haben, Herr Dr.

00:11:37: Damm, wird das Ausstand, dass in diesen Fällen schon weiter ist, das ist ja etwas, was uns in in vielen verschiedenen Bereichen, nicht nur in den medizinischen Bereichen.

00:11:45: Die Italisierung ist eines davon.

00:11:47: Es gibt viele andere

00:11:47: Bereiche eben.

00:11:48: Entgegenstweg.

00:11:49: Wir denken immer noch in Deutschland, wir sind medizinisch sehr weit.

00:11:52: Wir haben den Fortschritt gebracht und keiner kann uns da wie das Wasser reichen.

00:11:57: Unseren Militär umschaut,

00:11:58: dann ist es

00:11:59: doch viel anders.

00:12:00: Wie ist es denn dazu gekommen, dass das Ausland sagt, okay, wir sagen jetzt einfach mal das Ausland, das andere Länder um uns herum sagen, wir gehen diesen anderen Weg.

00:12:09: und was machen die konkret anders?

00:12:12: Es gibt inzwischen gute Evidenz, dass die Aufenthaltsdauer von Patienten in den Notaufnahmen ganz unmittelbar korreliert mit deren Outcome.

00:12:21: Das heißt, die Frage, wie zielgerichtet, wie spezifisch Patienten schnell in den Notaufnahmen der richtigen Versorgung zugeführt werden, ganz stark auch damit zu tun hat, wie gut sie aus einer Notfallsituation herausgehen.

00:12:36: Und man hat festgestellt, dass es, wenn man jetzt sehr viele unterschiedliche Fachexperten alle zusammenbringt, oft nicht nur Verzöberung mit sich bringt, sondern auch Zuständigkeitshickhack, wer soll sich zuerst kümmern, wer ist danach kümmern, dass die Abläufe reibungslos nicht funktionieren.

00:12:56: Und all das hat dazu geführt zu sagen, wir brauchen dort so etwas wie einen Generalisten, der die Expertisen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenbringt und die richtigen Versorgungsphase für die Patienten aufsetzt.

00:13:08: Das heißt nicht, dass er alles alleine macht, sondern gerade dann, wenn festgestellt wird.

00:13:13: Hier ist jetzt ein spezialisiertes medizinisches Problem.

00:13:16: Eine Fachentität, dann natürlich auch die entsprechenden Fachkolleginnen hinzuzieht, die Patienten dann in die Neurologie oder auch in die innere Medizin entsprechend überweist, aber ein Stück weit orchestriert, dass diese Notfallmedizin standardisiert auf einen Facharztniveau für Notfallmedizin einer Fachlichkeit, ein Facharztstandard funktioniert.

00:13:38: Das ist gar nicht so sehr ein, sage ich mal, alleinstehendes Beispiel, sondern wir haben korrespondiert dazu eine ähnliche Entwicklung in Deutschland mit dem Facharzt für Allgemeinmedizin gehabt.

00:13:48: Über viele, viele Jahre haben sich Fachgesellschaften für Chirurgie, innere Medizin immer ganz stark dagegen gewährt, dass es ein Facharzt für Allgemeinmedizin außerhalb des Krankenhaus gibt.

00:13:59: Und dann haben andere Länder mit dem General Practitioner und auch entsprechend anderen Bezeichnungen vorgemacht, dass es sinnvoll ist, gerade in der hausärztlichen Grundversorgung so etwas zu haben wie Generalisten, die kontinuierlich in der Patientenbetreuung sich eben darum kümmern, dass die Patienten nach Leitlinien mit der richtigen Expertise vernetzt versorgt werden.

00:14:22: Und eigentlich kann man sagen, dass korrespondierend dazu der Fahrrad für Notfallmedizin so eine Generalistenstellung eben in den Notaufnahmen auf Seiten des Krankenhauses braucht und wichtig ist, nicht um dort alleine, ohne alle Zusammenarbeit zu arbeiten, sondern eben die unterschiedlichen Fachlichkeiten miteinander zu vernetzen, die Patienten effizienter und qualitativer zu versorgen.

00:14:46: Sie selber haben Ersahrung, das muss man hier herausstellen.

00:14:50: Sie sind Ich glaube, zwei Jahre lang bei der Berliner Feuerwehr als Notarzt als ärztlicher Direktor sogar, glaube ich, tätig gewesen.

00:14:59: Und Sie machen auch weiterhin

00:15:02: Abstecherausflüge.

00:15:04: im wahrsten Sinne des Wortes, wenn nicht der Andere meistens ein dramatischer wäre in diesem Bereich.

00:15:10: Wie sehen Sie uns doch mal?

00:15:12: Wie ist Ihre jetzige Berührung mit dem Thema Notarztmedizin auf praktischer Art und Weise?

00:15:18: Ich bin in die Politik gegangen, weil ich im Alltag als Notarzt, als Notfallmediziner ganz viele Probleme im Gesundheitswesen festgestellt hab, wo ich gesagt hab, die sind nicht gut, die müssen geändert

00:15:28: werden.

00:15:29: Was war das zum Beispiel?

00:15:30: Ja,

00:15:31: dazu gehört beispielsweise, dass im Bereich der Notfallversorgung in Deutschland mein Eindruck, die Arbeit in den Notaufnahmen, die Arbeit des ambulanten Kassenärztlichen Notdienstes und des Rettungsdienstes, völlig losgekoppelt und nicht miteinander vernetzt, abgestimmt, in enger Zusammenarbeit funktioniert, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht nur in der Notfallversorgung, sondern insgesamt nicht gut funktioniert, dass wir zu wenig für Prävention tun.

00:15:58: Und ich könnte viele Dinge an weiter aufzählen, von denen ich den Eindruck hatte, dass sie dazu führen, dass die Menschen nicht erst in einem Notfall, sondern überhaupt oft erst krank werden oder Verletzungen erleiden, weil die Strukturen, in denen sie leben, sie das einfach begünstigen.

00:16:16: Oder aber wenn ihnen was passiert, dass sie ihn sehr schwer machen, schnell wieder zu genesen.

00:16:20: Und dagegen etwas zu tun, das hat mich immer angetrieben, mich politisch zu engagieren und ist auch der Grund, warum ich weiter im Bundestag bin.

00:16:28: Und gleichzeitig... Obwohl ich es richtig und gut finde, nicht nur in der Gesundheitspolitik, dass mehr Praktika im Parlament sind, die aus der Praxis kommen, dort Politik machen, hat mich auch die Sorge begleitet, als ich in den Bundestag gekommen bin zu sagen, wie verliere ich mich die Bodenhaftung?

00:16:45: Wie sorge ich dafür, dass ich eine enge Rückkopplung habe zwischen dem, was passiert?

00:16:50: Weil es oft mich als Bürger aber auch als Arzt geärgert hat, dass ich das Gefühl habe, die reden da über irgendwas und kriegen gar nicht mit, was gerade los ist.

00:16:57: Und um das zu verhindern, bin ich so ungefähr drei Tage im Monat immer weiterhin im Rettungsdienst in der Notfallrettung als Notarzt tätig.

00:17:07: Und das ist für mich nicht nur Erfahrungserhalt, um drin zu bleiben, dazu Komfortbildung und so weiter, sondern es ist für mich auch immer ein Weisabgleich, ist das, was wir uns politisch überlegen, funktioniert das eigentlich mit dem, was in der Praxis gerade los ist.

00:17:21: Und der Rettungsdienst, so muss man sagen, der ist nicht nur ... Ja, vielleicht das Fachgebiet oder der Fachbereich, wo man die volle Breite an gesellschaftlichen Sorgen mitbekommt, weil man von ganz klein bis ganz alt, von Frauen und Männern, von Arm bis Reich.

00:17:39: alle Menschen in Not- und Akutsituationen zu Hause am Arbeitsplatz in den unterschiedlichen Situationen erlebt und merkt, was los ist im Land.

00:17:48: Sondern er ist auch, weil man die Menschen natürlich in die unterschiedlichsten Krankenhäuser bringt, auch einen Weg sehr genau mitzubekommen, was denn eigentlich los ist in Gesundheitswesen, wo es gut läuft und wo es eben halt auch alles nicht funktioniert.

00:18:03: Und dann sind sie jetzt zuletzt gewesen bei der Luftrettung.

00:18:07: Und was erleben sie da?

00:18:09: Wie erdet sie das?

00:18:10: Welche Erfahrungen machen sie da?

00:18:12: Ich meine, für jemanden, der täglich sich in diesem Umfeld bewegt, dann ist man in diesem, ich sage mal, System drin.

00:18:19: Und sie kommen da mit ihrer Expertise natürlich.

00:18:23: Das ist großartig, dass sie das machen rein.

00:18:24: Und wenn im Runde kalt wieder reingeborken, haben natürlich die Erfahrungen als Arzt, klar, die Ausbildung und als Notfall.

00:18:33: Er ist sicher, bei der Beninachfeuerwehr sind Sie natürlich auch einiges gewohnt.

00:18:36: Aber vielleicht nehmen Sie uns mal mit, in dem Rahmen, in dem Sie das sagen können, um Ihren letzten Einsatz.

00:18:41: Was war das?

00:18:44: Was haben Sie da erlebt und wie konnten Sie da hilfreich sein?

00:18:47: Es ist so, dass es natürlich beim Arbeiten in der Notfallmedizin als Notarzt und insbesondere auch als Notarzt in der Luftrettung so ist, dass ... Glück, Schmerz und Leid in all ihrer Unmittelbarheit.

00:19:03: auf eine Art und Weise erlebbar wird, die ein ehrlicherweise sehr ärgert.

00:19:08: Und manchmal, wenn ich dann aus Berlin hier wegfahre und zum Dienst fahre, dann hat man noch den einen oder anderen Ärger oder auch die eine oder andere Sorge über politische Auseinandersätze und Debatten, die man hier geführt hat im Kopf und denkt darüber sehr nach.

00:19:23: Aber mit dem Dienstantritt und den Einsätzen dann plötzlich, da wird es alles sehr irrelevant und weit weg.

00:19:30: Und es ist nicht nur, dass man sehr... konkret für die Patientinnen und Patienten dann eine große Verantwortung hat.

00:19:37: sondern man merkt natürlich auch, dass die Sorgen, die vielleicht in der einen oder anderen politischen Debatte hier in Berlin einen beschäftigt haben, sehr klein wirken, gemessen an dem Leid und an dem, was Menschen erfahren.

00:19:49: Und um in einem Fall zu beschreiben, was mich häufig im Moment sehr umtreibt, ist es so, dass wir in der Luftrettung ja nicht nur gerufen werden zu schweren Unfällen oder ganz schweren Erkrankungen, sondern auch damit beschäftigt sind.

00:20:02: Patienten zu verlegen aus unterschiedlichen Krankenhäusern in größere Spezialkliniken beispielsweise.

00:20:09: Und in einem letzten Fall, da ging es um eine Patientin, die letztlich in einem Krankenhaus behandelt worden war, was dafür eigentlich nicht ausgerichtet war, diesen Eingriff durchzuführen.

00:20:23: Mein Eindruck ist, dass wir gerade im Gesundheitswesen in der Krankenhauslandschaft erleben, dass Kliniken, um wirtschaftlich zu überleben, gerade den ländlichen Bereichen in strukturschwachen Bereichen unter Druckstehen gezwungen sind, medizinische Versorgung anzubieten, für die sie eigentlich nicht ausgelegt sind, nicht die technische Ausstattung haben, nicht das hausreichende Personal haben, nicht die Fachexpertise, die Routine haben.

00:20:49: Und natürlich kommt es dann entsprechend häufiger zu Komplikationen und Menschen, die sich in die Opud einer solchen Versorgung geben, die wissen oft nicht.

00:20:58: Die lesen, da steht Kartenhaus drauf und gehen natürlich davon aus, dass die entsprechende Ausgestattung die Erfahrung haben.

00:21:05: dann zu sehen also in dieser Rolle als Notarzt, was das für verheerende Folgen für solche Menschen hat, die dann ja mit hoher Dringlichkeit notfallmäßig verlegt werden müssen in ein Krankenhaus, was dann in der Lage ist, die Komplikation einer solchen Behandlung, die aus ökonomischem Druck entstanden ist, letztlich heilen zu müssen.

00:21:24: Das treibt mich sehr um und ich muss sagen, das müssen wir dringend in Deutschland abstellen.

00:21:30: Wir brauchen harte Qualitätsstandards, die auch die Patienten schützen.

00:21:34: und eine stärkere Arbeitsteilung zwischen den Krankenhäusern, wo wir einerseits Häuser haben, die wirklich eine Grundversorgung machen und andererseits Spezialkiniken, wo dann auch die entsprechende Expertive, Routine und Ausstattung vorhanden ist.

00:21:47: Dazu kommen wir gleich auch noch, vielleicht noch einmal zurück zu der Debatte und um den Notarzt oder Facharzt benotbaren Medizin.

00:21:56: Welche Resonanz haben Sie bekommen auf Ihren Austritt in der Wiegen?

00:22:01: Ich habe sehr unterschiedliche Resonanz bekommen, also einerseits von Kolleginnen und Kollegen, die meine Sichtweise teilen und gleichzeitig bedauern, dass ich gesagt habe, ich kehre der Divi da den Rücken, weil sie immer noch versuchen, sich innerhalb der Divi da auch für eine andere Positionierung einzusetzen.

00:22:22: Ich würde aber sagen, in großer Mehrheit haben sich nur wohl Junge als zu meinem Erstaunen auch sehr viele erfahrene Kollegen gemeldet und haben gesagt, Vielen Dank, dass du die Stimme ergriffen hast, dass du das mal so deutlich und offen ausgedrückt hast.

00:22:36: Das spricht mir sehr aus dem Herzen.

00:22:38: Ich teile diese Einschätzung.

00:22:40: Mein Eindruck ist, dass sich dort sozusagen abgekapselt eine Perspektive konserviert hat in der Führung der Divi, die nicht mehr dem entspricht, quasi große Mehrheiten.

00:22:52: Junge, aber auch erfahrener Kollegen, inzwischen sehen, es ist doch gar kein Problem, dass wir einerseits einen neuen Fach haben.

00:22:59: als einführend, andererseits für Kollegen, die vielleicht schon einen Zacher als haben, die Möglichkeit der Weiterbildung, der Zusatzweiterbildung erhalten.

00:23:08: Wir können doch hier besser zusammenarbeiten.

00:23:10: Niemand wird etwas weggenommen.

00:23:11: Am Ende würde die Qualität der Patienten besser werden.

00:23:14: Und ich habe das als ermutigendes Signal gefunden.

00:23:17: Ich war überrascht, wie groß der Rückhalt ist.

00:23:20: Mir ist es jetzt zuletzt auch bei den Diensten im Einsatz teilweise gegangen, dass nach der Versorgung der Patienten an den Einsatzstellen im Krankenhaus Kollegen spontan, die ich nie kannte, auf mich zukamen gesagt haben.

00:23:33: Vielen, vielen Dank für deinen Einsatz, nicht nur in der Politik, sondern auch da jetzt in dieser fachlichen Debatte.

00:23:40: Ich habe den Eindruck, da bewegt sich was und eigentlich wissen auch alle, dass der Facharzt für Notfallmedizin auch hier in Deutschland nicht mehr aufzuhalten ist.

00:23:49: Und es ist eher so.

00:23:49: eine Frage also wann wird es, wie vernünftig gestimmt miteinander, bevor besprochen tun wird es und wie viel fachlichen Hickhack leisten wir uns noch vorher, der eigentlich vermeidbar und unnötig

00:24:03: wäre.

00:24:04: Machen wir es mal konkret, wie würde ein solcher Facharzt Ausbildung dann aussehen?

00:24:08: Also es gibt das Medizinstudium vorweg und dann kommt der Facharzt benutbar mit Medizin.

00:24:14: Hinten dran, oben drauf, sowie die spezifische Ausbildung eben als, was man sich urallogen an das ist, Chirurg, etwa so.

00:24:22: Genau so ist es.

00:24:23: Es gibt ja jenseits der DIWI eine zweite notfallmedizinische Fachgesellschaft in Deutschland, die DIGINA.

00:24:29: Die haben jüngst ein Curriculum vorgelegt, wie man auch so einen Facharzt im Detail ausgestalten könnte.

00:24:37: Im Kern ist der Vorschlag, den sie vorgelegt haben, so dass man in einer solchen Facharztausbildung, die wie alle anderen Facharztausbildungen mehrere Jahre dauert, sowohl gewisse Zeiten in den Notaufnahmen selbst verbringt und dort eben als Assistenzarzt angelernt ausgebildet wird.

00:24:55: Aber auch, und das ist sehr ähnlich wie beim Facharzt für allgemein Medizin, durch unterschiedliche Fachbereiche rotiert, beispielsweise in der inneren Medizin, auf der Intensivstation, in anderen Bereichen wie der Chirurgie, um eben genau diese farflichen Brückenköpfe gut zu erlernen, dort Expertise, Fertigkeiten, Fähigkeiten zu erlangen und die in die Gesamtqualifikation einfließen zu lassen.

00:25:23: Und meines Erachtens ist der Vorschlag, den die Digila dort vorgelegt hat, ein guter Vorschlag, über den man jetzt im Detail reden kann.

00:25:31: Ich zum Beispiel persönlich fände es gar nicht schlecht, wenn man das vielleicht noch weiterentwickeln würde und gerade auch nicht nur in die Fachabteilung im Krankenhaus, sondern auch in den Rettungsdienst und in die Allgemeinmedizin, also in die Entitäten der Notfallmedizin außerhalb des Krankenhauses, in der Ausbildung reinschauen kann und die eine gewisse spielen.

00:25:53: Aber ich finde, das ist dann eher eine Frage des Wies und nicht mehr das Opf.

00:25:58: Jetzt gibt es ja wirklich Verbündete für Ihre Haltung.

00:26:00: Einer davon ist Professor Kill, der in Essen eine eigene Einheit hat bauen können und selbst Notfallmedizinern, die quasi jetzt auch nicht so ausgebildet wurden, wie Sie es einsfordern, aber zumindest in einem Körper.

00:26:20: Es gibt ja auch selten genug im Krankenhaus in einer Einheit arbeiten, die nur Notfallmedizinisch entsprechend ausgerichtet ist, was ja schon ein organisatorischer Beurteil ist zu dem, was wir an vielen anderen Stellen haben.

00:26:35: Eines ist zwar Notfallmedizin, ist natürlich auch ein sehr anstrengender, jeder medizinischen Beruf ist anstrengend, aber auch noch mal körperlich anstrengend, die Nachtdienste.

00:26:44: übermaßen die ständige Anspannung noch mal stärker als in der normalen Medizin, weil es ja oftmals zu tun haben mit schwerst belätsten Unfällen und dergleichen.

00:26:56: Und das macht man in der Regel auch gut bis fifty und dann wird es ein bisschen schwieriger.

00:27:02: Was ist denn Ihre Antwort darauf, dass man sagt, okay, wenn jemand als Not beim Mediziner ausgebildet wird, dann muss man natürlich auch die Frage stellen, was ist dann in einem späteren Zeitpunkt der Karriere?

00:27:14: möglich?

00:27:14: oder wie geht es dann weiter?

00:27:16: Also einerseits stimmt das natürlich, dass es... ganz generell Fachgebiete gibt innerhalb der Medizin, wo gerade im hohen Alter die Arbeit besonders anstrengend wird.

00:27:27: Das ist nicht nur in der Notfallmedizin so, sondern gerade in Bereichen wie der Neuroschirurgie, aber auch der Angesthesie- und Inlesivmedizin.

00:27:35: Da ist die Tätigkeit in der Regel eine im Krankenhaus und dort oft eben von Schichtarbeit geprägt, die gerade im Alter dann zunehmend anstrengend wird.

00:27:45: Aber insgesamt ist meine Wahrnehmung so, dass die Zeiten, in denen Ärztinnen und Ärzte einmal in ihrem Leben am Anfang eine Entscheidung, eine Weichenstellung treffen, sich für einen fachlichen Weg entscheiden und ausschließlich denen an ihr ganzes Leben gehen, die sind ja eigentlich vorbei.

00:28:04: Und nicht nur in der Notfallmedizin oder in den Gedankenfachgebieten, sondern insgesamt.

00:28:08: Und die Fähigkeiten, die Ärzte und Ärzte viel stärker erlernen und erwerben müssen und vielleicht auch die die Ärzte kann man mit ihren Musterweiterbildungsordnungen noch stärker antizipieren müssen, ist eigentlich die Möglichkeit zur Weiterqualifikation, die in unterschiedlichen Lebensabschnitten auch unterschiedliche Tätigkeiten möglich macht.

00:28:26: Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass Notfallmedizinerinnen, also Fachärzteinnen, Fachärzte für Notfallmediziner Zukunft aufgrund ihrer Tätigkeit und Erfahrung eine vereinfachte oder anrechenbare Möglichkeit haben sollten, sich weiter zu qualifizieren, auch zu Fachärzten für Allgemeinmedizin.

00:28:45: Und wenn Sie dann sagen, ich will nicht mehr im Krankenhaus tätig sein, sich im Verlauf nach Weiterqualifikation, Aufwärtsqualifikation auch in einer allgemeinmedizinischen Praxis als Hausärztin, Haushalts auf dem Land oder wo auch immer niederlassen und sich dort weiter in dieser generalistischen Rolle um Patientinnen und Patienten kümmern.

00:29:04: Ungekehrt mag es vielleicht auch so sein, dass der eine oder andere eben als Hausärztin und Haushausart startet, in der Praxis tätig ist, weil er kleine Kinder hat oder weil ihn das Fachgebiet am Anfang sehr interessiert hat.

00:29:15: Auch da sollte eine gewisse Durchlässigkeit, eine Aufwärtsqualifikation möglich sein, sagen.

00:29:20: Jetzt würde ich gerne, wo die Kinder größer sind, mich nochmal notwendig medizinisch qualifizieren und lieber im Krankenhaus tätig sein und diesen Wechsel möglich machen.

00:29:28: Und nicht die Mauern hochziehen, die Schotten dicht machen, sondern stärker zusammenrücken, zusammenarbeiten.

00:29:33: Ich glaube, das ist gerade jetzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels einer stärker älter werdenden Gesellschaft, aber auch neuen Modellen, in denen wir antizipieren müssen, dass sich Familien und ja ärztlich tätige Kolleginnen und Kollegen nicht nur eben um in gewissen Lebensapfasen und kleine Kinder kümmern müssen, sondern vielleicht umgekehrt auch um pflegende als pflegende Angehörige gewissermaßen eingespannt sind.

00:29:58: Das alles mitzudenken, ich glaube, das ist Aufgabe des ärztlichen Berufsstands insgesamt.

00:30:03: Und da könnte gerade ein neuer Facharzt für Notfallmedizin ein gutes mussbar Beispiel sein, das schon mit abzubilden und zu antizipieren.

00:30:12: Letzte Frage zu diesem Bereich.

00:30:14: Wenn man ihn zuhört, dann bekomme ich zumindest immer wieder dieses Gefühl, was ich in vielen Bereichen der Politik in Deutschland habe oder überhaupt das gesellschaftliche Lebens.

00:30:25: Mein Gott, das ist so richtig, was Sie sagen, das muss doch geändert werden.

00:30:29: Es müsste eigentlich auch wieder sehen, dass die Zustände enderungswürdig sind, dass man es tun muss, dass das Ausland um uns herum diese Maßnahmen einsetzt, dass sie damit erfolgreich sind, dass sie verkostete Strukturen haben, Sitzstandswahrung, Ständewahrung und so was und dass nichts in diesem Sinne zumindest gefühlt vorangeht, was eigentlich vorangehen müsste.

00:30:52: Und wir uns immer noch in einem Stadion befinden, wo wir sagen, mein Gott, wir sind so großartig und toll.

00:30:57: Und um uns herum entwickeln sich viele andere Akteure, Wettbewerber, kann man sie auch nennen, Länder weiter, schneller, besser.

00:31:06: Geben Sie uns Hoffnung, dass wir uns doch schaffen, in die richtige Richtung zu bringen.

00:31:11: Also

00:31:12: zum einen ist es so, dass ich mich im Bundestag, wie eben schon erwähnt, sehr intensiv dafür einsetze, dass wir eine wirklich moderne Notfall- und Rettungsdienstreform bekommen.

00:31:22: Dies im Grunde fertig liegt.

00:31:24: beschlussreif im Bundesgesundheitsministerium.

00:31:27: Und wir haben heute wieder im Plenum die neue Bundesgesundheitsministerin zur Befragung.

00:31:33: Und ich werde sie auch danach fragen, wann kommt die denn jetzt endlich?

00:31:37: Weil so viele Kolleginnen und Kollegen darauf warten.

00:31:40: Unbenommen dessen ist es aber so, dass was im engeren Sinne den Facharzt für Notfallmedizin angeht, dass das gar keine politische Entscheidung ist, sondern zunächst mal Aufgabe der ärztlichen Selbstverwaltung, also der Ärzte kann man wäre.

00:31:54: Ein Facharzt einzuführen und zu beschließen.

00:31:56: Das heißt, hier bräuchte es gar kein Gesetz für.

00:31:58: Ihr müsst weder im Bund noch in den Ländern irgendjemand ein Gesetz ändern, sondern das könnten auch heute schon Ärztinnen und Ärzte in Selbstverwaltung tun.

00:32:08: Entweder indem sie in den Beschluss fällen, das bundesweit sofort einzuführen auf dem Deutschen Ärztetag oder aber eben indem sie sagen, wir fangen jetzt zum Beispiel in einer Form Modellprojekt in einem Ärztekammerbereich damit an.

00:32:22: Wir entwickeln das so weiter, dass das Stück für Stück überall eingeführt wird.

00:32:28: Bisher gibt es das noch nicht und man muss ehrlicherweise sagen, es ist eben nicht nur ein Verschulden von Politik, sondern leider, und das bekümmert mich am allermeisten auch meines eigenen Berufsstandes, Anschlussfähigkeit an internationale Entwicklungen nicht zu antizipieren und dort, wo man es ohne Gesetzesänderung selber machen könnte, dann auch entsprechend umzusetzen.

00:32:50: Und das ist nicht nur beim Thema Facharzt für Notfallmedizin so, sondern das war leider beim Facharzt für allgemeinen Medizin auch so.

00:32:57: Und am Ende des Tages war es dann tatsächlich Waren die Widerstände, sich diesen internationalen Entwicklungen anzuschließen beim Facharzt allgemein Medizin so groß, dass die Landesgesetzgeber, weil die das können nach der Gesetzgebungskompetenz, am Ende per Gesetz die Ärzte kann man gezwungen haben, eine entsprechende Facharzt einzuführen und zu regeln.

00:33:19: Und dieser Weg steht natürlich auch im Bereich des Facharzt für Notfallmedizin offen, die Fachärzte für Allgemeinmedizin oder auch den Pfarrer als fürs öffentliche Gesundheitswesen, die über eine solche gesetzliche Verpflichtung eingeführt wurden in allen Ländern.

00:33:34: Der steht natürlich offen, aber viel besser wäre das ja nicht, wenn Politik Ärzte und Ärzte dazu zwingen muss, das zu tun, was überall auf der Welt gut funktioniert und vernünftig ist, sondern wenn man sich diese Aufgabe selbst sucht, ist gemeinsam und nicht gegeneinander in einer vernünftigen Art und Weise aufgreift und regelt.

00:33:51: Und ich glaube, das ist geboten.

00:33:53: zu guter Letzt.

00:33:54: Ich bleibe trotzdem nicht untätig, sondern habe auch beispielsweise mich sehr dafür eingesetzt, dass jetzt im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung in Bremen, einem unserer sechzehn Bundesländer, drin steht, dass ein Facharzt für Notfallmedizin in Bremen als ersten Bundesland eingeführt werden soll.

00:34:14: Bisher ist das noch nicht umgesetzt, aber sozusagen die Untätigkeit arztlicher Selbstverwaltung in dieser Entwicklung, die ist auch jetzt im politischen Umfeld identifiziert, wird dort intensiv diskutiert.

00:34:28: Und also, ich glaube, am Ende wird es ansonsten so sein, dass Landespolitik hier tätig wird, weil die Nachteile für die Patienten einerseits aber auch die Ineffizienz von Notfallversorgung andererseits natürlich egal welcher politischer Farben.

00:34:48: zunehmend im politischen Raum sehr kritisch gesehen wird.

00:34:51: und viele Kolleginnen und Kollegen, die auch gar nicht aus dem Gesundheitswesen kommen, mich fragen, warum machen wir das denn nicht endlich einfach und vollziehen das, was sich an anderer Weise auf der Welt längst bewährt hat?

00:35:03: Nicht einfach

00:35:04: machen, aber machen muss man einfach machen und nicht nur sagen, dass man es einfach macht.

00:35:09: So ist es, Herr Darm.

00:35:10: Ich danke Ihnen ganz herzlich für dieses Gespräch, Herr Dr.

00:35:12: Darm.

00:35:13: Bisschen beide, die Luftrettung.

00:35:15: eingefüllt von der Björn Steigerstiftung damals, der Vater des jetzigen Präsidenten, der Enrigsteiger, hatte damals sogar sein Haus verwendet, damit die ersten Luftrettungshubschrauber finanzieren konnte.

00:35:27: Daraus sind ein paar mehr geworden.

00:35:29: Großartig, dass sie als Notarzt auch diese Einrichtung nutzen und dass sie Menschen auf diese Art und Weise helfen.

00:35:38: Vielen Dank für die Einladung.

00:35:40: Alles Gute.

00:35:43: Die Björn Steigerstiftung.

00:35:45: Der Podcast.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.